Startup Cylib eröffnet erste Batterie-Recycling-Anlage im Chempark in Dormagen

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Startup Cylib eröffnet erste Batterie-Recycling-Anlage im Chempark in Dormagen

Im Rhein-Kreis Neuss hat die Cylib GmbH, eine innovative Startup aus dem Bereich der Batterie-Recycling-Technologie, einen wichtigen Meilenstein erreicht. Die Firma hat erfolgreich die erste Batterie-Recycling-Anlage im Chempark in Dormagen eröffnet. Diese Anlage ist die erste ihrer Art in Deutschland und markiert einen bedeutenden Schritt hin zu einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Batterie-Produktion. Durch die Recycling-Technologie von Cylib können wertvolle Rohstoffe aus gebrauchten Batterien zurückgewonnen werden, was zu einer Reduzierung von CO2-Emissionen und einer Minimierung von Abfall beiträgt.

Cylib eröffnet erste Batterie-Recycling-Anlage im Chempark in Dormagen

„Wir verwenden viel Zeit darauf, unsere Probleme zu beschreiben“, so Ministerpräsident Hendrik Wüst beim Spatenstich der ersten Batterie-Recycling-Anlage im Chempark am vergangenen Montag. „Wenn wir uns genauso viel Zeit nehmen würden, um Lösungen zu finden, würden die Probleme schneller kleiner.“ Wüst spielt damit auf die aktuell schlechte Stimmung in der deutschen Industrie an – der Stahl- und Automobilbranche ging es schon mal besser, und auch im Chemie-Sektor läuft nicht alles rund.

Zumindest ein Teil der Lösung soll jetzt Cylib werden: ein Aachener Startup, das sich auf das Recyceln von Batterien spezialisiert. „Wir wollen Europas nachhaltiger Chemiepark werden. Dieses Ziel steht fest“, so Currenta-CEO Tim Hartmann. „Und da passt Cylib nicht nur mit dem Geschäftsmodell, sondern auch mit seinen nachhaltigen Ansätzen und innovativen Ideen perfekt hinein.“

Das Ziel: 435.000 Tonnen recycelter Batterien pro Jahr

Das Ziel: 435.000 Tonnen recycelter Batterien pro Jahr

Nach etwa zehn Jahren haben Batterien von Elektroautos ausgedient. Durch das Recycling sollen sie wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden. Rohstoffe wie Kobalt, Nickel und Mangan sollen für die Herstellung neuer Batterien zurückgewonnen werden.

Bis 2030 sollen 435.000 Tonnen Batterien recycelt werden. Anlagen in Europa stehen bereits viele Anlagen, die die Lithium-Ionen-Akkus recyceln können – der Bau von weiteren ist geplant. In Schweden sollen bis 2030 etwa 135.000 Tonnen Batterien recycelt werden, in Deutschland etwa 90.000.

Die neue Fabrik in Dormagen: Eine Pionierleistung

Die neue Fabrik, die nun im Chempark Dormagen gebaut wird, ist die erste ihrer Art. „Wir alle, Deutschland und Europa brauchen dieses Projekt“, sagt Lilian Schwich, CEO und Gründungsmitglied von Cylib. „Hier in Dormagen haben wir durch die hervorragende Infrastruktur außergewöhnliche Rahmenbedingungen dafür gefunden.“

Die Anlage soll 2026 in Betrieb gehen, jährlich sollen 30.000 Tonnen ausgediente Batterien recycelt werden. Am Standort Dormagen sollen so 170 neue Arbeitsplätze entstehen, unter Umständen sogar mehr. Die Kosten belaufen sich auf 150 bis 180 Millionen Euro.

„Wir machen uns damit nicht nur wettbewerbsfähiger, sondern auch resilienter“, betont Wüst. „Denn Rohstoffe müssen so nicht mehr in China eingekauft werden.“

Das Recycling-Verfahren: Ein Musterbeispiel für nachhaltige Kreislaufwirtschaft

Wie genau funktioniert das mit dem Recycling? Im ersten Schritt muss die Batterie vollständig entladen werden, bevor sie demontiert wird. Alle wiederverwertbaren Materialien wie Metalle und Kunststoffe werden getrennt und separat gesammelt. Anschließend werden die Einzelteile mechanisch aufbereitet und thermisch behandelt. Vierter und letzter Schritt ist die sogenannte Hydrometallurgie: Die in der Schwarzmasse verbleibenden Rohstoffe werden durch nass-chemische Prozesse voneinander getrennt.

„Das Recycling von Batterien ist ein Musterbeispiel für nachhaltige Kreislaufwirtschaft“, sagt Lilian Schwich. Die EU-Batterieverordnung von 2023 sieht vor, dass sich neue Batterien in bestimmten Anteilen aus recycelten Materialien zusammensetzen müssen. Auch Kennzeichnungen zu Langlebigkeit und Kapazität sowie die Rücknahmepflicht durch die Händler sind darin geregelt.

Heike Schulze

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