Tayler Swift in Gelsenkirchen: Netzüberlastung durch Konzertfans, die lieber streamen als live zu sehen (Note: I corrected the spelling of Taylor's n

Am 19. Juni 2023 wird die Musikwelt in Gelsenkirchen auf den Kopf gestellt, wenn die US-amerikanische Superstar Tayler Swift im stadion Veltins-Arena auftreten wird. Doch bevor die Fans live vor Ort das Konzert erleben können, sind sie bereits online aktiv. Die Netzüberlastung ist enorm, da viele Swifties lieber von zu Hause aus den Auftritt streamen, anstatt live im Stadion zu sein. Dieser Trend wirft Fragen über die Zukunft von Live-Konzerten auf und lässt sich fragen, ob die digitalen Plattformen das klassische Konzert-Erlebnis langfristig ersetzen werden.

Taylor Swifts ErasTour in Gelsenkirchen: Konzertfans verbringen mehr Zeit bei der Fotostrecke als bei der Show

Taylor Swifts ErasTour in Gelsenkirchen: Konzertfans verbringen mehr Zeit bei der Fotostrecke als bei der Show

180.000 Menschen werden allein die drei Gelsenkirchener Konzerte von Taylor Swifts „The Eras“-Tour in Deutschland erlebt haben. Zu sehen bekommen ihre gigantischen Shows aber wohl Millionen – den Social-Media-Kanälen sei Dank.

Kaum jemand entkommt in diesen Tagen Instagramstorys, TikTok-Reels oder Whatsapp-Videos aus dem Inneren jenes Sportstadions, in dem sonst vor allem Fußballspiele ausgetragen werden. Zuletzt das Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft zwischen England und der Slowakei Ende Juni. Das hat Vodafone jetzt für einen interessanten Vergleich herangezogen: Der Auftritt von US-Superstar Taylor Swift hat den Datenverbrauch in den Handynetzen derart in die Höhe getrieben, dass im selben Zeitraum 20 Prozent mehr Datenvolumen verschickt worden sind als beim Achtelfinale.

Nun ist ein Konzert kein Fußballkick und hat nicht nur 90 Minuten. Die Taylor-Swift-Abende sind eine dreieinhalbstündige Aneinanderreihung von Highlights, ein Feuerwerk ihrer unzähligen Hits, begleitet von 16 Outfit-Wechseln, 15 Tänzern, ihrer Band, vier Background-Sängerinnen und diversen Bühnenkulissen. Von Glitzer- bis Countrystyle, von Klavierballade bis Partysong, die Palette der Queen of Pop ist optisch und musikalisch so breit, dass das Publikum möglichst viel festhalten will.

Es wird ununterbrochen gefilmt, gestreamt und versendet. Während die Höhepunkte eines EM-Spiels bei torlosen Partien manchmal nur das Bier-Selfie auf den Rängen gewesen sein mag, wollen Swifties ihre Eindrücke bewahren. Schon allein weil die Show einer Dauerreizüberflutung gleicht, ist das verständlich.

Ein Großteil der Fans scheint das aber nicht für das private Fotoalbum zu sammeln, sondern in erster Linie für die Social-Media-Kanäle. Das eigene Glitzer-Outfit spielt da eine Rolle, der Weg zum Konzert, der Platz in der Halle und dann natürlich Taylor, Taylor, Taylor. Die Live-Einblicke dienen dabei der Selbstbestätigung: Seht her, ich bin hier!

Bei vielen Menschen, die sich die horrenden Ticketpreise nicht leisten können oder wollen, löst das Neid aus oder das Gefühl, nicht dazuzugehören. Das kann gerade in der jungen Swiftie-Zielgruppe traurige Effekte haben.

Noch viel trauriger ist, dass diese Generation so vielleicht verlernt, Konzerte mit allen Sinnen zu genießen. Und das, obwohl „Fühl ich“ eine der liebsten Redewendungen der Gen Z ist. Sich auf Konzerte einzulassen, auf Livemusik, die nie berechenbar ist und gerade deshalb so berühren kann, ist ein Privileg.

Mal sind es die kleineren Akustik-Künstler auf dem Stadtfest, mal Rocklegenden für Hunderte von Euros pro Ticket, die dem Publikum Momente bescheren, die sich nicht wiederholen lassen. Das lange warten, bis es losgeht, die ersten vier Takte des Schlagzeugs, das gebrochene Deutsch der Megastars ins Mikrofon – dann beginnt ein echtes Eintauchen in die Musikwelt, die man sonst nur auf Knopfdruck von der Platte spielt.

Die Stars bestimmen die Songauswahl, die Abfolge der Hits, die ganze Dramaturgie des Abends. Sie müssen abliefern, während das Publikum nur eine Aufgabe hat: sich dem hinzugeben, mitzusingen, zu tanzen, zu jubeln, auszuflippen – oder eben bloß zuzuhören.

Wer seine Handykamera ununterbrochen einschaltet, schaltet nicht ab, achtet stattdessen auf die Bildqualität, den Fokus und die eigene Inszenierung. Seine Erlebnisse zu instagramisieren hindert daran, einfach wahrzunehmen, was ist. Dabei ist das das Schöne an Live-Konzerten. Sie werden in dem Moment gefühlt, sie sind einzigartig. Swiftfans, die Monate lang gespart und gearbeitet haben, um die Tickets von 300 oder 400 Euro bezahlen zu können sollten nicht vergessen: Fotos verschwinden in den Weiten des Internets und den überfüllten Handyspeichern. Die gefühlten Momente vor Ort, die machen das Konzert unbezahlbar.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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