Die Linken haben einen bedeutenden Rückschlag erlitten: Petra Pau, langjährige Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, wird nicht mehr als Bundestagskandidatin antreten. Dieser Schritt kommt überraschend, da Pau als eine der bekanntesten und einflussreichsten Politikerinnen der Partei gilt. Die Entscheidung von Pau wirft Fragen über die Zukunft der Linken auf. Wer wird ihre Rolle übernehmen und wie wird sich dies auf die parteiinterne Debatte auswirken? Die Bundestagswahl 2024 rückt näher und die Linken müssen sich jetzt auf die Suche nach einer neuen Führungsperson konzentrieren.
Die langjährige Linken-Abgeordnete Petra Pau zieht sich kommendes Jahr aus dem Bundestag zurück. Sie werde bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr antreten, kündigte die 61-Jährige beim Landesparteitag der Berliner Linken an.
Mit 27 Jahren im Bundestag ist Pau die dienstälteste Vizepräsidentin. Allen, die mir dabei geholfen haben, danke ich, sagte Pau.
Pau, ab 1992 zeitweilig Berliner PDS-Vorsitzende, zog 1998 in den Bundestag ein und wurde 2006 Vizepräsidentin. Die Politikerin litt jahrelang an einer Erkrankung der Stimme und konnte zeitweise schlecht sprechen.
Die Linke verliert eine prominente Vertreterin mitten in einer tiefen Krise und schlechten Umfragewerten. Die Partei steht bundesweit in Umfragen nur noch bei drei bis vier Prozent Zustimmung.
Die Vorsitzenden Martin Schirdewan und Janine Wissler haben ihren Rückzug von der Parteispitze angekündigt. Beim Bundesparteitag in Halle (18. bis 20. Oktober) wollen der frühere Bundestagsabgeordnete Jan van Aken und die Publizistin Ines Schwerdtner als neue Doppelspitze kandidieren.
Die Linke braucht eine Erneuerung, erklärte Pau in ihrer Rede beim Landesparteitag der Berliner Linken. Entweder die Partei rappele sich auf zu einer gefragten Alternative im 21. Jahrhundert oder sie stürze in die Bedeutungslosigkeit. Ein Personalwechsel allein helfe nicht. Die Linke brauche eine Erneuerung.
Zentrale Zukunftsthemen nannte Pau neben sozialer Gerechtigkeit die drohende Klimakatastrophe und die Digitalisierung. Deshalb müssen Linke auch im 21. Jahrhundert Rote sein, aber zugleich Grüne und Piraten, wohlgemerkt: rote Grüne und rote Piraten.
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