Ukraine-Krieg: Ein Essayband feiert seine Premiere im Düsseldorfer Schauspielhaus

Index

Ukraine-Krieg: Ein Essayband feiert seine Premiere im Düsseldorfer Schauspielhaus

Im Zeitalter von Krieg und Zerstörung finden künstlerische Ausdrucksformen einen besonderen Platz in der Gesellschaft. Vor diesem Hintergrund feiert am heutigen Abend im Düsseldorfer Schauspielhaus ein bemerkenswerter Essayband seine Uraufführung. Der Titel des Werkes bleibt bewusst offen, um Raum für Interpretationen und Reflexionen zu lassen. Die Autorinnen und Autoren des Essays haben sich auf die Herausforderung eingelassen, die Folgen des Ukraine-Krieges in Worte zu fassen und die Emotionen der Betroffenen in ihre Texte einzuarbeiten. Die Premiere verspricht ein eindringliches und emotionales Erlebnis zu werden, das die Zuschauer zum Nachdenken anregen wird.

Ukraine-Krieg: Essayband feiert seine Premiere im Düsseldorfer Schauspielhaus

Über zweieinhalb Jahre sind seit Beginn der russischen Angriffskrieges auf die Ukraine vergangen. Bis Anfang Oktober konnte die Unesco die Beschädigung oder Zerstörung von 451 Kulturstätten seit der Invasion verifizieren – das ukrainische Kulturministerium spricht sogar von mehreren Tausenden.

Dass der Krieg auch das kulturelle Leben in dem Land stark verändert hat, wird nicht zuletzt dadurch sichtbar. Wie es ist, Augenzeuge eines Krieges zu sein und sich das auf die eigene Identität als Kulturschaffender auswirkt, wird auch in dem Essayband „Wir, die wir uns verändert haben“ mit zehn Beiträgen von ukrainischen Kulturschaffenden ergründet.

Essayband erzählt von kultureller Identität im Krieg

Essayband erzählt von kultureller Identität im Krieg

Am 14. Oktober ist die deutsche Ausgabe beim Leipziger Verlag Spector Books erschienen. Etwas mehr als 60 Menschen hatten sich dazu am Dienstagabend für die Buchpremiere mit Benefiz zugunsten des gemeinnützigen Vereins Blau-Gelbes Kreuz in das Foyer des Schauspielhauses eingefunden.

In einem Gespräch zwischen Verlegerin Anastasia Leonova, Herausgeberin Anastasia Platonova und Autorin Kseniya Kharchenko mit Moderatorin Dorothea Marcus und Übersetzerin Nadia Simon erfuhren sie Hintergründe zu der Entstehung des Sammelbandes.

Einige dieser Gäste waren dafür über 30 Stunden aus der Ukraine angereist. Dies sei jedoch „längst nicht so lang wie die Entstehungsgeschichte dieses Buches“, sagte Herausgeberin Platonova.

Denn die habe praktisch sofort in den ersten Tagen nach dem Angriff im Februar 2022 begonnen. Vielen Kulturschaffenden in dem Land sei sofort klar gewesen, wie wichtig es sei, alles von Anfang an zu dokumentieren.

Düsseldorfer Schauspielhaus feiert Premiere von Essayband über Ukraine-Krieg

Düsseldorfer Schauspielhaus feiert Premiere von Essayband über Ukraine-Krieg

„Wir haben Bücher bis an die Front geliefert“, sagt Verlegerin Leonova. „Da habe ich wirklich verstanden, wie wichtig Bücher gerade jetzt für die Menschen im Land sind.“

„Die Frage der Selbstbestimmung und Identität ist für mich zentral geworden“, heißt es in einem Essay. „Wer bin ich in diesem Land? Wer war ich, als ich die Ukraine verlassen habe?“

Gerade ukrainische Frauen würden ihrer Erfahrung nach von vielen als „zu wütend, zu energisch, zu emotional“ wahrgenommen, wenn sie über den Krieg redeten, sagte Kharchenko im Schauspielhaus.

Platonova pflichtet bei, und ergänzt: „Von der Unterstützung der Ukraine hängt aber unser Leben ab, also müssen wir weiter als ihre Anwältinnen auftreten.“

Als Zeit für Fragen aus dem Publikum war, brannte diesem vor allem diese unter den Nägeln: „Wie können wir als Düsseldorfer den Ukrainern im Alltag helfen?“ Herausgeberin Platonova fand dafür eine deutliche Antwort: „Ich bitte Sie, nicht zuzulassen, dass die Ukraine von der Tagesordnung verschwindet“, sagte sie. „Und dass der Krieg sich einfach in eine Statistik verwandelt.“

„Wir werden das schaffen“

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up