Rhein-Kreis: Städte sollten mehr in grüne Investitionen fließen lassen
Im Rhein-Kreis wird der Ruf nach mehr grünen Investitionen lauter. Experten sind der Meinung, dass die Städte in dieser Region mehr in die Förderung von Natur- und Umweltschutz investieren sollten, um die Umweltbelastung zu reduzieren und die Lebensqualität der Bevölkerung zu verbessern. Dieser Aufruf kommt nicht von ungefähr, denn der Rhein-Kreis ist einer der am dichtesten besiedelten Regionen Deutschlands und daher besonders anfällig für Umweltschäden. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Pläne, die Städte im Rhein-Kreis umsetzen möchten, um ihre Umweltbilanz zu verbessern.
Grün in der Stadt: Kreisheimatbund fordert mehr Mittel für Pflege und Erhalt
Im Rhein-Kreis gibt es eine Fülle an Grün in Form von Parks und öffentlichen Gärten, nur müssen diese auch gepflegt werden – und das ist immer seltener der Fall. Das war die Quintessenz einer Veranstaltung, zu der Kreisheimatbund, das Kreisarchiv und die Stiftung Schloss Dyck ins Kreis-Kulturzentrum Zons geladen hatten.
Besonders Heiner Küpper, in dessen siebenjährige Amtszeit als Grevenbroicher Stadtdirektor die 1995 in der Schlossstadt ausgerichtete Landesgartenschau fiel, ging hart mit seinen Nachfolgern ins Gericht. „Hier wurde und wird eine große Chance vertan“, sagte er mit Blick auf den aktuellen Zustand des ehemaligen Gartenschaugeländes und das Erbe eines Jahres, „das Grevenbroich wirklich vorangebracht hat.“
Seine Forderung: „Die Menschen brauchen das Grün, um sich zu erholen, um abzuschalten und zu sich zu kommen. Dem müssen die Städte Rechnung tragen und wesentlich mehr Mittel für die Grünpflege in ihre Haushalte einstellen statt immer weiter zu sparen.“
Landesgartenschau 2026
Mit den Landesgartenschauen 1995 in Grevenbroich und 2002 in Schloss Dyck fanden bereits zwei überregionale Highlights der Garten- und Landschaftskunst im Kreisgebiet statt, 2026 wird in Neuss die dritte Landesgartenschau folgen.
Im Rahmen des Programms „Gärten und Parks im Kreis Neuss“ lud der Kreisheimatbund Neuss in Zusammenarbeit mit den Freunden und Förderern des Botanischen Gartens Neuss zu einem Besuch der Gartenanlage ein. Mehr als 30 Interessierte folgten der Einladung.
Kritik an der Vernachlässigung der Grünpflege
In seinem Einführungsreferat über Leben und Wirken von Franz Kellermann, der sich zwischen 1903 und dem Zweiten Weltkrieg für Entstehung und Vernetzung des Neusser Grüngürtels von Stadt- und Rosengarten bis zum Reuschenberger Wildpark und dem „Jröne Meerke“ verantwortlich zeichnete, sparte auch Volker Koch nicht mit Kritik: „Kellermanns Werk und seine Person werden von einer Stadt, für die er 42 Jahre tätig war und deren Aussehen er maßgeblich geprägt hat, nur unzureichend gewürdigt.“
Dazu gehöre auch die Vernachlässigung der Grünpflege in den von Kellermann geschaffenen Parks – „eigentlich unpassend für eine Stadt, die in anderthalb Jahren Gastgeberin der Landesgartenschau ist,“ befand der langjährige NGZ-Redakteur.
Ein Beispiel für gelungene Grünpflege
Eine Möglichkeit zeigte Tilmann Lonnes auf: „Auf Schloss Dyck funktioniert das, weil die Stiftung Eintrittsgelder erhebt. So können die sechs für den Erhalt des Parks benötigten Gärtner bezahlt werden,“ erläuterte der Kulturdezernent des Rhein-Kreises, der zuvor die Besucher sachkundig durch die Parkanlagen von Schloss Friedestrom geführt hatte.
Auch ohne freien Eintritt werden auf Schloss Dyck jährlich 300.000 Besucher gezählt, die dabei einen Park vorfinden, der weitgehend so erhalten ist, wie ihn der schottische Landschaftsgärtner William Blaikie vor zwei Jahrhunderten im Auftrag von Fürst Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck konzipierte.
Fazit: Die kongeniale Zusammenarbeit der beiden würdigte Dyck-Spezialist Martin Wolthaus in seinem Eingangsreferat. Blaikies Werk wurde unter anderem von Maximilian Friedrich Weyhe fortgesetzt – und der schuf 1830 mit der „Promenade“ die erste Grünanlage in Neuss.
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