US-Präsidentenwahl in Berlin: Democrats Abroad organisieren Telefonaktion-Party

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US-Präsidentenwahl in Berlin: Democrats Abroad organisieren Telefonaktion-Party

Die Demokraten im Ausland organisieren am Samstag, den 3. November in Berlin eine Telefonaktion-Party, um die Stimmen der amerikanischen Staatsbürger in Deutschland zu mobilisieren. Im Fokus steht die anstehende US-Präsidentenwahl, bei der die Demokraten alles daran setzen, den amtierenden Präsidenten zu besiegen. Die Veranstaltung bietet den Teilnehmern die Möglichkeit, direkt mit anderen Amerikanern in Kontakt zu treten und sie dazu zu ermutigen, ihre Stimme abzugeben. Durch die Telefonaktion soll die Wahlbeteiligung unter den Amerikanern in Deutschland gesteigert werden, um ein möglichst großes Stimmgewicht zu erzielen. Die Telefonaktion-Party findet in der Berliner Innenstadt statt und bietet neben der Telefonaktion auch Musik, Essen und Getränke.

US-Präsidentenwahl in Berlin: Democrats Abroad organisieren Telefonaktion

Bei diesem Phonebanking geht es nicht um die Eröffnung eines Kontos oder um eine Überweisung. Gemeint ist eine Party zum gemeinsamen Telefonieren. „Bringen Sie Ihren Laptop und Kopfhörer mit und kommen Sie dazu, um zusammen Anrufe zu machen“, heißt es in der Einladung der Democrats Abroad zu einem Abend in Berlin-Charlottenburg.

Der US-Wahlkampf läuft auch in Deutschland

Der US-Wahlkampf läuft auch in Deutschland

In knapp einem Monat wird ein Präsident oder eine Präsidentin bestimmt. Und jede Stimme zählt. Die Wahl vor vier Jahren lebten nach Angaben des Statistischen Bundesamts etwa 141.000 wahlberechtigte US-Amerikaner in der Bundesrepublik. Das ist wenig im Vergleich zu den 155 Millionen Menschen, die sich damals an der US-Präsidentschaftswahl beteiligten. Doch fiel das Ergebnis schon 2020 in einigen Staaten extrem knapp aus.

Kamala Harris: Die US-Vizepräsidentin im Portrait

Kamala Harris: Die US-Vizepräsidentin im Portrait

Kamala Devi Harris wird am 20. Oktober 1964 in Oakland, Kalifornien geboren. Sie ist die Tochter von Donald Harris und Shyamala Gopalan. Der Vater ist Wirtschaftswissenschaftler an der Stanford University, kommt aus Jamaika. Die Mutter immigriert mit 19 Jahren aus Indien und wird später Brustkrebsforscherin.

Harris hat eine jüngere Schwester names Maya. Bereits als Kind macht Harris erste rassistische Erfahrungen: Im kalifornischen Palo Alto dürfen die anderen Kinder nicht mit ihr spielen. Kamala Harris besucht eine Highschool in Montreal. Zunächst studiert sie Politikwissenschaft und Wirtschaftswissenschaft in Washington D.C. Anschließend schließt sie in Kalifornien ein rechtswissenschaftliches Studium ab. 1990 erhält sie ihre Zulassung als Anwältin. 2004 wird sie die erste schwarze Bezirksstaatsanwältin von San Francisco.

Von 2011 bis 2017 hat sie als erste Frau und erste Person mit indischen Wurzeln den Posten der Justizministerin und Generalstaatsanwältin in Kalifornien inne. 2016 Harris wird als zweite Afroamerikanerin und als erste Person mit indischen Wurzeln in den US-Senat gewählt. Im August 2020 macht der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden Kamala Harris offiziell zur Vizekandidatin.

Democrats Abroad mobilisieren für Wahlkampf in Berlin

Democrats Abroad mobilisieren für Wahlkampf in Berlin

„Absolut“, sagt Constance Chucholowski, Chefin des Berliner Ablegers von Democrats Abroad. „Die waren auch 2020 sehr ausschlaggebend.“ Sie selbst wählt nach eigenen Angaben in Wisconsin. Dort lag Demokrat Joe Biden damals gerade einmal mit 20.467 Stimmen vor dem Republikaner Trump. Entschieden war das Rennen dort erst, als die Briefwahlstimmen ausgezählt waren.

In Georgia war der Unterschied rund 14.000 Stimmen, in Arizona nur gut 10.000. Auch bei hauchdünnem Vorsprung nimmt in fast allen Bundesstaaten die Person auf Rang eins alle Stimmen für die Präsidentenwahl mit, der oder die Unterlegene geht leer aus.

Benjamin Wolfmeier von den Republicans Overseas Germany ist skeptisch

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„Das halte ich für sehr unwahrscheinlich, es sind einfach zu wenige“, sagt Wolfmeier. Denn nur ein kleiner Teil der Wahlberechtigten stimmt in der Heimat tatsächlich mit. 11 BilderDiese Promis unterstützen Donald Trump

Komplizierte Briefwahl

Komplizierte Briefwahl

Das US-Bundesprogramm zur Wahlunterstützung - genannt Federal Voting Assistance Program - geht von weltweit 2,9 Millionen wahlberechtigten Auslands-Amerikanern aus. Im Schnitt lag die Wahlbeteiligung 2020 aber bei gerade einmal bei 7,8 Prozent, wie es in einer Auswertung der FVAP heißt. In Deutschland waren es demnach immerhin 25 Prozent, wobei die FVAP unter Berufung auf Schätzungen viel weniger Wahlberechtigte annimmt als das Statistische Bundesamt.

So ist der Stand zu den US-Wahlen im Herbst 2024

Kandidaten, Termine, News So ist der Stand zu den US-Wahlen im Herbst 2024 Wie viel genau die sogenannten Expats ausrichten können, ist auch mangels Daten zur genauen Verteilung auf die Bundesstaaten schwer dingfest zu machen. Aber Chucholowski ist sich sicher: Je mehr mitmachen, desto eher könnten sie ihrem jeweiligen Kandidaten oder ihrer Kandidatin in einzelnen Staaten über die Schwelle helfen.

„Wir wollen dafür sorgen, dass so viele Leute abstimmen wie möglich und natürlich, dass deren Stimmen zählen“, sagt die 33-jährige Demokratin, die in Heidelberg geboren wurde und in Kalifornien aufwuchs.

Die Briefwahl sei ungeheuer kompliziert

Die Regeln in jedem US-Staat anders. Sie werde schon seit Wochen mit Fragen bombardiert: Wo bekommt man die Unterlagen? Wie wird da gefaltet? Muss ein Amerikaner Zeuge sein? Bis wann muss man das abschicken?

Tatsächlich scheinen etliche Wahlwillige an dieser Hürde zu scheitern. Die FVAP fragte bei jenen im Ausland nach, die sich 2020 Wahlunterlagen bestellten, ihre Stimme aber nicht abgaben. Von diesen sagten 82 Prozent, sie seien nicht imstande gewesen, das Verfahren abzuschließen.

Mobilisierung knapp vor der Wahl

Die US-Parteien geben Rat - aber sie wollen natürlich vor allem Stimmen für ihre eigenen Kandidatinnen und Kandidaten. Die Democrats Abroad gehören zur Demokratischen Partei und bekommen nach eigenen Angaben von dort finanzielle Unterstützung für Wahlkampf in Deutschland. Dazu gehören Stände auf Großveranstaltungen wie dem CSD, aber auch jenes Phonebanking, bei dem Mitglieder abtelefoniert und zum Wählen motiviert werden.

„Das ist in den USA nicht nur Tradition, sondern das ist eine sehr wichtige Wahlkampfstrategie“, sagt Chucholowski. „Das ist Teil dessen, was man in den USA 'Get out the vote - GOTV' nennt. Das ist die Mobilisierung knapp vor der Wahl.“

Sicherheitsbedenken bei den Republikanern

Die Republicans Overseas machen nicht so sichtbar Wahlkampf in Deutschland, wie Wolfmeier bestätigt. Sie sind keine Parteigliederung und bekommen auch kein Geld von den Republicans in den USA. Und sie sind sich bewusst, dass ihr Kandidat hier kein Publikumsliebling ist. Nach einem ARD-„Deutschlandtrend“ vom August würden nur zehn Prozent der befragten Deutschen für Donald Trump stimmen, wenn sie mitmachen könnten. 77 Prozent waren für Harris.

„Unsere Mitglieder wollen in der Öffentlichkeit nichts machen“, berichtet Wolfmeier. Das liege auch an Sicherheitsbedenken. Die mediale Berichterstattung führe dazu, „dass Linke in Deutschland meinen, sie müssten gegen die Republikaner vorgehen“. Eine Wahlkampfveranstaltung in Köln 2020 sei gestört worden. Die Gegendemonstranten rechnet Wolfmeier der Antifa zu.

„Ich bin jemand, der sich nicht so schnell einschüchtern lässt“, sagt der 47-Jährige, der selbst Deutscher ist und nicht in den USA abstimmen darf. Er laufe gerne mit einer Trump-Kappe herum und bekomme auch sehr viel Zuspruch. Er ist sich sicher, dass die Zustimmung zu den Republikanern und zu Donald Trump in Deutschland zuletzt stetig gewachsen sei.

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Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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