Shakespeare Festival 2024 in Neuss: Herminentheater zeigt ein bescheidener Vorschlag

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Shakespeare Festival 2024 in Neuss: Herminentheater zeigt ein bescheidener Vorschlag

Das Herminentheater in Neuss bereitet sich auf ein großes Ereignis vor: das Shakespeare Festival 2024. In diesem Jahr wird das Theater ein bescheidener Vorschlag für Theaterliebhaber und Shakespeare-Enthusiasten präsentieren. Das Festival wird eine Vielzahl von Veranstaltungen bieten, darunter Aufführungen von Shakespeares Werken, Workshops und Vorträge von renommierten Experten. Das Festival soll eine Plattform für die Auseinandersetzung mit dem Werk Shakespeares bieten und die Bedeutung seiner Werke für die moderne Gesellschaft hervorheben. Wir freuen uns auf ein unvergessliches Erlebnis im Herminentheater in Neuss!

Ein temporeiches Stück: Shakespeare-Festival in Neuss

Das war ein temporeiches Stück, bei dem Shakespeare nur am Rande eine Rolle spielte: Stattdessen ging es beim Shakespeare-Festival am Pfingstwochenende um einen bescheidenen Vorschlag, den das Herminentheater aus Österreich – frei nach der bitterbösen Politsatire von Jonathan Swift aus dem Jahr 1729 – ins Globe brachte.

Die Inszenierung wurde bereits mit dem Nestroy-Preis ausgezeichnet, in Neuss feierte die Produktion jetzt am Pfingstwochenende ihre Deutschlandpremiere. Geschrieben und inszeniert wurde sie von Thomas Toppler und Hannelore Schmid, die das Stück als Bouffon-Theater angelegt haben.

Was das bedeutet, konnte das Publikum nun im Globe erfahren: Mit deformierten Körpern, zotteligen Haaren und Zahnlücken traten die Schauspieler auf die Bühne. Denn Bouffons wurden im Mittelalter Menschen genannt, die von der Norm abweichen, aber auch Definitionen wie „Narr“, „Clown“ oder „Vollhorst“ sind im Wörterbuch zu finden.

Eine Stunde voller Vergnügen

Eine Stunde voller Vergnügen

Im Globe gewannen die Bouffons erst einmal mit Komplimenten die Herzen der Zuschauer: „Wow die san so schön“, sagten sie etwa, als sie in das Publikum sahen. Schlag auf Schlag folgten dann ein Witz nach dem anderen, ehe sie in die eigentliche Handlung überleiteten.

Auch darin geht es um eine Theatergruppe, die Shakespeare probt. Darunter ist auch Youssef, der noch ein Asylverfahren durchläuft. Bald schon wird er bei einer Behörde vorstellig, deren teilnahmslose Beamtin ihn nur hektisch mit Formularen abspeist.

Während Youssef also um sein Bleiberecht bangt, ist zu sehen, wie der Staatsapparat sich mit seiner Gewaltenteilung auflöst: Exekutive und Legislative, die jeweils von einem Schauspieler verkörpert werden, scheinen zu verschmelzen, die Judikative gerät ins Abseits. Und auch die Medien, dargestellt als „Medi, die vierte Gewalt“, mischen im Staatsgeschehen, das immer mehr von einem autoritären Stil bestimmt wird, mit.

Während die Akteure ihre Machtkämpfe austragen, sich um Themen wie Wiederwahl, das eigene Wohlergehen, Sensationen und Lösungen für Themen wie „Klimakrise“ oder „Migration“ sorgen, ist es am Ende „Medi“, die einen nicht zu Ende gesprochen Vorschlag und einen Tabubruch in den Raum stellt. Und der knüpft an Swifts Satire an, in der arme Kinder als Nahrungsmittel dienen sollten.

Alles das geschieht so temporeich und komprimiert, dass die komplexe Thematik – aufgelockert durch übertriebene Überzeichnungen – in 70 Minuten stimmig erzählt werden können.

Was man zum Shakespeare Festival wissen muss

Was man zum Shakespeare Festival wissen muss

Am Globe in Neuss

Was man zum Shakespeare Festival wissen muss

Heike Schulze

Ich bin Heike, ein erfahrener Redakteur und der Chefredakteur der Website Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche sorge ich dafür, dass unsere Leser stets aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität erhalten. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Engagement für qualitativ hochwertige Berichterstattung spiegeln sich in jedem Artikel wider, den wir auf Hol Aktuell veröffentlichen. Es ist mir wichtig, unseren Lesern verlässliche Informationen zu liefern und sie stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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