Umstrittener Dirigent François-Xavier Roth wechselt zum SWR

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Umstrittener Dirigent François-Xavier Roth wechselt zum SWR

Die Südwestrundfunk (SWR) hat einen prominenten Neuzugang zu vermelden: Der umstrittene Dirigent François-Xavier Roth wird ab der kommenden Saison als Chefdirigent des SWR Symphonieorchesters tätig sein. Der 46-jährige Franzose ist nicht nur für seine vielfältigen interpretatorischen Fähigkeiten, sondern auch für seine kontroversen Äußerungen in der Musikwelt bekannt. Roth, der aktuell als Musikdirektor des Collegium Vocale Gent tätig ist, wird sich als künstlerischer Leiter des SWR Symphonieorchesters für eine neue Ära einsetzen und das Orchester weiterentwickeln. Die Zusammenarbeit mit Roth gilt als große Chance für das SWR, sein Profil als bedeutende Kulturanstalt zu stärken.

Umstrittener Dirigent François-Xavier Roth bleibt Chefdirigent des SWR-Symphonieorchesters

In Köln hat man ihn mit spitzen Fingern fallen gelassen, in Stuttgart gibt man ihm dagegen eine Chance, weil man seinen Beteuerungen und an einen Neuanfang glaubt. Der französische Dirigent François-Xavier Roth, dem wegen sexueller Belästigung von Musikerinnen als Kölner Generalmusikdirektor fristlos gekündigt wurde, wird im Sommer 2025 wie geplant Chefdirigent des SWR Symphonieorchesters.

Das konnte man nicht erwarten, aber es ist die richtige Entscheidung. Stadt Köln und Dirigent Roth beenden Zusammenarbeit nach Vorwürfen der sexuellen Belästigung.

François-Xavier Roth erhielt zweite Chance: Neuer Chefdirigent des SWR-Symphonieorchesters

François-Xavier Roth erhielt zweite Chance: Neuer Chefdirigent des SWR-Symphonieorchesters

Die Gründe schildert Programmdirektorin Anke Mai. Erstens war Roth bereits einmal Chefdirigent beim SWR gewesen (2011 bis 2016), und aus dieser Zeit gibt es offenbar keine einzige Beschwerde. Zweitens habe Roth Fehlverhalten eingestanden, sich abermals bei allen entschuldigt, die er „verletzt und enttäuscht“ habe, und Konsequenzen gezogen: Er nimmt professionelle Hilfe in Anspruch.

Er wird mit den Worten zitiert: „Seitdem ich meine Dirigiertätigkeit ruhen lasse, widme ich mich noch intensiver dieser persönlichen Entwicklung und der Verbesserung meines Führungsstils, damit sich derartige Fehler nie wiederholen werden.“

Roth lässt Arbeit nach Belästigungsvorwürfen ruhen. Kölner Generalmusikdirektor Roth lässt Arbeit nach Belästigungsvorwürfen ruhen. Sexuelle Übergriffigkeit, Diskriminierung oder Machtmissbrauch hätten im SWR keinen Platz, so Mai.

Aber nach „vertrauensvollen Gesprächen mit den Musikerinnen und Musikern im Orchester genauso wie mit François-Xavier Roth“ sei sie überzeugt, eine Entscheidung getroffen zu haben, die den Werten des SWR entspreche. Menschen hätten eine zweite Chance verdient. Der Orchestervorstand stehe voll hinter dieser Entscheidung.

Genie bleibt in der Familie. Wie sich das künftige gemeinsame Musizieren gestalten wird, bleibt abzuwarten. Ein Vorteil für Roth ist, dass es noch ein Jahr hin ist, bis er seine Stelle antritt. Er weiß aber auch, dass er dann massiv unter Beobachtung stehen wird. Ob das Auswirkungen auf seine Künstlerpersönlichkeit haben wird? Eher unwahrscheinlich.

Wie man aus Stuttgart hört, scheint seine gradlinige Haltung Roth gerettet zu haben. Während andere Künstler (etwa Placido Domingo) stets Ausflüchte suchten, nachdem sie mit Vorwürfen konfrontiert wurden, hat Roth anscheinend von Anfang an kooperiert. Allerdings gab es für ihn auch keinen Deutungsspielraum; SMS mit sexuellen Inhalten sind Tatsachen, die sich nicht leugnen lassen.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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