Unvergeltetes Ehrenamt in Tierheimen - Streicheleinheiten für mehr Vertrauen

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Unvergeltetes Ehrenamt in Tierheimen - Streicheleinheiten für mehr Vertrauen

In Zeiten, in denen die Tierheime immer mehr mit Aufgaben und Verantwortungen konfrontiert sind, spielen die ehrenamtlichen Helfer eine entscheidende Rolle. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Pflege und Betreuung der Tiere und unterstützen das Personal in den Einrichtungen. Doch wie können diese unvergüteten Helfer bestmöglich unterstützt werden, um ihre Arbeit noch effektiver zu gestalten? Eine Antwort darauf bietet das Konzept der Streicheleinheiten, das auf eine intensivere Beziehung zwischen Mensch und Tier abzielt und somit zu mehr Vertrauen zwischen beiden Seiten führen soll.

Tierliebe Helferinnen und Helfer: Ehrenamtliche Katzenstreichler geben Zeit und Liebe

Christina Haas krault Al­fred am Kopf, aber der Kater springt weg und versteckt sich hinter einem Vorhang. Er war am Anfang sehr scheu, sagt die junge Frau. Mittlerweile lässt sich der rot getigerte Kater von ihr jedoch anfassen. Das ist ein riesiger Fortschritt, findet Haas.

Christina Haas ist ehrenamtliche Katzenstreichlerin. Seit sieben Jahren kommt sie in ihrer Freizeit regelmäßig ins Tierheim in Feucht, am Nürnberger Stadtrand. Mal schmust sie ausgiebig mit einer der zutraulichen Katzen, die im Tierheim auf ein neues Zuhause warten und die ausgiebigen Streicheleinheiten genießen. Doch meistens geht sie in die Zimmer mit den schwierigen Fällen.

Unvergeltetes Engagement: Ehrenamtliche Katzenstreichler in Tierheimen unterstützen Vertrauen

Unvergeltetes Engagement: Ehrenamtliche Katzenstreichler in Tierheimen unterstützen Vertrauen

125 BilderUnser Tier der Woche sucht ein neues Zuhause

Immer wieder müssen Tierheime nach Angaben des Deutschen Tierschutzbunds Aufnahmestopps verhängen, weil seit der Corona-Zeit vermehrt Hunde und Katzen bei ihnen abgegeben werden. 15,7 Millionen Katzen leben laut dem Industrieverband Heimtierbedarf 2023 in deutschen Haushalten. In den vergangenen zehn Jahren sei die Zahl der gehaltenen Katzen um etwa ein Drittel gestiegen, so der Tierschutzbund.

Dafür braucht es viel Geduld und Zeit – einmal habe sie drei Jahre gebraucht, eine extrem scheue Katze handzahm zu bekommen. Zeit, die die fest angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Tierheim nicht haben. Denn wie viele andere Tierheime in Deutschland weiß auch das in Feucht nicht mehr, wohin mit den vielen Katzen.

Geduld und Liebe: Ehrenamtliche Katzenstreichler helfen schwierigen Fällen in Tierheimen

Geduld und Liebe: Ehrenamtliche Katzenstreichler helfen schwierigen Fällen in Tierheimen

Die Zahl der gehaltenen Katzen steigt, aber die Zahl der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sinkt. Die meisten Tierheime haben einen festen Stamm, sagt die Präsidentin des bayerischen Tierschutzbunds, Ilona Wojahn. Es gebe aber kaum neue Interessenten, berichtet sie aus eigener Erfahrung.

Viele Tierheime werben auf ihrer Website deshalb um Katzenstreichler und -vorleser, zum Beispiel die Einrichtungen in Köln-Zollstock, in Bremen oder im bayerischen Weißenhorn. Das Tierheim im thüringischen Hildburghausen schaltete sogar einmal eine Art Stellenanzeige für den Topjob des Sommers, wie es darin hieß. Gesucht wurden tierliebe Menschen ab 16 Jahren, die sich den scheuen jungen Katzen widmen wollen – und die Resonanz war der Vorsitzenden Monika Hahn zufolge überwältigend.

Die ehrenamtlichen Katzenstreichlerinnen und -streichler sind eine große Stütze für die Tierheime. Ohne sie könnten viele Tierheime ihren Betrieb nicht stemmen, bestätigt auch Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund. Die Ehrenamtlichen selbst profitieren auch von dem Engagement. Wenn sie bei den Katzen sitzen oder mit ihnen spielen, können sie entspannen, sagt Christina Haas: Man hat Zeit für sich.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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