Riehl-Kolleg in Düsseldorf gerettet nach über 60 Jahren - Zukunft der Schule gesichert

Riehl-Kolleg in Düsseldorf gerettet nach über 60 Jahren - Zukunft der Schule gesichert

Das Riehl-Kolleg in Düsseldorf kann nach über 60 Jahren seine Pforten weiterhin öffnen. Die Zukunft der Schule ist nun gesichert, nachdem sich die Verantwortlichen nach langen Verhandlungen auf einen Rettungsplan geeinigt haben. Diese Nachricht wird mit großer Erleichterung von Schülern, Lehrern und Eltern aufgenommen, die sich für den Erhalt der traditionsreichen Schule eingesetzt haben. Das Riehl-Kolleg ist ein wichtiger Bestandteil der Düsseldorfer Bildungslandschaft und bietet seinen Schülern eine umfassende Ausbildung. Die Rettung der Schule sichert nicht nur die Zukunft der aktuellen Schüler, sondern auch die von zukünftigen Generationen.

RiehlKolleg in Düsseldorf gerettet: Zukunft der Schule gesichert

Das Wilhelm-Heinrich-Riehl-Weiterbildungskolleg in Lierenfeld stand vor der Schließung. Die Schule bietet Menschen aus Düsseldorf und der Region die Möglichkeit, auf dem zweiten Bildungsweg ihr Abitur oder Fach-Abitur zu erwerben. Das Kolleg ist eine staatlich anerkannte private Ersatzschule, gemeinsam getragen von Stadt und Handwerkskammer, die auf eine lange Tradition zurückblickt.

„Ein Ort der Chancen“, so beschreibt es ein Lehrer aus dem Kollegium. Doch die seit 1958 währende Geschichte der Bildungsstätte könnte bald zu Ende gehen. Nach einem für Ende des Jahres angekündigten Rückzug der Handwerkskammer aus der Trägerschaft ist völlig unklar, wie es weitergehen soll.

Handwerkskammer begründet Rückzug mit gestiegenen Kosten

Die Kammer bestätigt auf Anfrage den Rückzug und begründet ihn mit gestiegenen Kosten sowie einer stark veränderten Schülerschaft. „Früher waren es vor allem Handwerksgesellen, die auf dem zweiten Bildungsweg ihre Hochschulreife anstrebten. Heute haben die Studierenden in der Regel keinen handwerklichen Hintergrund mehr“, sagt Axel Fuhrmann, Hauptgeschäftsführer der Kammer.

Tatsache ist, die Stadt kann eine private Ersatzschule nicht als Alleinträger fortzuführen und ist daran angesichts rückläufiger Schülerzahlen womöglich auch nicht interessiert. Noch müssen letzte Entscheidungen getroffen und auch der Ablauf einer möglichen Abwicklung besprochen werden.

In der Diskussion ist unter anderem, dass zumindest die ersten beiden Semester auf vergleichbare Weiterbildungseinrichtungen im weiteren Umland ausweichen müssen. Für die Studierenden ein echtes Problem. „Wir erhalten bis zu maximal 953 Euro an Bafög im Monat. Davon kann man nicht leben, deswegen gehen fast alle nach dem Unterricht und den Hausaufgaben noch arbeiten“, sagt Matthias Korte, der mal Malergeselle war und nun hofft, mit einem am Riehl-Kolleg erworbenen Abi studieren zu können.

Studierende starten Petition für den Erhalt des Standortes

Die Studierenden haben nun eine offene Petition auf den Weg gebracht, in der sie um den Erhalt des Standortes in Düsseldorf werben. Vieles, so die Meinung, sei denkbar, auch die Zusammenlegung mit dem Abend-Gymnasium und der Abend-Realschule der Stadt. Dass dafür womöglich die Konstruktion der Ersatzschule aufgehoben werden muss, stört sie nicht. „Hauptsache, wir können weitermachen.“

Darauf setzt auch Schulleiter Jörg Masuch. „Wir hoffen, dass wir gemeinsam mit unseren Trägern Wege finden werden, um unseren Studierenden einen erfolgreichen Abschluss zu garantieren.“

Thorsten Graeßner (Grüne), Vize-Vorsitzender des Schulausschusses, will sich auch für den Erhalt des RiehlKollegs einsetzen: „Es sollte andere Lösungen geben als eine ersatzlose Auflösung im nächsten oder übernächsten Jahr, schließlich nutzen nach wie vor mehr als 200 junge Erwachsene, deren Bildungsweg nicht immer einfach war, dieses Angebot.“