West-Nil-Virus: Sechs Fälle in Deutschland bestätigt
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat in einer aktuellen Meldung bestätigt, dass in Deutschland sechs Fälle des West-Nil-Virus aufgetreten sind. Dieser virusesinduzierte Erreger kann schwere Gehirnentzündungen und Meningitis auslösen. Die betroffenen Personen wurden in verschiedenen Regionen Deutschlands identifiziert. Laut dem RKI handelt es sich um importierte Fälle, die während von Reisen ins Ausland infiziert wurden. Die Behörden sind nun bemüht, die Kontaktpersonen der Infizierten zu ermitteln und weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Virus zu ergreifen.
WestNilVirus in Deutschland: Sechs Fälle bestätigt, RKI warnt vor weiteren Ausbrüchen
In Deutschland haben sich in diesem Jahr mindestens sechs Menschen mit dem West-Nil-Virus infiziert, nachdem sie von heimischen Mücken gestochen wurden. Bis zum 19. September waren zwei Fälle in Sachsen und jeweils ein Fall in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen bekannt, wie eine Sprecherin des Robert Koch-Instituts (RKI) auf Anfrage mitteilte.
Zudem seien fünf weitere Fälle registriert worden, die auf Reisen in andere Länder zurückgehen. „Es werden definitiv noch mehr Fälle werden“, sagte Virologe Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) in Hamburg. Es lägen auffällige Proben vor, die allerdings noch fertig untersucht werden müssten. „Das ist aufwendig, weil die Viruslasten ganz gering sind“, erklärte Schmidt-Chanasit.
Wie gefährlich ist das West-Nil-Virus?
Das West-Nil-Virus ist ein gefährliches Tropenvirus, das durch den Stich von heimischen Mücken übertragen wird. Im Gegensatz zur Corona-Pandemie wird das Virus jedoch nicht von Mensch zu Mensch übertragen. Es gibt jedoch eine hohe Dunkelziffer nicht erfasster Fälle, da eine Infektion in etwa 80 Prozent der Fälle ohne Symptome verläuft. Bei knapp 20 Prozent gibt es milde, unspezifische Symptome wie Fieber oder Hautausschlag - auch sie bleiben häufig unbeachtet.
Schwerere und tödliche Verläufe des West-Nil-Fiebers betreffen meist ältere Menschen mit Vorerkrankungen. Nur etwa ein Prozent der Infektionen führen zu solchen schweren neuroinvasiven Erkrankungen.
Übertragung des Virus auf Menschen und Tiere
Das Virus wird dem RKI zufolge hauptsächlich von Stechmücken zwischen wildlebenden Vögeln übertragen. An Vögeln infizierte Mücken könnten das Virus aber auch auf Menschen und andere Säugetiere übertragen, vor allem Pferde.
Bisher sind nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) 51 Fälle bei Vögeln und 85 Fälle bei Pferden bekannt (Stand 19. September). Am meisten betroffen seien Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen.
Wegen des warmen und feuchten Klimas und einer höheren Zahl an Stechmücken gebe es inzwischen auch häufiger Fälle in anderen Bundesländern. So würden aktuell vermehrt Fälle bei Pferden mit zum Teil sehr schwerem Verlauf auch im östlichen und südöstlichen Niedersachsen nachgewiesen.
Impfung von Pferden empfohlen
Das FLI weist daher ausdrücklich auf die Impfung von Pferden hin. Sie wird für die Tiere empfohlen, die im Ausbreitungsgebiet des Virus gehalten oder auch nur für sehr kurze Zeit dorthin verbracht werden.
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