Das Schlosstheater Moers hat bekanntgegeben, dass Damian Popp die Regie bei der Inszenierung von Pygmalion übernehmen wird. Popp, ein renommierter Regisseur, wird die klassische Geschichte von George Bernard Shaws Stück auf die Bühne bringen. Mit seiner langjährigen Erfahrung und seinem kreativen Ansatz verspricht er, dem Publikum ein beeindruckendes Theatererlebnis zu bieten. Pygmalion, eine zeitlose Geschichte über die Macht der Verwandlung und die Suche nach Identität, wird unter Popps Leitung sicherlich in neuem Glanz erstrahlen. Das Schlosstheater Moers freut sich darauf, mit dieser Produktion sein Publikum zu begeistern und einen kulturellen Höhepunkt zu setzen. Ein Muss für alle Theaterliebhaber!
Der Regisseur Damian Popp bringt mit Pygmalion oder my fairest Lady Shaw's Gesellschaftskritik auf die Bühne
In seiner zweiten Inszenierung für das Moerser Schlosstheater wagt sich Regisseur Damian Popp an einen Stoff, bei dem die bekannteste Version von George Bernard Shaws Schauspiel „Pygmalion“ zum Herausforderer werden könnte: Denn wer hat die Musical-Verfilmung „My fair Lady“ mit Audrey Hepburn in der Hauptrolle nicht im Fernsehen gesehen und könnte „es grünt so grün“ so viele Passagen mitsprechen? Da hält es Damian Popp, der 1988 in Rheinberg geboren wurde, in seiner Inszenierung lieber mit Shaw selbst, der seinen „Pygmalion“ nicht als eine aufs Happy End hinauslaufende Liebes-Romanze zwischen Eliza Doolittle und Henry Higgins entworfen hatte, sondern als ein Stück Gesellschaftskritik am damals herrschenden Klassensystem. „Gerade, weil ihm die Rezeption seines Schauspiels nicht gefiel, hat er den Text im Nachhinein geändert“, erläutert der Regisseur, der mit Rosa von Praunheims „Fleischfachverkäuferinnen“ seinen Einstand in Moers gegeben hatte. Ungewöhnlich, dass gleich mehrere Theater sich dem gut 100 Jahre alten Stoff widmen: das Residenztheater in München, das Deutsche Theater in Berlin und ab dem 3. Mai das Schlosstheater in Moers. Dramaturgin Sandra Höhne weiß den Grund: „Seit einigen Jahrzehnten wird uns vermittelt, dass wir in einer klassenlosen Gesellschaft leben. Wer nur hart genug arbeitet, kann es nach ganz oben schaffen. Tatsächlich entscheidet aber immer noch die soziale Herkunft darüber, welche Chancen man im Leben bekommt“, sagt sie. Im Vergleich zur Zeit, in der Shaw sein Schauspiel schrieb, haben wir es heute allerdings mit deutlich abnehmendem Mitleid für den Einzelnen zu tun. „Besonders ungerecht ist unsere Gesellschaft zu Kindern. Etwa 20 Prozent aller Kinder in Deutschland wachsen in Armut auf“, so Höhne.
Sich von der Rezeption zu lösen, erzählt Regisseur Damian Popp, sei nicht leicht und zuweilen frustrierend gewesen. Seine Strategie: „Wir bleiben nah am Original und seinen Figuren und versuchen, sie neu zu denken.“ Überzeichnen, dort wo es möglich ist, ohne Brecheisen die aktuellen Bezüge vermitteln und eine ästhetische Übersetzung haben sich Popp und sein Team zum Ziel gesetzt: „Die Aktualität und der Bezug zur Gegenwart ergibt sich von ganz allein“, so der Regisseur, der auch für „Pygmalion oder my fairest Lady“, so der Titel der Inszenierung, wieder mit Tanja Maderner (Bühne, Kostüme und Video) sowie Jonas Schilling (Musik und Sounddesign) zusammenarbeitet – inzwischen zum dritten mal als Inszenierungsteam. Die Bühne, die Maderner entworfen hat, stellt den Eingang in einen Abflusskanal dar, die Gosse, aus der Eliza Doolittle kommt. Sie ist ganz in Weiß gehalten und dient so als Projektionsfläche für neue Räume. Die Kostüme sollen sich nicht auf eine Zeit festlegen lassen. Es gibt aber Zitate aus dem Stück, sagt Maderner. In „My fairest Lady“ gibt es Musik und Gesang. Die Kompositionen stammen von Jonas Schilling, die Texte dazu entstanden im Team. Der Sounddesign soll dagegen atmosphärisch daher kommen, irgendwas zwischen alten Grammophon-Zeiten und Dystopie – von unbehaglich bis träumerisch, sagt Schilling.
Premiere ist am Freitag, 3. Mai, 19.30 Uhr, im Schlosstheater. Vorstellungen am 5., 10., 12., 25., 26. Mai und am 2. Juni. Theaterkarten unter: 02841 8834110, Internet: www.schlosstheater-moers.de.
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