Remscheid: Roxanne, die Müll-Laderin, hat es an grossen Fahrzeugen gerne

Remscheid: Roxanne, die Müll-Laderin, hat es an grossen Fahrzeugen gerne

In der Stadt Remscheid gibt es eine besondere Frau, die sich dem Thema Müllentsorgung mit großem Engagement widmet. Roxanne, die Müll-Laderin, ist bekannt für ihre Begeisterung für große Fahrzeuge, mit denen sie täglich durch die Straßen der Stadt fährt, um den Müll zu sammeln. Doch Roxanne ist nicht nur eine einfache Müll-Laderin, sie hat eine besondere Vorliebe für die großen Fahrzeuge, die sie benötigt, um ihre Arbeit effizient zu erledigen. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über Roxannes Arbeit und ihre Liebe zu den großen Fahrzeugen, die ihr tägliches Leben bestimmen.

Roxanne, die Spitzeneinträgeerin im städtischen MüllabfuhrTeam

Selbstbewusst, offen und nicht auf den Mund gefallen. So ist der erste Eindruck von Roxanne Haffke, eine quirlige junge Frau mit kurzen blonden Haaren und einem freundlichen Lächeln.

Ihre Nägel sind lackiert, aber kurz gehalten. Lang wäre auch unpraktisch, für jemanden, der gerne mitanpackt. Und das will die 32-Jährige. Seit Mai ist „Roxy“, wie sie ihre Kollegen nennen, nun im Team der städtischen Müllabfuhr.

Die Frau im Team: Roxanne Haffke fährt große Entsorgungsfahrzeuge durch Remscheid

Sie fährt bisher noch als Springerin große Entsorgungsfahrzeuge oder Kehrmaschinen durch die Stadt, würde bald aber auch gerne Sperrmüll fahren. Die Fahrzeuggröße sei dabei gar nicht ausschlaggebend, sagt die ausgebildete Berufskraftfahrerin. Viel mehr gehe es um die tägliche Überraschung auf der Tour.

Beim Restmüll etwa seien die Routen für die Woche festgelegt, und man fahre wie ein Linienbus die Stationen ab. Beim Sperrmüll ist es jedes Mal anders, abhängig davon, wo gerade ein Antrag gestellt wurde.

Info: Es gibt viele Quereinsteiger

Bewerbung Die allermeisten Kollegen findet die städtische Müllabfuhr über Initiativbewerbungen oder über Mund-zu-Mund-Propaganda. Auch viele Leiharbeiter, die sich bei den Technischen Betrieben Remscheid bewähren, würden übernommen.

Kraftfahrer

Bei den Fahrern im Team gibt es viele Quereinsteiger. Ehemalige Berufskraftfahrer und Handwerker mit entsprechenden Führerscheinen werden bei den TBR als Fahrer beschäftigt.

Gehalt

Die Verdienstmöglichkeiten bei den TBR sind über den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) geregelt. Kraftfahrer finden sich meist in der Entgeltstufe (EG) 5, Berufskraftfahrer in der EG 6. Ihr Gehalt liegt dann zwischen 2550 und 3100 Euro – plus Zusatzleistungen, Zusatzversicherungen und leistungsorientierten Prämien.

www.tbr-info.de/karriere.

Die Geschichte von Roxanne Haffke

Bevor die gebürtige Remscheiderin bei der städtischen Müllabfuhr anheuerte, fuhr sie nach ihrer dreijährigen Ausbildung zur Berufskraftfahrerin zunächst vier Jahre lang für eine Spedition Lebensmittel im Lkw durch Deutschland. Danach fuhr sie fünf Jahre lang für eine Remscheider Firma Kipper und Container.

Der Wechsel zu den TBR, erklärt Roxane Haffke sei der Familie geschuldet. „Lkw-Fernverkehr habe ich lange gemacht, da ist man für mehrere Tage unterwegs und ist bei einem Notfall nicht eben zu Hause“, sagt die 32-Jährige, die einen Pflegefall in der Familie betreut. Mit den Arbeitszeiten bei der Müllabfuhr sei das Familienleben deutlich besser planbarer. Außerdem sei sie im Notfall schneller zur Stelle.

Zudem biete die Festanstellung im öffentlichen Dienst auch Sicherheiten, die in der freien Wirtschaft so nicht immer gegeben sind. Über ihren Vater, der selbst viele Jahre Lkw-Fahrer war, habe sie die Leidenschaft für das Führen großer Fahrzeuge entwickelt. „Ich bin als Kind häufiger mit ihm mitgefahren und fand das immer ganz toll“, sagt sie.

Roxy auf Rädern: jährige Frau setzt neue Wege im städtischen MüllabfuhrTeam

Dass sie in einer reinen Männerdomäne arbeitet, ist ihr bewusst, macht ihr aber auch keinen Kummer. Sie komme mit den Kollegen immer gut klar. „Man darf halt kein stilles Mäuschen sein und braucht schon ein etwas dickeres Fell und Durchsetzungsvermögen. Aber es macht eigentlich immer sehr viel Spaß und ist auch immer lustig.“

Das gute Miteinander zeigt sich auch bei einer kurzen Verschnaufpause an diesem heißen Sommertag: Mit ihren Remscheider Kollegen steht sie in ihrer orangefarbenen Uniform während einer kurzen Pause im Schatten ganz selbstverständlich beisammen. Sie quatschen und lachen. Mittendrin: Roxanne Haffke.

Wenn der Dienst gleich weitergeht, wird sich die junge Frau auf den Fahrersitz des großen Entsorgungsfahrzeugs schwingen und ihre Kollegen mit dem großen und schweren Gefährt durch die teilweise engen Straßen großer Wohnsiedlungen fahren.

„Roxy ist absolut spitze“, sagt Kollege Marvin Walbrecht. Auch für Salvatore Botta mache es keinen Unterschied, ob ein männlicher oder weiblicher Kollege am Steuer sitze. Für Marcel Vedder macht die Arbeit mit Haffke sogar mehr Spaß als mit anderen Kollegen. „Es ist dann einfach lustiger auf der Tour.“

Dass Roxanne Haffke eine Seltenheit ist, wissen auch Michael Sauer, Geschäftsleiter im Bereich der Abfallwirtschaft bei der TBR, und Einsatzleiter Thomas Dannenberg. Wenn es nach ihnen ginge, würde Haffke nicht die einzige Frau im Team bleiben. Sie hätten gerne mehr Müll-Laderinnen im Team.

Besondere Anforderungen gebe es dafür nicht. „Je nach Bereich ist natürlich eine körperliche Robustheit gefragt. Müll-Lader bei uns laufen 15 Kilometer am Tag und müssen zum Teil schwere Tonnen bis zum Fahrzeug ziehen.“ Fahrerinnen müssten natürlich entsprechende Führerscheine vorweisen, mindestens C und CE.

Attraktiv sei neben den Arbeitszeiten bei der Müllabfuhr (montags bis donnerstags 7 bis 16 Uhr und freitags 7 bis 12 Uhr) vor allem der sichere Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst.