Tallinn/Riga: Baltenstaaten gedenken 30 Jahre russischer Truppenabzug

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Tallinn/Riga: Baltenstaaten gedenken 30 Jahre russischer Truppenabzug

Am 31. August 1994 zogen sich die russischen Truppen aus Estland und Lettland zurück, ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Souveränität und Unabhängigkeit der Baltenstaaten. Heute, 30 Jahre später, gedenken die Regierungen von Estland und Lettland diesem ereignisreichen Tag. In Tallinn und Riga finden Feierlichkeiten und Gedenkveranstaltungen statt, um den russischen Truppenabzug zu ehren. Die Veranstaltungen werden von Regierungsvertretern, Diplomaten und Veteranen der damaligen Ereignisse besucht. Der 31. August 1994 markiert einen bedeutenden Schritt in der Geschichte der Baltischen Staaten, der heute noch wirksam ist.

Baltische Staaten gedenken 30 Jahre russischer Truppenabzug

Estland und Lettland haben mit Gedenkveranstaltungen den 30. Jahrestag des Abzugs der russischen Streitkräfte aus den beiden baltischen Staaten gefeiert. Mehr als 50 Jahre nach der Besatzung durch die sowjetische Rote Armee hatten am Abend des 31. August 1994 die letzten russischen Truppen die heutigen beiden EU- und NATO-Staaten verlassen.

Symbolische, politische und rechtliche Bedeutung erinnerten die Präsidenten Alar Karis (Estland) und Edgars Rinkevics (Lettland) an die Ereignisse vor drei Jahrzehnten. Ohne den Truppenabzug seien weder eine echte Unabhängigkeit noch der Weg zum 2004 erfolgten Beitritt zu EU und NATO möglich gewesen, betonten die beiden Staatsoberhäupter bei Treffen mit damals an den Abzugsverhandlungen mit Russland beteiligten Personen.

Schwierige Verhandlungen wurden von den Zeitzeugen hervorgehoben, in die sich auch westliche Großmächte einschalteten – darunter auch Deutschland. Gewürdigt wurden die wichtige Rolle und Weitsicht der beiden damaligen Staatschefs von Estland und Lettland, Lennart Meri (1929–2006) und Guntis Ulmanis, die den Truppenabzug beide jeweils mit dem damaligen russischen Präsidenten Boris Jelzin in Moskau besiegelten.

„Psychologisch, militärisch, wirtschaftlich, in jeglicher Hinsicht ist dies eines der wichtigsten Ereignisse der Nachkriegszeit“

„Nichts könnte wichtiger gewesen sein. Ich habe während meiner beiden Amtszeiten als Präsident eigentlich nur über diese Frage nachgedacht und dafür gearbeitet, Russlands Einfluss in Lettland zu verringern“, sagte Guntis Ulmanis der Deutschen Presse-Agentur am Samstag am Rande einer weiteren Gedenkfeier im lettischen Kriegsmuseum in Riga über den Truppenabzug.

Mit dem Abzug der Truppen endete ein halbes Jahrhundert russischer Militärpräsenz im Baltikum, nachdem genau ein Jahr zuvor bereits die russischen Streitkräfte aus Litauen abgerückt waren. In Lettland verblieben für einige Zeit aber noch wenige russische Spezialisten zum Betreiben eines Raketenfrühwarnsystems in Skrunda, in Estland für ein Ausbildungszentrum für Atom-U-Boote in Paldiski. Nach dem Abzug verblieben zudem zahlreiche ehemalige sowjetische Armeeangehörige. Zu Sowjetzeiten waren Hunderttausende Soldaten im Baltikum stationiert.

Die Sowjetunion hatte sich im Juni 1940 die baltischen Staaten nach dem deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt einverleibt. Erst 1991 erhielten Estland, Lettland und Litauen ihre Freiheit zurück.

Heike Schulze

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