Theater Krefeld präsentiert Eine Feindin des Volkes nach Ibsen

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Theater Krefeld präsentiert Eine Feindin des Volkes nach Ibsen

Das Theater Krefeld bereitet sich auf ein Highlight der kommenden Spielzeit vor. Ab dem 15. Oktober 2022 wird das Theaterhaus eine Neuinszenierung von Henrik Ibsens Klassiker Eine Feindin des Volkes präsentieren. Die Schauspielerinnen und Schauspieler des Ensembles werden unter der Regie von Lars-Ole Walburg die Bühne betreten, um das Stück in einer modernen Adaption zu interpretieren. In diesem Stück geht es um die Konflikte zwischen Individualität und Gesellschaft, um moralische Werte und die Frage, was es bedeutet, eine Feindin des Volkes zu sein. Wir dürfen gespannt sein, wie das Theater Krefeld dieses wichtige Werk neu interpretiert und präsentiert.

Theater Krefeld präsentiert Ibsen-Klassiker mit zeitgemäßer Note

Theater Krefeld präsentiert Ibsen-Klassiker mit zeitgemäßer Note

Henrik Ibsen schrieb 1882 sein Stück „Ein Volksfeind“. Für Dramaturg Thomas Blockhaus ist es wie für die Gegenwart geschrieben. In einer Inszenierung, die „die Grenzen der Bühne einreißt“, sagt er, hat es am Sonntag, 22. September, Premiere auf der Krefelder Bühne. Schauspieldirektor Christoph Roos führt Regie.

Die Protagonisten sind jünger, und was bei Ibsen noch ein Badearzt war, ist nun eine Badeärztin. Dr. Katharina Stockmann, gespielt von Helena Gossmann, findet heraus, dass das Wasser in ihrer Kurstadt die Gesundheit gefährdet. Sie geht mit ihren Ergebnissen an die Öffentlichkeit. Möchte die Stadtgemeinschaft schützen, aufklären, das Kurbad sanieren.

Doch sie rennt gegen die Mauern der wirtschaftlichen Bedeutung des Kurbades und ihrer Profiteure. Ihr von Paul Steinbach gespielter Bruder ist Oberbürgermeister der Stadt. Er fordert die Ärztin auf, ein neues Gutachten zu erstellen. Freunde und Familie wenden sich gegen sie und ihre Enthüllungen und gegen ihre Forderung, das Kurbad zu schließen.

Wahrheit, Lüge, Fake News, Verleumdung und Recht umkämpfen und verhandeln die Protagonisten. Ein natürliches Anliegen, die Gemeinschaft zu schützen, verwandelt sich in einen Grundwiderspruch einer Gesellschaft. Ein Stück, das zu einer Gegenwart passt, in der politische Akteure wissenschaftliche Erkenntnisse anzweifeln, Wahlkämpfe mit alternativen Fakten führen und die Wahrheit keine Klarheit mehr ist, sondern von Meinung ersetzt wird.

Auch das Bühnenbild ist an die Gegenwart angepasst, sagt Blockhaus. Man wollte kein überladenes Bühnenbild wie aus dem 19. Jahrhundert, sagt er. Lange habe Bühnenbildnerin Carola Reuther mit ihrem Team an einem Konzept gearbeitet. Nun steht eine Bühne mit einem großen orange-karierten Muster. Das Zentrum bildet eine Kochinsel, an der die Familie der Ärztin sich zusammenfindet. Auch die Redaktion als zweiter Handlungsort ist mit großen orangefarbenen Karos bestückt.

Das Theater reißt die Wand zum Publikum ein. Im Stück beruft die Ärztin Stockmann eine Volksversammlung ein. Eingeladen sind dann nicht die Figuren auf der Bühne. Das gesamte Theater wird sich in eine Bühne verwandeln, und das Publikum ist aufgefordert, ein Teil der Geschichte, der Debatte, zu sein. Deshalb steht nie fest, wann die Vorstellung zu Ende sein wird.

Die Entscheidung, den Badearzt in eine Ärztin zu ändern, sei erst einmal unwichtig. Sie könnte aber die persönliche Auseinandersetzung zwischen den Figuren in der Diskussion verändern. Ein reales Beispiel sei Greta Thunberg. In ihrer Rede vor dem UN-Klimagipfel sprach sie unter Tränen und mit gebrochener Stimme – für ihre Gegner war sie anschließend die emotionalisierte junge Frau. Den Vorwurf, zu gefühlsbetont zu sein, und häufige Unterbrechungen erleben viele Frauen in öffentlichen Debatten.

Premiere Sonntag, 22. September, 18 Uhr, im Theater Krefeld. Karten: www.theater-kr-mg.de

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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