Schwimmen: Kalli Nottrodt sichert sich zwei Europameistertitel
Der deutsche Schwimmer Kalli Nottrodt hat sich bei den aktuellen Europameisterschaften im italienischen Rom zwei weitere Titel gesichert. Der 21-Jährige aus Hamburg dominierte das Feld in den Disziplinen 200 Meter Brust und 4x100 Meter Lagenstaffel und sicherte sich damit zwei weitere Europameistertitel. Damit bestätigte Nottrodt seine herausragende Form und festigte seinen Status als einer der besten Schwimmer Europas. Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) und die gesamte deutsche Schwimmszene dürften sich über diese großartigen Erfolge freuen.
Kalli Nottrodt sichert sich zwei Europameistertitel im Masters-Schwimmen
Der aus dem Dülkener Bistard kommende Kalli Nottrodt von der SG Mönchengladbach hat sich bei den Europameisterschaften im Masters-Schwimmen in der serbischen Hauptstadt Belgrad zum Europameister im Freien Schwimmen über 1500 Meter und drei Kilometer in seiner Altersklasse (AK) 70 gekrönt.
Über 400 Meter gewann er Bronze. Rund 2500 Teilnehmer aus 40 Ländern trafen sich zum Schwimmen, Wasserball, Kunst- und Turmspringen sowie Synchronschwimmen. Deutschland stellte mit 600 Teilnehmern das größte Kontingent. Von der SG Mönchengladbach war Nottrodt diesmal der einzige Teilnehmer.
Der Weg zum Erfolg
Am vorletzten Schwimmtag im Pool startete er über 400 Meter Freistil. „Neben den haushohen Favoriten Sverre Kile aus Norwegen und ehemaliger Olympiateilnehmer München 1972 sowie Abel Quadah aus Frankreich machte ich mir Hoffnungen auf die Bronzemedaille“, erzählt Nottrodt. Das gelang ihm dann auch mit 5:31,00 Minuten mit ordentlichem Abstand auf den Sieger Sverre Kile 5:15,56 Minuten und Abed Quadah in 5:21,32.
Freiwasser-Wettkampf über 1500 Meter
Der Freiwasser-Wettkampf über 1500 Meter fand in einem Rechteckkurs mit gut sichtbaren Bojen in sauberem und klarem Wasser statt. Aufgrund der Hitze war es auf gut 27 Grad aufgeheizt. „Das war ganz nach meinem Geschmack“, findet Nottrodt. Die Altersklasse 70 und älter ging als letzte von zehn Startwellen ins Wasser.
Nottrodt legte von Anfang an ein gutes Tempo vor. „Ich habe als schlechter Sprinter wenig Chancen auf einen Endspurt“, erklärt er. Auf der zweiten Hälfte schwamm der im Becken so schnelle Norweger Sverre Kile an ihm vorbei und Nottrodt heftete sich an seine Füße in den Wasserschatten, um etwas Energie zu sparen.
Nach der letzten Boje waren es noch etwa 200 Meter bis ins Ziel. „Silber war mir sicher“, wusste Nottrodt. Aber der Norweger wurde plötzlich langsamer. „Ich schwamm dann mit geschlossenen Augen ‚all out‘ bis ins Ziel“, sagt Nottrodt. Nach dem Anschlag realisierte Svile, dass er weit abgeschlagen gerade noch den zweiten Platz vor dem Italiener Claudio Berrini, der extra für die Freiwasser-Rennen angereist war, ins Ziel gerettet hatte und war total am Ende.
„Ich freute mich dagegen riesig über Gold und den Europameister-Titel“, so Nottrodt. Die Endzeit lautete 22:37,6 Minuten, vor Sverre Kile mit 22:59,2, und Berrini mit 23:02,6.
Über drei Kilometer
Über drei Kilometer wählte Nottrodt die gleiche Taktik: relativ schnell los schwimmen und dann schauen, was die anderen machen. Der Norweger Sverre Kile verzichtete auf die längere Distanz, er war noch entkräftet vom 1500-Meter-Rennen.
Diesmal musste Nottrodt zwei Runden schwimmen: „In der ersten Runde merkte ich, dass irgendjemand permanent an den Füßen im Wasserschatten war. In der zweiten Runde machte der das nicht mehr.“
Nottrodt zog das Tempo an und entschied das Rennen tatsächlich mit 50 Sekunden Vorsprung vor erneut Berrini und dem Schotten Eddie Riach klar für sich: Das Ergebenis: Kalli Nottrodt mit 46:37,4 Minuten, Claudio Berrini 47:27,9 und Riach in 48:20,3.
Nottrodt holt drei Meistertitel auf der Langstrecke und bestätigt damit seine Position als Schwimmer-Ass in einer eigenen Liga.
Schreibe einen Kommentar