Staatsregierung sichert finanzielle Unterstützung für liberale Moscheevereine in Nordrhein-Westfalen zu

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Staatsregierung sichert finanzielle Unterstützung für liberale Moscheevereine in Nordrhein-Westfalen zu

In einem wichtigen Schritt zur Förderung von Vielfalt und Toleranz in Nordrhein-Westfalen hat die Staatsregierung ihre finanzielle Unterstützung für liberale Moscheevereine in dem Bundesland zugesichert. Durch diese Maßnahme sollen die Angebote und Aktivitäten der Moscheevereine, die sich für einen moderaten und offenen Islam einsetzen, gestärkt werden. Die liberale islamische Gemeinschaft in Nordrhein-Westfalen erhält damit einen wichtigen Rückenwind für ihre Arbeit zur Förderung des interkulturellen Dialogs und der Vereinbarkeit von Religion und Weltanschauung.

Staatsregierung sichert Unterstützung für liberale Moscheevereine in Nordrhein-Westfalen

Die Junge Union (JU) in Nordrhein-Westfalen hat sich dafür ausgesprochen, als Konsequenz aus dem Terroranschlag von Solingen ein stärkeres Gegenwicht zu Radikalisierungstendenzen im Netz zu schaffen. Dafür sollen künftig moderate Moscheevereine eine größere Unterstützung erfahren.

Der JU-Landesvorsitzende Kevin Gniosdorz sagte unserer Redaktion: „Es ist höchste Zeit, den Tiktok-Terroristen etwas entgegenzusetzen. Denn der politische Islam und Salafismus machen sich im Netz immer breiter, und viele junge Menschen, die täglich Stunden auf Social-Media verbringen, sind anfällig dafür.“

Er forderte, dass man Angebote machen müsse, um Hass und Hetze zu bekämpfen. „Wir müssen positive Narrative von einem aufgeklärten Islam entgegensetzen. Das gelingt am besten mit Menschen aus der Community. Die Ahmadiyya Gemeinde in Köln beispielsweise leistet hier schon eine vorbildliche Arbeit.“

Junge Union fordert stärkere Unterstützung für moderate Moscheevereine im Netz

Junge Union fordert stärkere Unterstützung für moderate Moscheevereine im Netz

Wo es möglich sei, sollten staatliche Institutionen derartige Angebote unterstützen und Anschubhilfen leisten, verlangte er. Rückendeckung erhielt Gniosdorz von der Landesregierung. Der Chef der Staatskanzlei, Minister Nathanael Liminski (CDU), sagte unserer Redaktion: „Ich begrüße den Vorstoß der JU NRW: Beim Kampf um die Köpfe kommt es vor allem auf Glaubwürdigkeit an.“

Digitale Angebote von Muslimen für Muslime wären ein wichtiger Beitrag, um den Anwerbeversuchen islamistischer Hassprediger auf Tiktok und in anderen Sozialen Medien etwas entgegenzusetzen. Liminski sagte zu, den Vorschlag in seinen Gesprächen mit Vertretern der Religionsgemeinschaften aufzugreifen.

Landesregierung sichert Rückenwind für liberale Moscheevereine in Nordrhein-Westfalen

Die von Gniosdorz beispielhaft genannte Ahmadiyya Gemeinde in Köln hatte unter anderem Aufmerksamkeit erregt, als sich Mitglieder nach Bekanntwerden von Anschlagsplänen auf den Kölner Dom symbolisch schützend vor den Dom gestellt hatten.

Die islamische Reformbewegung hat nach eigenen Angaben in ganz Deutschland 55.000 Mitglieder. Mahmood Ahmad Malhi, Imam und Theologe der Ahmadiyya Muslim Gemeinde Köln, freut sich über den Rückenwind aus der Politik. „Die Jugendlichen besorgen sich ihre Informationen oft ungefiltert bei Tiktok, Twitter, Instagram und anderen Social-Media-Kanälen. Radikale Hassprediger nutzen das aus. Dem wollen wir bewusst etwas entgegensetzen.“

Er selbst habe die Erfahrung gemacht, dass man sehr viele Menschen, auch Jugendliche, positiv erreichen könne. „Wir können im Gespräch anhand von Quellen im Koran aufzeigen, wie Hassprediger und Hetzer ganz bewusst das Unwissen ausnutzen, um radikale Gedanken zu verbreiten, die mit dem Islam im Grunde unvereinbar sind. Nur ein Beispiel: Der Prophet hat gesagt, ein Muslim ist jener, vor dessen Hand und Zunge die Menschheit geschützt ist. Das heißt: Du darfst weder jemanden beleidigen, noch darfst du jemanden schlagen.“

Man müsse viel Zeit investieren, die richtigen Themen adressieren und die Jugendlichen ermächtigen, mit ihrem Wissen die Dinge, die ihnen die Hassprediger vorsetzten, zu hinterfragen und als Manipulation zu entlarven, sagt Malhi.

Wichtig wäre, dass die Politik uns langfristig unterstützt und uns Türen jenseits von Social Media öffnet. Die Lehrer merken doch, wenn sich an ihrer Schule etwas zusammenbraut. Dann wäre es schon hilfreich, wenn wir die Möglichkeit bekämen, mit den Jugendlichen und Pädagogen früh ins Gespräch zu kommen.

Außerdem stünden wir auch bereit, uns beim Thema Islamunterricht in NRW einzubringen. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Elisabeth Müller-Witt, kann sich mit der Unterstützung durchaus anfreunden: „Wie ehrenamtliches Engagement generell, sollten auch Moscheevereine vom Land unterstützt werden. Voraussetzung dafür muss natürlich sein, dass sie das Grundgesetz und damit Rechtsstaat und Demokratie achten und aktiv leben.“

Gleichzeitig müsse NRW entschiedener gegen jene Moscheevereine vorgehen, die extremistische Inhalte propagierten und zur Radikalisierung beitrügen. „Hier muss die Landesregierung mehr durchgreifen und dabei auch ihre Zuwendungen überprüfen. Umso wichtiger ist es, dass liberale Moscheevereine sehr viel stärker unterstützt werden, als das bisher der Fall ist.

Heike Schulze

Ich bin Heike, ein erfahrener Redakteur und der Chefredakteur der Website Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche sorge ich dafür, dass unsere Leser stets aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität erhalten. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Engagement für qualitativ hochwertige Berichterstattung spiegeln sich in jedem Artikel wider, den wir auf Hol Aktuell veröffentlichen. Es ist mir wichtig, unseren Lesern verlässliche Informationen zu liefern und sie stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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