Was wir über die Opfer von Solingen wissen

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Was wir über die Opfer von Solingen wissen

Am 29. Mai 1993 ging eine schwarze Nacht über die Stadt Solingen nieder. An diesem Tag verübten vier junge Männer einen brandanschlag auf ein Wohnhaus in der Wasserstraße, in dem eine türkische Familie lebte. Fünf Menschen, darunter drei Mädchen und eine schwangere Frau, kamen bei dem grauenhaften Anschlag ums Leben. Die Hintergründe und Motive der Täter werden bis heute untersucht und diskutiert. Doch was wissen wir wirklich über die Opfer von Solingen? Wir haben die Fakten zusammengetragen und werfen einen Blick auf die Ereignisse, die sich damals abspielten.

Was wir über die Opfer von Solingen wissen:

Nach dem Messeranschlag in Solingen ist inzwischen viel über den mutmaßlichen Täter Issa Al H. bekannt geworden. Der 26-jährige Syrer sollte eigentlich schon im Juni 2023 abgeschoben werden, bevor er von Paderborn nach Solingen kam. Dort griff er am 23. August beim Stadtfest mehrere Menschen brutal mit einem Messer an, drei starben, acht wurden teils lebensgefährlich verletzt.

Todesopfer des Messerangriffs: Apothekerin Ines W. und zwei weitere Menschen gefallen

Todesopfer des Messerangriffs: Apothekerin Ines W. und zwei weitere Menschen gefallen

Ines W. (56) war Apothekerin und arbeitete seit 2017 in einer Apotheke in Solingen. Die Apothekerkammer Nordrhein veröffentlichte einen Nachruf: „Unsere geschätzte Kollegin wurde am vergangenen Freitag bei dem furchtbaren und feigen Terror-Anschlag in Solingen aus dem Leben gerissen. Sie widmete ihr Berufsleben mit großer Hingabe der Gesundheit und dem Wohl der Menschen in der Region. Ihr Engagement und ihre Menschlichkeit werden uns stets in Erinnerung bleiben. Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie und ihren Angehörigen.“

Ines W. hinterließ einen Sohn und ihren Mann, wie der Ohligser Turnverein (OTV) mitteilte. Ihr Mann war ebenfalls bei dem Angriff schwer verletzt worden. Ines W. war Mitglied der OTV-Kanuten gewesen und habe sich immer für Integration eingesetzt, auch deshalb sei ihr der Besuch des Festivals der Vielfalt sehr wichtig gewesen.

Das weite Netz der Opfer: Über Stefan S. und Florian H. wissen wir bislang

Stefan S. (67) kam ebenfalls aus Solingen. Er liebte alte Straßenbahnen und das Billardspiel Snooker, reiste im Urlaub gerne mit Frachtschiffen um die Welt. Er sei ein liberaler, gebildeter Mensch gewesen, sagen seine ehemaligen Kollegen bei den Kalkwerken Oetelshofen in Wuppertal über ihn, einer, der alle Seiten verstehen wollte. Für einen weltoffenen Menschen wie ihn war es nur logisch, das „Festival der Vielfalt“ in Solingen zu besuchen.

Bei den Kalkwerken Oetelshofen sind die Mitarbeiter bestürzt über den Tod ihres ehemaligen langjährigen Kollegen. Beinahe drei Jahrzehnte hat Stefan S. dort gearbeitet, bis zur Rente. Auch danach sei er alle paar Monate mit Kuchen vorbeigekommen, erzählt Instandhaltungsleiter Jörg Neef.

Der Geschäftsführer Till Iseke schreibt in einem Nachruf: „Lieber Stefan, Du warst uns Kollege und Freund zugleich und ein Mensch, der über den Tellerrand hinausgeschaut und Werte wie Offenheit und Toleranz gelebt hat. Dass du bei einem friedlichen Fest durch einen niederträchtigen Angriff tödlich verletzt wurdest, macht uns fassungslos, wütend und traurig.“

Florian H. (56) lebte in Düsseldorf, er arbeitete aber in Solingen. Über ihn ist bislang noch nicht viel bekannt. Er stammte laut Bild aus Hessen, lebte im Stadtteil Düsseltal. Nachbarn beschrieben ihn der Zeitung als „rockigen Typen“, der seine Haare zum Pferdeschwanz trug und gern Gitarre spielte.

Udo Mayer

Ich bin Udo, ein erfahrener Redakteur und Chefredakteur der Website Hol Aktuell. Als Generalistische Zeitung bieten wir nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche leite ich ein Team von talentierten Journalisten, um unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu liefern. Meine Leidenschaft für journalistische Exzellenz treibt mich an, sicherzustellen, dass unsere Artikel fundiert und ausgewogen sind. Bei Hol Aktuell steht die Qualität der Berichterstattung an erster Stelle.

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