Paderborn: Jugendliche Männer nach tödlicher Angriff auf Kiosk vor Gericht
Am heutigen Tag müssen sich zwei junge Männer vor dem Amtsgericht Paderborn verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, im vergangenen Jahr einen tödlichen Angriff auf einen Kiosk in der Innenstadt von Paderborn verübt zu haben. Der schockierende Vorfall hatte großes Aufsehen in der Öffentlichkeit erregt und die Menschen in der Region tief betroffen. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Angeklagten vorsätzliche Körperverletzung mit Todesfolge vor und fordert eine angemessene Strafe für die Tat. Im Laufe des Prozesses soll nun geklärt werden, ob die beiden Männer tatsächlich für den fatalen Angriff verantwortlich sind.
Zweijährige Anklage: Prozess gegen mutmaßliche Angreifer auf Kiosk beginnt
Im Zusammenhang mit dem Tod eines 30-Jährigen nach einer brutalen Attacke vor einem Kiosk in Paderborn beginnt demnächst der Prozess gegen die beiden noch jungen mutmaßlichen Angreifer.
Körperverletzung und Totschlagversuch: Tatverdächtige vor Landgericht Paderborn
Das Landgericht Paderborn eröffnet das Verfahren in gut einer Woche allerdings mit weitaus weniger schwerwiegenden Vorwürfen als zunächst angenommen. Die Staatsanwaltschaft hatte den beiden jungen Männern im Alter von inzwischen 17 und 18 in ihrer Anklage zunächst gemeinschaftlichen Totschlag vorgeworfen.
Das Gericht geht nach bisherigen rechtsmedizinischen Erkenntnissen jedoch davon aus, dass sich nicht wird aufklären lassen, was genau zum Tod des 30-Jährigen führte. Eröffnet wird das Verfahren daher nun nur noch wegen des Vorwurfs der Körperverletzung und im Fall des Jüngeren auch wegen versuchten Totschlags.
Brutale Attacke in Paderborn bestürzt Der Fall von Ende Mai hatte auch wegen des brutalen Vorgehens der Angeklagten Schlagzeilen gemacht: Der 18-jährige Tunesier soll den 30-jährigen, der zu diesem Zeitpunkt laut Anklage erheblich betrunken an einem Kiosk in der Innenstadt stand, drei massive Faustschläge ins Gesicht verpasst haben. Daraufhin soll der 17-Jährige aus Marokko den 30-Jährigen mit einem Sprungtritt angesprungen und dann mit einem Tritt gegen den Kopf zu Boden gebracht haben. Die Täter flüchteten.
Unklar blieb laut Anklage, ob es vorher zwischen den Beteiligten zu einem Streit gekommen war.
Das Opfer sei mit dem Hinterkopf auf den Asphalt aufgeschlagen und drei Tage nach dem Angriff im Krankenhaus an einer Hirnblutung gestorben. Wenige Tage darauf hatten sich die beiden flüchtigen Tatverdächtigen bei der Polizei gestellt.
Später ergab ein medizinisches Gutachten, das ein bestehendes Hirn-Aneurysma, ein erweitertes Blutgefäß, geplatzt war - ob hierfür bereits die Schläge, die Tritte oder der Sturz auf den Boden gereicht hätten, lasse sich nicht mehr feststellen. Damit sei der Vorwurf des Totschlags nicht haltbar, so das Gericht.
Weil aber der Jüngere mit seinen mutmaßlichen Tritten davon ausgehen musste, dass diese auch tödlich enden könnten, ist er nun wegen des Totschlagversuchs angeklagt.
Der Prozess gegen die beiden beginnt am Montag, 21. Oktober. Bis in den Januar hinein sind bislang 13 Verhandlungstage vorgesehen.
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