Wegberg: Schrofmühle präsentiert neu eröffnetes Mühlenarchiv

Wegberg: Schrofmühle präsentiert neu eröffnetes Mühlenarchiv

Die Schrofmühle in Wegberg feiert einen bedeutenden Meilenstein in ihrer Geschichte. Nach umfassenden Renovierungs- und Umbauarbeiten wurde das Mühlenarchiv offiziell eröffnet. Dieses einzigartige Archiv bietet einen umfassenden Einblick in die Geschichte der Mühle und der Region. Besucher können nun auf über 200 Jahre zurückreichende Dokumente und Exponate zugreifen, die die Entwicklung der Mühle und des Mühlenwesens in der Region aufzeigen. Die Eröffnung des Mühlenarchivs ist ein wichtiger Schritt zur Bewahrung des kulturellen Erbes der Region und bietet zugleich eine neue Attraktion für Touristen und Einheimische.

Wegberg: Neues Mühlenarchiv in der Schrofmühle eröffnet

Während des Kindermühlentags und des Tages des offenen Denkmals in der Schrofmühle fand ein weiterer wichtiger Festakt statt. NRW-Ministerin für Kommunales, Bau und Digitalisierung, Ina Scharrenbach, eröffnete feierlich das Mühlenarchiv und die Geschäftsstelle des Rheinischen Mühlenverbands in der Schrofmühle.

„Die Menschen brauchten die Mühlen, jetzt brauchen die Mühlen die Menschen“, sagte die Ministerin, wie zuvor auch Reinhold Pillich, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung und Vorsitzender des Rheinischen Mühlenverbands.

Die Idee, das überfüllte Archiv des Verbands und die Geschäftsstelle aus Geldern zu verlegen, besteht bereits seit vielen Jahren. Doch es wurde einfach kein neuer und vor allem ausreichender Platz gefunden – bis man endlich auf den leerstehenden Kornspeicher in der Schrofmühle stieß.

Das nächste Problem war die Finanzierung, die als ehrenamtlich tätiger Verein einfach nicht stemmen konnte, wie Mühlenchef Ferdinand Schmitz meinte. Selbst als es eine Zuschusszusage des Ministeriums gab, blieb mit 32.000 Euro als zehnprozentiger Eigenanteil noch ein dicker Batzen, der die Finanzkraft des Förder- und Museumsvereins überstieg.

Diese Lücke konnte dank einiger Sponsoren und insbesondere dank handwerklicher Eigenleistung geschlossen werden. Nunmehr steht nicht nur die moderne Geschäftsstelle, sondern auch der 40 Quadratmeter große Archivraum zur Verfügung.

Rund 600 Exponate haben darin Platz, weitere sollen noch folgen – und Schmitz hat schon den nächsten zweiten Bauabschnitt für eine Erweiterung im Blick.

Schrofmühle präsentiert Mühlenarchiv und Geschäftsstelle des Rheinischen Mühlenverbands

Die Schrofmühle rückt damit noch mehr in den Blickpunkt der an Mühlen und der Geschichte der Mühlen interessierten Menschen.

„Jetzt ist das Archiv offen für alle“, verkündete Schmitz. „Nach Voranmeldung kann jeder darin nach Herzenslust stöbern.“

Für die Zukunft des Archivs des Rheinischen Mühlenverbands hat er zwei Ziele: die Digitalisierung des Bestands, in den nach Pillichs Worten noch Dokumente und Bücher aus alten Mühlen aufgenommen werden, und die bauliche Erweiterung des Archivs im hinteren Bereich des Kornspeichers.

Ferdinand Schmitz erinnerte an die Geschichte der Schrofmühle, die 1951 stillgelegt worden war und dann in einen Dornröschenschlaf fiel, aus dem sie in den 70er-Jahren von Theo Schmitz geweckt wurde. Jetzt setzt der Sohn Ferdinand mit seiner Familie und dem Verein die aufwendige Sanierung und den Erhalt der Schrofmühle fort.

Die Schrofmühle ist, wie Scharrenbach lobte, eine „Oase in unsteter Zeit“. Durch den Umzug von Archiv und Geschäftsstelle gebe es eine weitere Wertschätzung für die Mühle und die Mühlenstadt Wegberg.

Dem Dank für das ehrenamtliche Engagement des Vereins und der Familie Schmitz schlossen sich Wilfried Oellers (CDU-MdB) und der stellvertretenden Landrat Erwin Dahlmanns in ihren Grußworten an. Die Schrofmühle habe einen hohen Stellenwert für den Kreis Heinsberg.

Niemand wollte widersprechen, als Schmitz sagte: „Der Schwerpunkt der Mühen im Rheinland und in Deutschland ist Wegberg.“