Viersen: Seit elf Jahren gibt es das Angebot der Frühen Hilfen
In der Stadt Viersen gibt es seit elf Jahren ein erfolgreiches Projekt, das sich Frühen Hilfen nennt. Ziel dieses Angebots ist es, Familien mit jungen Kindern zu unterstützen, die Schwierigkeiten haben, ihre Erziehungsaufgaben zu meistern. Seit 2011 bietet die Stadt Viersen in Kooperation mit verschiedenen Partnern ein umfassendes Programm an, das von Beratung und Begleitung bis hin zu konkreten Hilfen reicht. Durch diese Maßnahmen soll den Familien geholfen werden, ihre Erziehungskompetenz zu stärken und ihre Lebenssituation zu verbessern.
Fachstelle Frühe Hilfen in Viersen feiert elfjähriges Jubiläum
Wenn ein Kind auf die Welt kommt, ist die Freude bei Eltern meist groß. Doch nicht immer ist der Säugling so pflegeleicht, wie es sich Mutter oder Vater wünschen. Schnell können Eltern dann auch überfordert sein. Doch sie sind mit ihren Problemen nicht allein. Seit elf Jahren stehen die Expertinnen und Experten der Fachstelle Frühe Hilfen der Stadtverwaltung Viersen nun bereits Familien zur Seite.
Die Frühen Hilfen bilden lokale und regionale Unterstützungssysteme mit koordinierten Hilfsangeboten für Eltern und Kinder. Sie arbeiten ab Beginn der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren. Schwerpunkt ist die Altersgruppe der Null- bis Dreijährigen. „Die Frühen Hilfen tragen maßgeblich dazu bei, dass Kinder gesund aufwachsen können. Sie sichern deren Rechte auf Schutz, Förderung und Teilhabe“, betonen die Experten der Stadtverwaltung.
Die Fachstelle ist eine Anlaufstelle für hilfesuchende Familien und für alle Institutionen in der Stadt Viersen, die im Bereich der Frühen Hilfen tätig sind. Sie ruht auf fünf Säulen: Begleitung für Familien und junge Mütter; Familienberatung; Familienhebammen; Patennetzwerk und die Koordinierungsstelle „Kinderstark – NRW schafft Chancen“.
Jede Säule der Fachstelle hält ein spezielles Angebot für die Familien bereit. Alle Angebote haben das Ziel, die Familien auf ihrem Weg durch die Schwangerschaft und die ersten drei Jahre der Kindheit in den unterschiedlichsten Fragestellungen zu begleiten. Die Familien erhalten Unterstützung, Beratung und Begleitung durch Fachkräfte der Fachstelle sowohl in der Fachstelle selbst als auch bei Hausbesuchen.
Themen und Angebote können beispielsweise sein: Fragen zu Schwangerschaft und Geburt, Gesundheitsfürsorge, Fragen zur weiteren Lebensplanung, psychosoziale Problemlagen, finanzielle Schwierigkeiten, die Vermittlung zu anderen Fachdiensten, Erziehungsfragen, Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen etwa für Eltern-, Kinder-, Wohn- und Bürgergeld oder auch Kinderzuschlag.
Unterstützung ist auch durch geschulte Familienpaten möglich. Diese Paten können die Familien durch Freizeitaktivitäten mit den Kindern wie Spielplatzbesuchen, Ausflügen oder Bastelnachmittagen entlasten. Damit erhalten die Eltern die Möglichkeit, dringende Angelegenheiten alleine und in Ruhe erledigen zu können.
Im Laufe der elf Jahre seit Einrichtung der Fachstelle ist eine Vielzahl von Angeboten für die Familien in Viersen entstanden. Dazu gehören eine Hebammensprechstunde, ein Babymassagekurs, eine Spielgruppe für Kinder von sechs bis zwölf Monaten, ein Frühstückstreff und eine Spielgruppe für Kinder ab einem Jahr.
Zudem gibt es Möglichkeiten wie ein Koch- und Treffpunktangebot in Kooperation mit der katholischen Kirchengemeinde St. Remigius, erholsame Ferienwochenenden, spannende Ausflüge oder einen Nähkurs (über das Landesprogramm Kinderstark). In Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendzentrum ALO in Dülken geht es zum Rosenmontagszug. Außerdem gibt es Elterncafes in den Familienzentren, und eine psychosoziale Sprechstunde in Kinderarztpraxen (Lotsendienst über das Landesprogramm Kinderstark) gehört ebenfalls zum Angebot der Fachstelle.
Die „Frühen Hilfen“ werden in interdisziplinären und multiprofessionellen Netzwerken koordiniert. In Viersen entstand die Arbeitsgemeinschaft „Frühe Hilfen“ als Basisnetzwerk für die Arbeit der „Frühen Hilfen“ in der Stadt Viersen. Teilnehmer der Arbeitsgemeinschaft sind nicht nur Mitarbeitende der verschiedenen städtischen Fachbereiche, der Familienberatung oder der Koordinierungsstelle „Kinderstark – NRW schafft Chancen“, sondern auch des SKF Viersen, von donum vitae, der Diakonie Krefeld & Viersen sowie der Caritas, des Katholischen Forums, des HPZ und des Kommunalen Integrationszentrums Kreis Viersen. Unterstützt werden sie dabei vom Jobcenter, der LVR-Klinik, und den Krankenkassen.
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