Referendum in Moldau: Knappe Mehrheit für EU-Kurs in Verfassung bestätigt
Bei dem Referendum in Moldau am vergangenen Wochenende haben die Bürger des osteuropäischen Landes knapp für eine Verfassungsänderung gestimmt, die den Kurs der Europäischen Union in der Verfassung bestätigt. Die Mehrheit der Wähler sprach sich damit für eine enge Anbindung an die EU aus. Dieses Ergebnis gilt als wichtiger Schritt auf dem Weg zur europäischen Integration Moldaus. Die Regierung in Chișinău hatte zuvor angekündigt, die Verfassungsänderung voranzutreiben, um die Beziehungen zur EU zu stärken. Die moldsauische Wirtschaft hofft auf eine Vertiefung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit der EU.
Moldau legt EU-Kurs fest: Nur sieben Prozent Unterschied
Die Menschen in der Ex-Sowjetrepublik Moldau haben sich in einem Referendum mit knapper Mehrheit dafür ausgesprochen, das Ziel eines EU-Beitritts in der Verfassung festzuschreiben. Nach Auszählung fast aller Stimmen teilte die Wahlkommission am Montag mit, 50,39 Prozent der Wählerinnen und Wähler hätten sich für den Vorschlag ausgesprochen, 49,61 Prozent hätten mit Nein gestimmt.
Ausgezählt waren 99,41 Prozent der abgegebenen 1,4 Millionen Stimmen. Die Stimmen für den EU-Kurs lagen knapp in Führung.
Referendum in Moldau
Bis zur Auszählung der letzten paar Tausend Stimmen aus der großen Diaspora des Landes sah es so aus, als würde sich das Nein-Lager durchsetzen und damit der prowestlichen Regierung, die die EU-Kampagne nachdrücklich unterstützte, eine Niederlage beibringen.
Moldaus Präsidentin beklagt beispiellose Wahlmanipulation
Moldaus Präsidentin Maia Sandu erklärte, kriminelle Gruppen hätten die Wahl zusammen mit ausländischen Mächten zu sabotieren versucht. Sie beklagte einen Angriff auf die Demokratie.
In der ersten Runde der Präsidentschaftswahl, die zeitgleich mit dem Referendum am Sonntag stattfand, dürfte die prowestliche Amtsinhaberin Maia Sandu einen Sieg errungen haben. Sie kam nach bisheriger Auszählung auf 39 Prozent der Stimmen. Eine absolute Mehrheit galt jedoch als nicht wahrscheinlich, sodass eine Stichwahl nötig wird.
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