Titel: Checkliste: Wie erkennen Sie eine Blutvergiftung bei Kindern?

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Titel: Checkliste: Wie erkennen Sie eine Blutvergiftung bei Kindern?

Als Eltern ist es von größter Bedeutung, frühzeitig die Anzeichen einer Blutvergiftung bei Ihrem Kind zu erkennen. Eine Sepsis, auch bekannt als Blutvergiftung, ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der schnellstmögliche ärztliche Behandlung erfordert. Doch wie erkennen Sie die ersten Anzeichen einer Blutvergiftung bei Ihrem Kind? In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihre Kleinen vor diesem gefährlichen Zustand schützen können. Wir haben eine praktische Checkliste erstellt, die Sie dabei unterstützt, die ersten Anzeichen einer Blutvergiftung zu erkennen und die richtigen Schritte zu unternehmen.

Blutvergiftung bei Kindern: Experten warnen vor dramatischer Unterschätzung

Vor allem bei Kindern und Jugendlichen wird eine Blutvergiftung als lebensbedrohliche Erkrankung nach Einschätzung von Experten dramatisch unterschätzt. Demnach ist eine solche Sepsis für mehr als 11 Prozent aller Todesfälle von Kinder- und Jugendlichen unter 19 Jahren verantwortlich, sagte Kinderarzt Michael Sasse, Leiter des Pädiatrischen Intensivnetzwerks Norddeutschland, am Donnerstag in Berlin.

Zudem sei eine Sepsis eine der drei häufigsten Ursachen für Müttersterblichkeit nach einer Geburt (Kindbettfieber). Am Freitag ist Welt-Sepsis-Tag. Jedes Jahr sind demnach eine halbe Millionen Menschen in Deutschland von Sepsis betroffen. Von diesen versterben 140.000; Überlebende leiden häufig unter langfristigen Folgen wie chronischen Schmerzen.

Checkliste: Wie erkennen Sie eine Blutvergiftung bei Kindern und Jugendlichen?

Checkliste: Wie erkennen Sie eine Blutvergiftung bei Kindern und Jugendlichen?

Ein vereiterter Zahn oder ein Husteninfekt: Gelangen Bakterien in den Blutkreislauf, kann sich eine lebensgefährliche Blutvergiftung bilden. Die Deutsche Sepsis-Stiftung hat eine Checkliste entwickelt, damit die Erkrankung bei Kindern rechtzeitig erkannt werden kann.

Risikogruppen

Dazu zählen etwa Frühgeborene, Neugeborene und Säuglinge, Kinder mit chronischen Erkrankungen, mangelernährte Kinder, Kinder aus benachteiligten sozialen Verhältnissen sowie Kinder ohne vollständigen Impfschutz.

Frühwarnzeichen

Besondere Aufmerksamkeit gilt, wenn das Kind seit mehr als fünf Tagen erhöhte Temperatur (über 37,5 Grad) hat. Weitere Anzeichen sind unter anderem Zittern, laute Atemgeräusche, Interesselosigkeit, Blässe, trockener Mund, Durchfall, Erbrechen, Schwellung einer Gliedmaße oder eines Gelenks, Veränderung der Größe der Nasenlöcher mit jedem Atemzug sowie Schläfrigkeit.

Notfallzeichen

Bei diesen Symptomen sollte dringend ein Notarzt aufgesucht werden: Temperatur über 38 Grad bei Babys unter 3 Monaten, Temperatur über 39 Grad bei Babys zwischen 3 bis 6 Monaten oder niedrige Temperatur (unter 36 Grad; dreimal innerhalb von zehn Minuten messen). Erschwerte angestrengte Atmung, ungewöhnliche Grunz-Geräusche bei jedem Atemzug, sehr schnelle Atmung, kann nicht mehr als ein paar Worte auf einmal sagen. Die Haut ist bläulich, marmoriert oder sehr blass.

Sonstige Symptome

Eingesunkene Augen, kalte Hände und Füße, extremer Durst, schwarzes Erbrochenes, steifer Nacken, anhaltendes Weinen, Verwirrung.

Besser ausbilden, mehr aufklären

Sasse forderte eine bessere Vernetzung sowie Ausbildung von Pflegekräften, Notfallmedizinerin und Hebammen. Auch Laien, wie Eltern und Lehrer, müssen besser eingebunden werden. Bei Sepsis gehe es vor allem darum, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen. Dies könne die Sterblichkeit deutlich senken. Kinder haben sehr wenig körperliche Reserven und gerade bei der Sepsis muss extrem schnell gehandelt werden.

Sepsisteams können Sterblichkeit um bis zu 90 Prozent senken

Speziell ausgebildete Sepsisteams könnten durch rechtzeitige Erkennung und Behandlung die Sterblichkeit bei der Sepsis von Kindern um bis zu 90 Prozent senken. Diese Teams sind in Deutschland aber praktisch nirgends verankert, kritisierte Sasse. Dies sei in anderen Industrienationen anders. Besondere Sepsis-Initiaven gibt es demnach etwa in Australien, Belgien, USA, Schweiz, England, Schweden.

Höhere Sterblichkeit bei Sepsis in Deutschland

Entsprechend sei hierzulande die Sepsissterblichkeit bei Erwachsenen und auch in der Altersgruppe bis 19 Jahren im Vergleich etwa zu Schweden, Australien und den USA doppelt so hoch, sagte der Vorsitzende der Sepsis-Stiftung, Konrad Reinhart. Er forderte die Einrichtung spezieller Beratungsstellen rund um die Uhr, damit die Problematik besser eingeschätzt werden könne.

Global Sepsis Alliance fordert mehr Investitionen in Früherkennung

Die Geschäftsführerin der Global Sepsis Alliance, Mariam Jashi, forderte, mehr in Früherkennung zu investieren. Weltweit seien besonders ärmere Familien gefährdet, dass die Erkrankung unentdeckt bleibe.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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