Rheinberg: Donnerwetter setzt MAP-Festival ab

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Rheinberg: Donnerwetter setzt MAP-Festival ab

Am vergangenen Wochenende sorgte starkes Unwetter für Aufregung in Rheinberg. Ein heftiges Gewitter mit starken Windböen und heftigem Regen führte dazu, dass das MAP-Festival abgesagt werden musste. Die Veranstalter waren gezwungen, die Open-Air-Veranstaltung aufgrund der gefährlichen Wetterbedingungen abzusagen. Trotz der Enttäuschung der Besucher, die sich auf das Festival gefreut hatten, musste die Sicherheit der Gäste und der Künstler an erster Stelle stehen. Die Auswirkungen des Unwetters auf die Stadt Rheinberg und die Festival-Besucher werden in den nächsten Tagen genauer untersucht.

Rheinberg: MAPFestival auftraglich abgebrochen - Unwetter setzt Festivalkulisse an die Grenze

Immer wieder bange Blicke, abwechselnd zum dunklen, wolkenverhangenen Himmel und auf die Wetter-App des Handys. Markus Spangenberg, Philipp Rott und Lara Jackowiak vom Team des MAP-Festivals laufen am Samstagabend permanent im Regen hin und her, beraten sich mit ihren Leuten und dann wieder mit Polizei, Ordnungsamt und dem Roten Kreuz unter dem Pavillon auf dem Schulhof der Pulverturmschule. Was tun? Abwarten, bis das Gewitter vorbeigezogen ist? Oder aufhören?

Als die Gewitterblitze über der Innenstadt nicht abreißen, ist die Entscheidung gefallen. Um 22 Uhr tritt MAP-Vorsitzender Philipp Rott auf der Bühne ans Mikrofon, erklärt das Festival für beendet und bittet alle verbliebenen Besucher, das Gelände zu verlassen. Als einzige Band an diesem Abend werden die Zauberlehrlinge nicht auftreten. Frust, lange Gesichter, Enttäuschung bei Musikern und Publikum. Aber es hilft ja alles nichts: Sicherheit geht vor.

Dass es ausgerechnet die Zauberlehrlinge trifft, ist bitter. Ist das MAP-Festival doch vor 24 Jahren für diese Band gegründet worden. Bis auf 2020, als das Festival coronabedingt ganz abgesagt worden war, hat „ZL“ jedes Jahr gespielt. Immer am Samstagabend, immer vor begeistertem Publikum. In den ersten Jahren auf dem Großen Markt, der stets schwarz vor Menschen war. Seit rund zehn Jahren dann am Pulverturm. Auch dort jubelten im Schnitt 2000 Menschen, überwiegend Rheinberger, alte wie junge, der Bigband mit 14 Mitgliedern zu.

Die Düsseldorfer Band Sinnfrei war zum ersten Mal dabei. Nach wenigen Songs mussten die ihren Auftritt abbrechen. Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Konsequenzen noch nicht greifbar

Konsequenzen noch nicht greifbar

Beratung Welche Konsequenzen, vor allem in finanzieller Hinsicht, der Festival-Abbruch am Samstag habe, sei noch nicht klar, sagten am Sonntag übereinstimmend Philipp Rott und Markus Spangenberg vom MAP-Team. „Das ist alles noch nicht greifbar, wir müssen das erst einmal in Ruhe besprechen.“ Enttäuschung herrschte auch bei der Band Zauberlehrling, die sich mit viel Arbeit auf den Auftritt beim MAP vorbereitet hatte.

Schon am Samstagnachmittag waren die Veranstalter kribblig wegen der Wetterprognosen. Am Abend sollte erst ein Sturm und dann ein Gewitter aufziehen. „Daumen drücken – mehr können wir mehr machen“, sagt Markus Spangenberg. Dabei war auf der Rasenfläche am Pulverturm alles wunderschön hergerichtet. Die Bühne stand wie eine Eins, ebenso verschiedene Getränkewagen und Imbissstände, dazu eine Cocktailbar und natürlich der MAP-Verkaufsstand. Vor allem die T-Shirts mit dem Aufdruck „MAP 24“, diesmal in hellblau, erwiesen sich wieder als Verkaufsschlager.

Auch für die Licht- und Tontechniker war der Festivalabend früher beendet als geplant. Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Das Programm startete dann auch planmäßig. Der Singer/Songwriter Sepp legte am frühen Abend mit Gitarre und eigenen Songs los. Ihm folgte die junge Rheinberger Band Känk, die die MAP-Bühne bereits kennt. Nach ihrem Auftritt nimmt das Elend seinen Lauf. Um 20.30 Uhr fallen die ersten Tropfen, bald schon ergießt sich ein ordentlicher Regen auf das Gelände und macht die Wiese im Nu zu einer Matschlandschaft. Die Besucher suchen und finden Schutz unter den Dächern der Getränkewagen und unter Pavillons, kramen ihre Regenjacken aus den Rucksäcken oder spannen Schirme auf.

Sänger und Gitarrist Sepp aus Kleve war als erster dran. Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Die Ska-Punk-Band Sinnfrei mit flotter Bühnenshow, Bläsern und witzigen deutschen Texten, hat möglicherweise beim MAP den kürzesten Gig ihrer Karriere. Denn kaum hat die muntere Truppe angefangen zu spielen, wird sie um 21 Uhr auch schon wieder abberufen. Veranstalter, Polizei, Ordnungsamt und DRK haben sich beraten und ordnen eine Unterbrechung an. Alle Festivalbesucher werden aufgefordert, das Gelände erst einmal zu verlassen. Der Grund: Das angekündigte Gewitter ist aufgezogen.

Dann wird es hektisch, bis schließlich über Lautsprecher durchgesagt wird: „Um 21.45 Uhr ist wieder Einlass, die Zauberlehrlinge spielen ab 22.15 Uhr.“ Doch kaum sind die ersten MAP-Fans auf das Gelände zurückgekehrt, müssen sie schon wieder runter. Das traurige Ende eines Festivals.

Heike Schulze

Ich bin Heike, ein erfahrener Redakteur und der Chefredakteur der Website Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche sorge ich dafür, dass unsere Leser stets aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität erhalten. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Engagement für qualitativ hochwertige Berichterstattung spiegeln sich in jedem Artikel wider, den wir auf Hol Aktuell veröffentlichen. Es ist mir wichtig, unseren Lesern verlässliche Informationen zu liefern und sie stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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