Referendum in Moldau: Stimmen für EU-Kurs stehen knapp vor der Führung
In der Republik Moldau hat am Wochenende ein landesweites Referendum stattgefunden, bei dem die Bürger über die Zukunft des Landes entscheiden sollten. Die Frage, ob Moldau enger an die Europäische Union angebunden werden sollte, stand im Mittelpunkt der Abstimmung. Nach ersten Ergebnissen stehen die Befürworter eines EU-Kurses nur knapp vor der Führung. Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 30 Prozent. Das Ergebnis des Referendums ist von großer Bedeutung für die Zukunft des Landes und seine Beziehungen zur EU. Die moldauische Regierung setzt auf eine engere Anbindung an die EU, während die Opposition einen stärkeren Fokus auf die Beziehungen zu Russland fordert.
Referendum in Moldau: EU-Kurs gewinnt mit hauchdünner Mehrheit
Die Menschen in der Ex-Sowjetrepublik Moldau haben bei einem Referendum nach Auszählung fast aller Stimmen allem Anschein nach mit hauchdünner Mehrheit für die Verankerung des EU-Kurses in der Verfassung gestimmt.
Nach Auszählung von 98,3 Prozent der Wahlzettel stimmten laut Wahlkommission 50,08 Prozent der Teilnehmer für die Änderung der Verfassung, in der der proeuropäische Kurs unabänderlich als strategisches Ziel festgeschrieben werden soll. Rund 49,92 Prozent waren dagegen.
Angesichts des absehbar extrem knappen Wahlausgangs könnte das Endergebnis aber noch vom Auszählungsstand am Morgen abweichen. Zuvor hatte es lange so ausgesehen, als lägen die Gegner vorn.
Moldaus Präsidentin beklagt Wahlmanipulation
Moldaus Präsidentin Maia Sandu hatte in der Nacht massenhafte Wahlfälschung beklagt. Sie ließ offen, ob sie das Ergebnis anerkennt.
Die 52-Jährige kam bei der zeitgleich abgehaltenen Präsidentenwahl am Sonntag unter den insgesamt elf Kandidaten als erste durch Ziel, verfehlte aber die absolute Mehrheit und muss deshalb am 3. November in eine Stichwahl.
Das verarmte Agrarland mit 2,5 Millionen Einwohnern ist zwischen dem Westen und Russland traditionell hin- und hergerissen. Moldau, gelegen zwischen EU- und Nato-Mitglied Rumänien und der von Russland angegriffenen Ukraine, ist ein EU-Beitrittskandidat.
Die Zukunft Moldaus bleibt somit weiterhin ungewiss, während die Bevölkerung auf die endgültigen Ergebnisse des Referendums wartet.
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