Solingen: Protest gegen geplante Flüchtlingsunterkunft
In der nordrhein-westfälischen Stadt Solingen haben am Wochenende hunderte Menschen gegen die geplante Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände einer ehemaligen Schule protestiert. Die Demonstranten, darunter viele Anwohner der umliegenden Straßen, forderten die Stadtverwaltung auf, von ihren Plänen Abstand zu nehmen. Die Flüchtlingsunterkunft soll bis zu 500 Menschen aufnehmen und ist Teil eines landesweiten Programms, um die Flüchtlingskrise in Deutschland zu bewältigen. Die Protestierenden befürchten jedoch, dass die neue Einrichtung zu einer Überlastung der Infrastruktur und einer Zunahme der Kriminalität führen werde.
Protest gegen geplante Flüchtlingsunterkunft in Solingen
Die Stadt Solingen plant, eine neue Flüchtlingsunterkunft an der Neuenkamper Straße in Höhscheid zu errichten. Dies hat jedoch zu Kritik geführt.
Bei einer Sitzung der Bezirksvertretung Burg / Höhscheid wurde von einem Anwohner die mögliche Unterkunft im Beisein von Rechts- und Ordnungsdezernent Jan Welzel (CDU) moniert. Die Verwaltung habe noch keine befriedigende Antwort zu dem Sicherheitskonzept rund um die Einrichtung gegeben.
Auch der Standort wird als zu abgelegen kritisiert, sodass nun an der Neuenkamper Straße erstmals eine Demo stattgefunden hat.
Demonstration gegen neue Flüchtlingsunterkunft an der Neuekamper Straße
Wie die Polizei am Mittwoch auf Anfrage unserer Redaktion mitgeteilt hat, haben sich an der Veranstaltung am Dienstagabend rund 60 bis 80 Personen beteiligt. „Bei der Demonstration ist alles friedlich geblieben. Und es hat auch keine Gegenkundgebungen zu der Veranstaltung gegeben“, sagte ein Sprecher des auch für Solingen zuständigen Polizeipräsidiums in Wuppertal.
Die Teilnehmer der Veranstaltung, darunter mehrheitlich Anwohner, hätten sich ab etwa 17 Uhr am Ort der Demonstration versammelt, so der Polizei-Sprecher. Die Kundgebung habe dann rund zweieinhalb Stunden gedauert.
Die Veranstaltung sei im Vorfeld von einer Privatperson angemeldet worden, hieß es darüber hinaus bei der Polizei.
Die Stadt will Migranten möglichst dezentral unterbringen. Die Flüchtlingsunterkunft für 80 Personen an der Neuenkamper Straße soll im kommenden Jahr gebaut werden.
Geplant ist, das Gebäude – wie schon vergleichbare Bauten in der Fuhr und an der Zietenstraße – in Holzbauweise zu errichten. Laut Rathaus soll es für die Einrichtung auf jeden Fall ein umfassendes Sicherheitskonzept geben.
Eine weitere Einrichtung ist an der Nibelungenstraße in Gräfrath vorgesehen. Ziel der Stadt ist es nach eigenen Angaben, Migranten möglichst dezentral in Wohnungen unterzubringen. Sammelunterkünfte wie nun an der Neuenkamper Straße sollen demzufolge eher die Ausnahme sein.
Die Stadt Solingen hat sich für die Errichtung von Flüchtlingsunterkünften in verschiedenen Stadtteilen entschieden, um eine dezentrale Unterbringung von Migranten zu ermöglichen.
Insgesamt soll die Stadt Solingen bis zu 500 Flüchtlinge aufnehmen. Die neuen Unterkünfte sollen in verschiedenen Stadtteilen errichtet werden, um eine dezentrale Verteilung der Flüchtlinge zu erreichen.
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