Radevormwald: Die Vorbereitungen für den Solarpark haben begonnen
In der Stadt Radevormwald ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen Energieversorgung getan worden. Die Vorbereitungen für den Bau eines Solarparks haben offiziell begonnen. Dieses Projekt ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Energiewende in der Region. Mit der Errichtung des Solarparks soll die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern reduziert und der Ausstoß von Treibhausgasen minimiert werden. Die Stadtverwaltung und die beteiligten Unternehmen haben sich zum Ziel gesetzt, den Solarpark möglichst schnell und effizient zu realisieren, um die positiven Auswirkungen auf die Umwelt und die lokale Wirtschaft bereits in naher Zukunft zu spüren.
Vorbereitungen für Solarpark in Radevormwald in vollem Gang
Obwohl das Bauamt der Stadt Radevormwald den Antrag zur Errichtung eines großflächigen Solarparks durch den ortsansässigen Gebäudetechnikspezialisten Gira noch nicht abschließend genehmigt hat, sind die davon unabhängigen Vorarbeiten längst angelaufen.
Dietmar Daszkiewicz, der bei Gira das Facility Management verantwortet und das Großprojekt federführend betreut, erklärt: „Uns war wichtig, alles so weit vorzubereiten, dass wir unmittelbar nach Erteilung der Baugenehmigung mit dem Aufbau der Photovoltaik-Module beginnen können.“
Das Radevormwalder Kommunalparlament hatte am 2. Juli durch die dafür notwendige Änderung des Bebauungsplans den Weg für das Bauvorhaben des Technologiemittelständlers freigemacht. Vor allem die Tiefbauarbeiten sollen abgeschlossen sein, bevor einsetzender Frost diese Arbeiten erschwert.
Bereits auf dem rund 70.000 Quadratmeter großen Grundstück an der Bundesstraße 229 in Richtung Halver, auf dem das Photovoltaik-Kraftwerk entstehen soll, wurden Kabel verlegt, die die Beleuchtung und Videoüberwachung des Areals mit Strom versorgen, solange der Solarpark noch nicht in Betrieb ist. Auch auf dem Firmengelände am Gira Campus Röntgenstraße werden derzeit Kabel ins Erdreich eingebracht, über die ab Sommer 2025 das dortige Produktions-, Logistik- und Entwicklungszentrum mit Solarstrom versorgt werden wird.
Gira hat die Apricus Solar AG aus Dortmund mit der Errichtung des Solarparks beauftragt. Mitte September haben die Gira Geschäftsführer Christian Feltgen und Dominik Marte sowie die Apricus Vorstände Oliver vom Lehn und Dennis Friesen den entsprechenden Vertrag unterzeichnet.
Solarpark soll auch in Heide entstehen
In der Ortschaft Heide oberhalb der Wuppertalsperre ist ebenfalls eine größere Photovolatik-Anlage geplant. Sie soll auf einem rund 6,5 Hektar großen Gelände entstehen. Eine landesplanerische Anfrage bei der Bezirksregierung Köln wurde bereits positiv beantwortet.
Das Projekt wurde jüngst im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt vorgestellt. Die entsprechenden Arbeiten am Unternehmensstammsitz in der Dahlienstraße werden voraussichtlich am 30. September beginnen. Vom „gläsernen Kunststoffzentrum“ des Industrieunternehmens aus werden die Kabel zum Standort an der Röntgenstraße führen.
Dietmar Daszkiewicz kündigt an: „Während dieser Arbeiten wird es notwendig werden, die Dahlien- und Röntgenstraße in einer Fahrtrichtung zu sperren. Wenn alles nach Plan läuft, werden die Verlegearbeiten bis Anfang April 2025 abgeschlossen sein.“
Unklar ist im Moment noch, über welchen Weg die Zuleitungen vom Solarpark zum Werk in der Röntgenstraße geführt werden. Dietmar Daszkiewicz erklärt: „Uns stehen hier grundsätzlich zwei Optionen offen – beide mit je eigenen Herausforderungen. Noch laufen Verhandlungen mit den Beteiligten. Deren Ergebnisse werden für die endgültige Entscheidung richtungweisend sein.“
Insgesamt werden rund 100 Kilometer Kabel verlegt, der Großteil davon auf dem Areal des Solarparks selbst. Dort ist inzwischen ein vorgeschriebener Schotterweg angelegt worden. Ihn kann im Bedarfsfall die Feuerwehr mit ihren Fahrzeugen nutzen, um sich auf dem Gelände optimal zu bewegen. Gleichzeitig wird das Gelände komplett eingezäunt und mit einer Videoüberwachungsanlage ausgerüstet.
Dietmar Daszkiewicz betont: „Sicherheit hat für uns absolute Priorität.“
Bis Mitte Januar 2025 sollen insgesamt 13.794 Photovoltaik-Module aufgebaut und installiert sein. Beauftragt hat Gira damit die Apricus Solar AG aus Dortmund, die sich auf Gewerbe- und Industriesolarkraftwerke spezialisiert hat. Den Vertrag haben die Geschäftsführer beider Unternehmen Mitte September unterschrieben.
Dietmar Daszkiewicz erklärt: „Ursprünglich hatten wir mit über 20.000 Modulen gerechnet. Apricus hat uns aber zu größeren und effizienteren PV-Elementen mit einer Leistung von 650 Watt statt der bislang eingeplanten 450 Watt pro Modul geraten.“
Damit erhöht sich auch die jährliche Energieausbeute auf 9,8 Millionen Kilowattstunden – ein Plus von 15 Prozent gegenüber der bisherigen Planung. Bevor es jedoch so weit ist, müssen zunächst noch die vorgesehenen Photovoltaik-Module im Probebetrieb auf dem Solarpark-Gelände in Radevormwald abgenommen werden.
Dazu wird Ende Oktober ein Mustertisch aus 40 PV-Elementen vor Ort installiert und durch einen Sachverständigen begutachtet. Ab Sommer 2025 wird der Solarpark Gira dann mit emissionsfrei und klimafreundlich erzeugter Energie versorgen.
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