Radevormwald bereitet sich auf Katastrophenszenarien vor

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Radevormwald bereitet sich auf Katastrophenszenarien vor

Die Stadt Radevormwald nimmt keine Sicherheit mehr für gewährt. Im Hinblick auf mögliche Katastrophenszenarien bereitet sich die Stadtverwaltung auf alle Eventualitäten vor. Eine umfassende Notfallplanung soll sicherstellen, dass im Falle eines Ernstfalls die notwendigen Maßnahmen sofort ergriffen werden können. Von Überschwemmungen über Brandkatastrophen bis hin zu pandemischen Ausbrüchen - die Stadtverwaltung denkt an alle Möglichkeiten und entwickelt Strategien, um die Bevölkerung bestmöglich zu schützen. Durch diese Vorsichtsmaßnahmen möchte die Stadt Radevormwald für die Sicherheit ihrer Bürger garantieren und sich auf mögliche Katastrophenszenarien vorbereiten.

Radevormwald bereitet sich auf Katastrophenszenarien vor: Stadt setzt sich auf Notfallvorbereitungen ein

Seit 2020, als die Corona-Pandemie Deutschland traf, scheint eine Bedrohung die andere nahtlos abzulösen. 2021 war das Jahr der großen Fluten, auch im Bergischen gab es enorme Hochwasserschäden. 2022 brach der Ukraine-Krieg aus, das durch Putin erpressbare Deutschland musste seine Energieversorgung im Galopp neu aufstellen, Sorgen vor einem verheerenden Blackout beherrschten die Schlagzeilen. Und natürlich droht nach wie vor der Klimawandel – auch in Radevormwald schrumpften in mehreren Rekordsommern ab 2018 die Wasser-Reservoirs in beunruhigender Weise.

Wenn es hart auf hart geht, der Strom tagelang ausfällt oder eine Hochwasserwelle anrollt, dann braucht es ganz konkret vor Ort, in den Kommunen, rasche Einsatzszenarien, die ablaufen müssen. In Radevormwald laufen die Fäden bei Jochen Knorz zusammen, er leitet die Stabsstelle für Katastrophenschutz.

Info-Punkte im Notfall müssen Bürger kennen

Info-Punkte im Notfall müssen Bürger kennen

Bürger sollten wissen, was im Ernstfall zu tun ist. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat eine Broschüre „Katastrophenalarm“ herausgebracht, die über alles informiert, was Bürger wissen müssen. Darin findet sich auch eine Checkliste an Vorräten, die man stets bereithalten sollte. Natürlich kann die Broschüre auch im Netz heruntergeladen werden, unter der Webadresse www.bbk.bund.de.

Kontakt: Jochen Knorz steht für Fragen von Bürgern bereit unter ☏ 02195 606-380 und [email protected].

Für Bürgermeister Johannes Mans ist der langjährige Leiter des Ordnungsamtes schlicht „der Fitteste im Hause, wenn es um diese Themen geht“. Der Umgang mit Krisenszenarien werde wieder wichtiger, nachdem jahrelang viele Kapazitäten abgebaut worden waren. Seitdem die Welt wieder deutlich unsicherer geworden ist, steht auch der Oberbergische Kreis zu diesem Thema mit den Kommunen im steten Kontakt – die Städte und Gemeinden sollen sich auf alle Fälle vorbereiten.

Die richtige Vorbereitung ist entscheidend

Die richtige Vorbereitung ist entscheidend

Die Radevormwalder Verwaltung habe ihre Hausaufgaben gemacht, zeigt sich der Bürgermeister überzeugt: „Nicht alle Kommunen sind da so gut aufgestellt.“ Die richtige Vorbereitung sei entscheidend, erklärt Jochen Knorz. „Es geht darum, die nötigen Strukturen zu schaffen.“

Sollte es tatsächlich zum Ernstfall kommen, würde Knorz als Koordinator die Einsatzplanung an sich ziehen und entsprechend auch die Mitarbeiter der Stadt einsetzen. „Wichtig ist zudem die Verbindung zu den übergeordneten Stellen, etwa zum Katastrophenschutz des Kreises.“

Was wird gebraucht im Ernstfall – und wie wird es eingesetzt?

Um diese Fragen zu beantworten, habe die Stadt eine Risikoanalyse durchgeführt. Bei einem Blackout zum Beispiel droht nicht nur ein Zusammenbruch der Kommunikationswege, für manche Menschen ist unmittelbare Lebensgefahr gegeben. „Etwa für jene, die durch Geräte dauerbeatmet werden müssen“, nennt Knorz ein Beispiel.

Die Stadt hat sich in den vergangenen Jahren neue Notstromaggregate zugelegt, außerdem kann die Kommunikation der Krisenstäbe und Einsatzgruppen per Satellitentelefon aufrecht erhalten werden. Absprachen mit Ärzten, Apotheken und Lebensmittelversorgern wurden getroffen, um in einer Notsituation rasch die Hilfe für die Bevölkerung organisieren zu können.

Ein großer Stromausfall ist nicht das einzige Szenario, das Jochen Knorz durchgeplant hat. Die Gefahr durch Pandemien sei nicht gebannt: „Gerade jetzt ist die Vogelgrippe ja auf dem Vormarsch.“ Ebenfalls im Blick hat er das Thema IT-Sicherheit – wie schnell Verwaltungen davon getroffen werden können, zeigte jüngst der Cyberangriff auf mehrere Kommunen in der Region.

Und dann das Thema Wasser: Mal ist es zu wenig – in trockenen Sommern –, mal gibt es zu viel, davon können viele Anrainer der Wupper ein Lied singen.

Immerhin: Die Krisen der vergangenen Jahre haben auch dafür gesorgt, dass die Entscheidungsträger sich der Gefahren deutlicher bewusst geworden sind. „Die Kommunikationswege, die Vernetzung ist deutlich besser geworden“, sagt Knorz.

Der Wupperverband hatte etwa als Konsequenz aus den Ereignissen im Juli 2021 die Warnsysteme nachgeschärft. Wenn Pegel über einen bestimmten Punkt hinaus ansteigen, erhalten die Einsatzkräfte automatische Warnungen.

Damit in einer Notsituation die schlimmsten Folgen abgewendet werden können, müsste allerdings auch die Bürger selber ein Stück weit Vorbereitungen treffen, betont Jochen Knorz. Ein gewisser Notvorrat an Lebensmitteln und Getränken sollte im Haus vorhanden sein. Dazu gibt es Checklisten, die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe erstellt wurden.

Und natürlich, sagt Knorz, sollten die Bürger im Ernstfall auch an andere Menschen denken, an Nachbarn und Verwandte, die vielleicht besonders verwundbar sind – beispielsweise ältere Menschen mit eingeschränkter Mobilität.

Um sich auf Hochwasserlagen vorzubereiten, sollten sich Grundstücksbesitzer frühzeitig Gedanken machen, nennt Knorz ein weiteres Beispiel. „Manchmal reichen schon kleine bauliche Veränderungen, um zu verhindern, dass der Keller vollläuft“, sagt er.

Natürlich hoffe er, dass alle Notfallszenarien, die bereitstehen, nie umgesetzt werden müssen, sagt der Stabsleiter. Die Radevormwalder Bürger können sich aber darauf verlassen, dass Ernstfälle die Stadt nicht unvorbereitet treffen.

Udo Mayer

Ich bin Udo, ein erfahrener Redakteur und Chefredakteur der Website Hol Aktuell. Als Generalistische Zeitung bieten wir nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche leite ich ein Team von talentierten Journalisten, um unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu liefern. Meine Leidenschaft für journalistische Exzellenz treibt mich an, sicherzustellen, dass unsere Artikel fundiert und ausgewogen sind. Bei Hol Aktuell steht die Qualität der Berichterstattung an erster Stelle.

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