Im Herzen des Niederrheins befindet sich das idyllische Dorf Rheurdt, das jährlich zum Wiesenfest einlädt. Dieses beliebte Fest hat sich zu einem wichtigen Teil des dörflichen Lebens entwickelt und belebt das gesamte Dorfleben. Zahlreiche Veranstaltungen und Aktivitäten bereichern das Fest und machen es zu einem unvergesslichen Erlebnis für die Bewohner und Gäste. In diesem Artikel erfahren Sie, wie das Wiesenfest das Dorfleben in Rheurdt belebt und wie es zum Herzstück der Gemeinde geworden ist.
Wiesenfest in Rheurdt: Tradition und Gemütlichkeit auf höchstem Niveau
Vier Schläge setzte Dirk Ketelaers am Samstag, nachdem er zuvor verkündigt hatte, das Rheurdter Wiesenfest werde mit dem Fassanstich eröffnet. „Es ist das siebte Wiesenfest“, sagte der Rheurdter Bürgermeister. „Da kann man am Niederrhein schon von Tradition sprechen.“
Mit Blick auf das Oktoberfest in München stellte er mit einem Augenzwinkern fest: „In Rheurdt ist die Maß Bier 20 Prozent günstiger.“ Das Wiesenfest im Ökodorf hat Gemeinsamkeiten mit dem Original in der Isarmetropole, aber auch viele Unterschiede.
Ein musikalisches Highlight: InfoPlatzkonzert und Bezirksvogelschießen
Ein musikalischer Frühschoppen am Sonntag stand zum einen im Zeichen des 100. Geburtstags Spielmannszuges der Freiwilligen Feuerwehr. Mehrere befreundete Musik- und Spielmannszüge kamen, um gemeinsam in Platzkonzert zu geben.
Vogelschießen: Der Bezirksverbandes Geldern im Bund der historischen deutschen Schützenbruderschaften richtete ein Vogelschießen und Fahnenschwenken aus.
Während in München die Oberbürgermeister trainieren sollen, wie erzählt wird, um mit möglichst wenig Schlägen den Zapfhahn in das Fass zu schlagen, nachdem Thomas Wimmer 1950 mit 17 Schlägen einen negativen Rekord aufgestellt hatte, üben die Rheurdter Bürgermeister nicht.
Trotzdem brauchte Dirk Ketelaers nur vier Schläge, wie es auch in München normal ist – obwohl Oberbürgermeister Dieter Reiter diesmal nur zwei benötigte bis er „Ozapft is!“ rufen konnte.
Ein Fest für alle: Musik, Ambiente und Besucher
Die Feierstimmung springt in München so schnell über wie in Rheurdt, um das Festzelt beben zu lassen. Das hängt mit vielen Faktoren zusammen, die ineinandergreifen.
Musik: Das Duo „Two For You“ trägt unter anderem mit Akkordeons Songs vor, die auch auf der Wiesn beliebt sind, wie „In München steht ein Hofbräuhaus“ oder „Fürstenfeld“ („I will wieder hoam“).
Ambiente: Die Rosenstricker dekorieren das Festzelt, diesmal zum Beispiel mit Holzscheiten, Sonnenblumen und Efeu. Sie sind eine Gruppe von Frauen von Mitgliedern der Schützenbruderschaft.
Besucher: In München kommen sie zu 40 Prozent aus dem Ausland, wie eine Analyse der mobilen Datendienste zeigt, vor allem aus den USA, Italien und der Schweiz. In Rheurdt sind es fast ausschließlich Rheurdter und Schaephuysener.
Das Wiesenfest stärkt das Dorfleben
„Das Wiesenfest stärkt das Dorfleben, genauso wie das Festival Heimspiel Schaephuysen“, freute sich Brudermeister Dietmar Schäfers.
Schon in den Aufbau sind Mitglieder der Bruderschaft eingebunden, leisten ehrenamtlich rund 500 Stunden, wie es in der Isarmetropole nicht möglich ist. Die Mitglieder sind zum Thekendienst eingeteilt. So bleibt der Preis für die Maß moderat.
Obwohl die Bruderschaft diesen diesmal von 10 auf 11,50 Euro erhöhen musste, um die Mehrkosten für gestiegene Bier- und Zeltpreise aufzufangen, liegt er rund drei Euro unter dem Münchener Preis.
Ferner gibt es in Rheurdt einen Kreis von sieben Mitgliedern, von denen das Wiesenfest vorbereitet wird. Sie haben schon das nächste Fest im Blick, das am 27. September beginnt und endet.
„Das Wiesenfest ist eine schöne Gelegenheit, wieder Dirndl oder Lederhose anzuziehen und zünftig zu feiern“, meinte am sehr frühen Sonntagmorgen Markus Kibben. Denn anders als in München heißt es nicht um 22.30 Uhr „Letzte Bestellung“ und haben Besucher bis 23.30 Uhr die Festzelte zu verlassen. In Rheurdt wird bis zwei Uhr in der Nacht ausgiebig gefeiert.
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