Wahlkampf in der Moldau: Fernsehdebatten platzen - Präsidentin fehlt
Die Wahlkampfphase in der Republik Moldau hat erreicht einen neuen Höhepunkt. Die Fernsehdebatten, die als wichtiger Bestandteil des Wahlkampfes galten, sind geplatzt. Die moldauische Präsidentin hat überraschend ihre Teilnahme an den Debatten abgesagt. Dieser Schritt wirft Fragen über die Demokratie und die Transparenz im Land auf. Die Oppositionsparteien haben bereits ihre Kritik an der Entscheidung der Präsidentin geäußert und fordern eine Erklärung. Die Bevölkerung wartet gespannt auf die nächste Entwicklung in diesem Wahlkampf, der die Zukunft der Republik Moldau entscheidend beeinflussen wird.
Moldau auf Kippen: Präsidentin Sandu fehlt bei Fernsehdebatten - Wahlkampf eskaliert
Gut zehn Tage vor den Präsidentschaftswahlen in der Republik Moldau spitzt sich der Wahlkampf weiter zu. Die pro-europäische Amtsinhaberin Maia Sandu erschien am Dienstag nicht zu einer geplanten Fernsehdebatte. Ihre beiden wichtigsten Herausforderer, der ehemalige Generalstaatsanwalt Alexandr Stoianoglo, der von der russlandfreundlichen Oppositionspartei der Sozialisten unterstützt wird, und Renato Usatii, Bürgermeister der zweitgrößten Stadt Balti, standen hingegen im Studio bereit.
„Ich habe alle meine Termine abgesagt, um hierher zu kommen und unseren Bürgern Respekt zu zollen“, sagte Stoianoglo. „Ich war bereit, auf alle Vorwürfe zu antworten, die diese Regierung und Frau Sandu gegen mich erhoben haben.“ Er verließ das Studio.
Stoianoglo wurde 2021 von Sandu mit der Begründung entlassen, er sei ineffektiv im Kampf gegen die Korruption. Usatii erklärte dem Moderator, er werde bleiben, um „zu den Menschen zu sprechen. Am 20. Oktober werden wir einen neuen Präsidenten wählen, ich wiederhole, einen neuen Präsidenten. Wir müssen nur die Ärmel hochkrempeln und uns an die Arbeit machen“.
Sandu hatte ihre Teilnahme an der Debatte zuvor nicht bestätigt. Sie erklärte aber, sie wolle nicht neben „ungültigen“ Kandidaten auftreten. Damit zielte die moldauische Präsidentin offenbar auf Gegenkandidaten, denen sie Verbindungen zu Wirtschaftslobbys oder kriminellen Vereinigungen vorwirft.
Wahlen von großer Bedeutung für die EU
Die Wahlen sind von großer Bedeutung für die EU, da sie über die weitere geopolitische Ausrichtung des Landes zwischen Ost und West entscheiden. Ein Sieg Sandus und ein positives Referendum würden den pro-europäischen Kurs Moldaus stärken, während ihre Gegner für engere Beziehungen zu Russland plädieren.
Laut einer aktuellen Umfrage sprechen sich 63 Prozent der Wähler für einen EU-Beitritt aus. Parallel zu den Präsidentschaftswahlen findet am 20. Oktober ein Referendum über eine Verfassungsänderung statt, die den Weg für einen EU-Beitritt Moldaus ebnen soll.
Nach der jüngsten Meinungsumfrage liegt Sandu mit 36 Prozent klar in Führung, gefolgt von Stoianoglo mit zehn Prozent und Usatii mit 7,5 Prozent.
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