Theater Krefeld präsentiert afghanischen Stück über Deutsch-Werdeena
Das Theater Krefeld hat sich in dieser Saison wieder einmal als kultureller Hotspot in der Region etabliert. Mit der Präsentation des afghanischen Stücks über Deutsch-Werdeena setzt das Theater ein wichtiges Zeichen für die Völkerverständigung und die Kunst als Brücke zwischen den Kulturen. Dieses bemerkenswerte Werk bietet einen tiefen Einblick in die Kultur und Geschichte Afghanistans und schafft damit eine wichtige Plattform für den Kulturaustausch. Wir sind gespannt auf die Première und die Reaktionen des Publikums auf dieses eindrucksvolle Stück, das die Deutsch-Werdeena-Geschichte auf die Bühne bringt.
Afghanisches Drama auf deutscher Bühne: Integrationskampf in Berlin
Deutsch sein, aber wie? Zerrissen zwischen dem Willen, sich zu integrieren und seine eigene Identität zu bewahren, stehen die Figuren im Stück „Ohne Tee kann man nicht kämpfen“ des afghanischen Schriftstellers Taqi Akhlaqi auf der Bühne.
Ein afghanisches Ehepaar auf der Suche nach Identität in Deutschland
In der Reihe „Außereuropäisches Theater“ hat das Stück am Samstag, 21. September, Premiere in der Fabrik Heeder. Darum geht es: Ein afghanisches Ehepaar flieht mit seinen Kindern aus Kabul nach Berlin. Angekommen in Sicherheit, wollen sie sich einleben. Für den Ehemann Omar, gespielt von Cornelius Gebert, bedeutet das, „richtig deutsch“ zu werden. Kaffee statt Tee, deutsches Essen, deutsche Sprache, alles.
Die Identitätskrise der afghanischen Frau
Seine von Lamis Ammar gespielte Frau Sahar soll es ihm gleichtun. Doch sie möchte ihre Kultur, ihre Heimat nicht vollkommen aufgeben. Entgegen ihrer Sozialisation und der damit einhergehenden gehorchenden Stellung gegenüber dem Mann, beginnt sie, sich zu emanzipieren. Und während ein Konflikt entbrennt über Anpassung und Bewahrung, kommt es zum Unglück.
Omar wirft eine Bananenschale achtlos auf den Boden. Ein junger Mann stolpert, setzt eine Kettenreaktion in Gang, und der Polizist, gespielt von Bruno Winzen, verhaftet Omar. Im Gefängnis sitzt er der Anwältin Lisa Müller gegenüber. Die anfänglich professionelle Juristin beginnt, ihre Migrationsgeschichte zu erzählen. Es entbrennt erneut eine Auseinandersetzung über Integration, Ankommen und Identität.
Das surreale Bühnenbild
Winzen hat das Stück mit-inszeniert. Er erzählt, wie das sonst minimalistische Bühnenbild sich immer wieder durch rote, blaue und lilafarbene Lichter in surrealistische Traumszenen verwandeln wird.
Hintergrund des Stücks
Das Stück hat eine besondere Geschichte. Taqi Akhlaqi ist selbst vor drei Jahren geflüchtet: Die Familie war gerade in Indien, als die Taliban die Macht übernahmen. Weil er ein Stipendium für Deutschland hatte, flüchtete die Familie vorzeitig nach Berlin – nur mit ihrem Reisekoffer. Eine Rückkehr nach Afghanistan war undenkbar. Mit der Erfahrung, in Deutschland anzukommen, setzt sich Akhlaqi in seinem Stück auseinander.
Auch Regisseur Nasir Formuli ist aus Afghanistan und lebt im deutschen Exil. Gemeinsam mit dem Krefelder Ensemble entwickelten sie das Stück. Dramaturg Martin Vöhringer erklärt, dass das Theater schon länger mit Akhlaqi zusammenarbeiten wollte.
Die Übersetzung des Stücks
Das Stück schrieb Akhlaqi zuerst in seiner Muttersprache, einer Mischung aus Farsi und Dari. Anschließend übersetzte er es ins Deutsche. Bei den Proben brachte schließlich die palästinensische Gastschauspielerin Lamis Ammar ihre ganz eigene sprachliche Note in die Rolle der Sahar ein.
Kartenbuchung
Karten können auf der Website www.theater-kr-mg.de gebucht werden.
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