Wahl-Szenarien 2024: Was können wir vom Ausgang der Landtagswahl erwarten?

Wahl-Szenarien 2024: Was können wir vom Ausgang der Landtagswahl erwarten?

Die Landtagswahl 2024 steht bevor und mit ihr die Frage, welche Konsequenzen sich für die politische Landschaft in Deutschland ergeben werden. Experten und politische Beobachter sind aufgerufen, Szenarien zu entwickeln, um die möglichen Auswirkungen auf die Bundespolitik zu erfassen. In diesem Artikel werden wir die verschiedenen Wahl-Szenarien analysieren und diskutieren, was wir vom Ausgang der Landtagswahl erwarten können. Wir werden die Stärken und Schwächen der verschiedenen Parteien unter die Lupe nehmen und die möglichen Koalitionen und ihre Folgen für die Politik in Deutschland beleuchten.

WahlSzenarien: Was können wir vom Ausgang der Landtagswahl erwarten?

Die Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen am kommenden Sonntag könnten die Parteienlandschaft im Osten Deutschlands grundlegend ändern. Deshalb blicken die Parteien nervös nach Erfurt und Dresden.

Thüringen und Sachsen: Die Parteien streben nach Erfurt und Dresden

In Thüringen sind gerade mal 1,7 Millionen Menschen wahlberechtigt, in Sachsen 3,2 Millionen. Doch die Parteienlandschaft könnte sich zumindest im Osten grundlegend ändern. Erstmals könnte in Thüringen die AfD die stärkste politische Kraft werden, die in beiden Freistaaten als gesichert rechtsextrem eingestuft wird.

AfD auf dem Vormarsch: Neue Chancen für die Rechtsextremisten

Die AfD könnte in Thüringen die stärkste Kraft werden und damit die Koalitionsbildung erschweren. Zwar gilt eine Regierungsbeteiligung als so gut wie ausgeschlossen, weil keine Partei mit der AfD koalieren will. Doch Werte von bis zu 30 Prozent könnten der Partei Blockademöglichkeiten etwa bei der Benennung von Richtern oder Verfassungsänderungen auf Landesebene geben.

Sachsen: Die CDU hofft auf den Wahlsieg, die AfD auf großem Zulauf

In Sachsen liegt die CDU mit 33 Prozent deutlich vor der AfD mit 30 Prozent. Die Linke wäre laut der Umfrage mit 4 Prozent nicht im Landtag vertreten - die Grünen und die SPD kämen jeweils auf 6 Prozent. Das BSW steht in der Umfrage bei 12 Prozent.

Thüringen: Die AfD könnte die stärkste Kraft werden

In Thüringen liegt die AfD laut ZDF-Politbarometer bei 29 Prozent und damit klar auf dem ersten Platz vor der CDU mit 23 Prozent und dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit 18 Prozent. Die Linke, die in dem Bundesland mit Bodo Ramelow den Ministerpräsidenten stellt, steht bei 13 Prozent.

Koalitionsbildung auf dem Spiel

Die Werte für die einzelnen Parteien haben sich seit dem Politbarometer vom 23. August kaum verändert. Doch die CDU hat Verbote einer Zusammenarbeit mit AfD und den Linken beschlossen, nicht aber mit dem BSW. Ob es nach dem Wahltag in Thüringen eine stabile Regierung gibt, steht allerdings in den Sternen.

Rechnerisch wäre laut Umfragen eine Koalition aus CDU, BSW und SPD drin. Doch CDU-Landeschef Mario Voigt schloss aus, BSW-Spitzenkandidatin Katja Wolf zur Ministerpräsidentin zu wählen, falls die Partei vor der Union landen sollte.

Die langjährige Oberbürgermeisterin von Eisenach hat Regierungserfahrung und könnte zur schärfsten internen Rivalin von Wagenknecht in der Partei aufsteigen. Auch der Umgang mit der AfD könnte zum Problem werden. Wolf hatte eine Zusammenarbeit nicht völlig ausgeschlossen, Wagenknecht hingegen schon.

Wagenknecht hat auch bereits Bedingungen gestellt, die wenig mit Landespolitik zu tun haben - etwa Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine zur Beendigung des Krieges. Und: Die gebürtige Jenaerin will sich als Chefin der Bundespartei persönlich vor Ort in Koalitionsverhandlungen einbringen.

Das sieht man im Landesverband durchaus kritisch. Laut Umfragen wird die AfD in Thüringen bei der Landtagswahl am Sonntag stärkste Kraft. Sollte die AfD unter Björn Höcke ein Drittel der Abgeordneten im neuen Landtag stellen, hätte sie weitreichenden politischen Einfluss.