Ungarischer Partnerbetrieb produziert Pager für Hisbollah
In einem sensationellen Bericht hat die ungarische Zeitung Magyar Nemzet aufgedeckt, dass ein ungarischer Partnerbetrieb von Pager-Geräten produziert, die an die libanesische Militärorganisation Hisbollah geliefert werden. Die Hisbollah, die von vielen Staaten als terroristische Organisation eingestuft wird, soll damit in der Lage sein, ihre Kommunikationsstrukturen zu stärken. Die Produktion dieser Geräte in Ungarn wirft ernsthafte Fragen zur nationalen Sicherheit und zur Rolle Ungarns in der internationalen Politik auf.
Ungarischer Partnerbetrieb produziert Sprengstoffgeladene Pager für Hisbollah
Die mit Sprengstoff präparierten Pager der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon wurden nach Angaben des taiwanischen Unternehmens Gold Apollo von seinem ungarischen Partner hergestellt. Gold Apollo habe eine „langfristige Partnerschaft“ mit der in Budapest ansässigen BAC Consulting KFT aufgebaut, um seine Marke zu verwenden, erklärte Gold Apollo am Mittwoch.
Das in den Medienberichten erwähnte Modell werde „von BAC hergestellt und verkauft“. Bei der gleichzeitigen Massenexplosion Hunderter Pager in Hisbollah-Hochburgen im Libanon waren am Dienstag mindestens neun Menschen getötet und weitere 2800 verletzt worden.
Hisbollah macht Israel für den mutmaßlichen Angriff verantwortlich
Die Hisbollah machte Israel für den mutmaßlichen Angriff verantwortlich. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah kündigte für Donnerstag eine Ansprache an. Daran werde er sich zu „den jüngsten Entwicklungen“ äußern, erklärte die Hisbollah am Mittwoch.
Gold Apollo hatte zuvor einen Bericht der „New York Times“ dementiert, wonach die Pager bei Gold Apollo bestellt worden seien und bereits vor ihrer Ankunft im Libanon Sprengstoff enthalten hätten. Die Pager seien von Israel manipuliert worden, bevor sie im Libanon ankamen, erklärte die Zeitung unter Berufung auf anonyme US- und „andere“ Beamte.
Israel soll Hisbollah-Pager bereits bei Herstellung manipuliert haben
Israel soll Hisbollah-Pager bereits bei Herstellung manipuliert haben. Der „New York Times“ zufolge wurden etwa 3000 Pager bei Gold Apollo bestellt, hauptsächlich das Modell AR924. Das Unternehmen erklärte in einer Stellungnahme, dass das Modell AR924 von BAC hergestellt und verkauft werde.
„Wir erteilen lediglich die Genehmigung für das Markenzeichen und sind weder am Design noch an der Herstellung dieses Produkts beteiligt“, hieß es in der Erklärung weiter.
Analysten zufolge hat Israel die Geräte vor der Auslieferung präpariert, so dass sie zu einem bestimmten Zeitpunkt explodieren konnten. Die Hisbollah verwendet aus Sicherheitsgründen Pager für die interne Kommunikation.
Bilderstrecke: So war die Lage im Libanon nach den Pager-Explosionen
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