- Türkei plant Millioneninvestition in Düsseldorfer Kirchenumfeld
- Der Wandel in den Kirchen
- Die Zukunft der Kirchen
- Die Debatten stehen am Anfang
- Kirchen aufgeben, ohne Reibungen und Enttäuschungen
- Die Zukunft von St. Michael
- Das Ziel, bis zu 40 Prozent des Immobilienbestandes aufzugeben
- Das Ende des Prozesses
Türkei plant Millioneninvestition in Düsseldorfer Kirchenumfeld
Die Stadt Düsseldorf steht vor einer umfassenden Veränderung im Kirchenumfeld. Laut aktuellen Plänen sollen mehrere Kirchen in der Stadt abgerissen oder umfassend renoviert werden. Die Stadtverwaltung plant, in den kommenden Jahren Millioneninvestitionen in die Sanierung und Modernisierung der Gotteshäuser zu tätigen. Ziel ist es, die Kirchen nicht nur als religiöse Stätten, sondern auch als wichtige Kultur- und Gesellschaftszentren zu erhalten und aufzuwerten. Wir werden Sie über den Fortgang der Planungen und die sich daraus ergebenden Konsequenzen auf dem Laufenden halten.
Kirchenumfeld in Düsseldorf: Millioneninvestition in den Werken
Der Wandel in den Kirchen
Abschied von einer Volkskirche mit vielen Mitgliedern, sinkende Einnahmen, teure Sanierungen: Beide Kirchen stehen im laufenden Jahrzehnt vor einem tiefgreifenden Wandel. Schon jetzt steht fest: Kräfte und Aufgaben werden gebündelt, Pfarreien und Gemeinden größer und die Zahl der derzeit noch vorhandenen Kirchen wird reduziert.
Die Zukunft der Kirchen
Voraussichtlich bis Ende 2025 werden die Protestanten entscheiden, wie viele der 29 noch verbliebenen Kirchen erhalten bleiben können. Bis spätestens 2030 sollen die Würfel bei den Katholiken fallen. Superintendent Heinrich Fucks rechnet für die Protestanten damit, dass „am Ende zwischen zehn und 15 Kirchen übrig bleiben“. Zum Vergleich: 2000 waren es noch 50, aktuell sind es 29, 21 wurden profaniert.
Auch Stadtdechant Frank Heidkamp geht davon aus, dass „wir uns von etwa 40 Prozent des Immobilienbestands verabschieden müssen“. Damit seien aber nicht zwangsläufig Kirchen gemeint, sondern der gesamte Gebäudestand, ergänzt er.
Die Debatten stehen am Anfang
Die Debatten stehen in den Seelsorgebereichen ganz am Anfang. Protestanten wollen Düsseldorfer Großgemeinde vorreiter im Rheinland werden. Die Standort-Debatten sind immer sensibel. Irritationen wie zuletzt beim Beispiel der Rochuskirche zeigten, wie sensibel das Thema ist.
Kirchen aufgeben, ohne Reibungen und Enttäuschungen
Das Kirchenaufgeben wird nicht ohne Reibungen und Enttäuschungen funktionieren, wie Beispiele aus der Vergangenheit belegen. Dass die Schließung eines Ortes, an dem Menschen getauft wurden, später geheiratet und ihre Angehörigen betrauert haben, mit Emotionen verbunden ist, weiß Joachim Decker, Pfarrer in Lierenfeld und Eller, aus eigener Anschauung.
Die Zukunft von St. Michael
Hat die Rochuskirche noch eine Chance? Dass St. Michael als Kirche der Nachkriegszeit selbst ein Kandidat für eine mögliche Profanierung – so nennen Katholiken eine Kirchenaufgabe – wäre, weiß der Seelsorger. Bereits vor Jahren wurde die Reparatur des kaputten Dachs genutzt, um das Gotteshaus zu verkleinern.
Trotzdem hält er es für „einen fatalen Fehler“, ausgerechnet diesen Standort aufzugeben. „St. Michael ist der einzig verbliebene geistliche Standort in Lierenfeld“, sagt der Priester. Dorthin kämen auch jene, die mit Kirche eigentlich nicht mehr viel am Hut hätten, um beispielsweise eine Kerze aufzustellen. „Es ist so etwas wie ein kleines Zentrum, ein Bezugspunkt für den Stadtteil“.
Das Ziel, bis zu 40 Prozent des Immobilienbestandes aufzugeben
Doch wie soll angesichts solcher „No-Gos“ das Ziel, bis zu 40 Prozent des Immobilienbestandes aufzugeben, überhaupt umgesetzt werden? „Man wird vor allem über baulich angeschlagene Nachkriegskirchen nachdenken, die weniger stark frequentiert sind, sowie über Standorte, die relativ nah an jenen Kirchen liegen, die eine übergeordnete Bedeutung für den gesamten Bezirk haben“, sagt Decker.
So würden sicher weder St. Gertrud in Eller noch St. Nikolaus in Himmelgeist auf Vorschlagslisten für Profanierungen auftauchen, „aber wir werden vermutlich über die Franz-von-Saleskirche am Südpark oder über St. Augustinus im Süden von Eller reden müssen“.
Das Ende des Prozesses
Am Ende entschieden aber nicht Pfarrer wie er über derart weitreichende Weichenstellungen, sondern Kirchenvorstände und Kölner Generalvikariat. Heinrich Fucks, der einen Prozess zur Bildung einer evangelischen Großgemeinde für ganz Düsseldorf mitinitiiert hat, geht von komplexen Abstimmungsprozessen aus. Das Ziel, möglichst bis Ende kommenden Jahres konkrete Standorte zu identifizieren, sei ambitioniert. „Wir werden das gemeinsam mit allen, die am Zukunftsprozess beteiligt sind, bis Ende 2025 entscheiden“, sagte er zuletzt bei der Präsentation des Pilotprojekts.
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