Wie ein Schützenkönig zum Engel für Paula Oldenkott aus Neuss wurde

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Wie ein Schützenkönig zum Engel für Paula Oldenkott aus Neuss wurde

In dieser bewegenden Geschichte erfahren wir, wie ein gewöhnlicher Bürger aus Neuss zu einem wahren Engel für eine Frau namens Paula Oldenkott wurde. Der Schützenkönig, der sich normalerweise auf sein Schützenfest vorbereitete, änderte plötzlich seinen Kurs und beschloss, Hilfe zu leisten, als er von Paula's trauriger Geschichte erfuhr. Die Geschichte von Paula, die ein schweres Schicksal zu tragen hatte, rührte sein Herz und er beschloss, alles zu tun, um ihr zu helfen. Wir werden sehen, wie dieser einfache Mann aus Neuss zu einem wahren Helden wurde und Paula's Leben für immer veränderte.

Schützenkönigin wird Engel: Paula Oldenkott aus Neuss erobert Irland

Die Geschichte, wie Paula Oldenkott aus Neuss nach Irland kam, um dort innerhalb kürzester Zeit zur Hockey-Nationalspielerin zu werden, wäre als Drehbuch wohl abgelehnt worden. Viel zu unrealistisch! Selbst die 20-Jährige wähnt sich irgendwie in einem Traum.

„Nicht viel planen, einfach machen“, heißt darum ihre Devise. Und gemacht hat Paula Oldenkott eine ganze Menge seit sie vor mittlerweile gut zwei Jahren als Au-Pair zur Familie von Lina Woods fand.

Das Herz in Dublin an Irland verloren

Das Herz in Dublin an Irland verloren

Und wie die als Lina Geyer im Trikot des HTC SW Neuss 2008 zu den Olympischen Spielen in Peking, dann als Chirurgin ans CHI-Hospital at Crumlin und schließlich zu Ehemann Robbie sowie den süßen Kindern Flori, Toffie und Hattie gekommen war, ist ebenfalls eine wunderschöne – und in dieser Zeitung schon erzählte – Geschichte.

Frisch vom Abitur am Marienberg-Gymnasium benötigte Paula Oldenkott, deren Oma Anne Mittelstädt in der nordirischen Hauptstadt Belfast lebt, nur wenig Zeit, um Dublin für sich zu erobern. Bei den Woods’ fand sie eine zweite Familie, ihre Schützlinge Flori und Toffie (Hattie war noch nicht geboren) wurden im Nu zu kleinen Geschwistern.

Ein Traum wird Wirklichkeit

Auch im irischen Nationalteam trägt Paula Oldenkott (vorne 3.v.l.) mit der Elf zufällig dieselbe Nummer wie ihr Vorbild Lina Woods. Foto: PO Info

Familie Oldenkott: Wie der Vater, so die Töchter Grün steht ihr gut: Paula Oldenkott aus Neuss. Foto: PO Carolin Oldenkott

Die jüngere Schwester von Paula Oldenkott wurde von den Lesern und Leserinnen der NGZ für ihren Titel bei den Deutschen Meisterschaften der A-Jugend auf dem Ruderergometer zur Sportlerin des Jahres 2023 gewählt.

Vom Schützenkönig zum Engel: Paula Oldenkotts Weg zur Hockey-Nationalspielerin in Irland

Vom Schützenkönig zum Engel: Paula Oldenkotts Weg zur Hockey-Nationalspielerin in Irland

Nach bestandenem Abitur am Marienberg-Gymnasium zieht es die 18-Jährige nun ins fränkische Erlangen, wo sie zum Wintersemester ein Jura-Studium aufnimmt.

Neben der Reputation der dortigen Friedrich-Alexander-Universität lockt die Ausdauerathletin des Neusser RV auch die Aussicht, unter dem als Trainer tätigen dreimaligen Olympiateilnehmer Ingo Euler ihre sportliche Karriere fortzusetzen.

Paul Oldenkott Der Vater von Paula, Carolin und Maxi Oldenkott war lange Major der Neusser Schützengilde. Sein Vater Theo Oldenkott führte als Chef das Neusser Reiterkorps an. In seine Amtszeit fiel 1978 das 150-jährige Bestehen des Reiterkorps.

Und es verging keine Woche, da hatte sie auch schon wieder ihren Hockeyschläger in der Hand. „Dabei hätte ich mir nie vorstellen können, mal woanders als in Neuss zu spielen.“

Aber im Team von Old Alex Dublin (1893), dem ältesten Hockey-Klub der Grünen Insel, lief es nach dem Kulturschock zu Beginn („Wow, ich spiele 1. Liga!“) ganz formidabel für sie.

Auch ein Verdienst ihres Coaches Jules Smolenaars beim gerade in die 2. Bundesliga zurückgekehrten HTC SW Neuss. „Für mich der beste Trainer, den ich je hatte. Er teilt meine Leidenschaft für diesen Sport und hat mir gezeigt, wie viel man über Hockey lernen kann.“

Old Alex schaffte es in der Halle unter Coach Richard Couse bis ins Halbfinale der nationalen Meisterschaft, auch dank der Eckentore und zweier verwandelter Penaltys des Shooting Stars aus Germany.

Qualitäten, die natürlich auch dem in diesem Match als Referee aufgelaufenen Nationaltrainer Rob Abbott nicht verborgen blieben.

Man stelle sich nur seine Freude vor, als er erfuhr, dass die so patente Deutsche über ihre Oma an einen irischen Pass komme könne.

Um den machte sich, dank der guten Kontakte ihres lange als Major der Neusser Schützengilde tätigen Vaters Paul Oldenkott, der noch amtierende Neusser Schützenkönig Christoph Heusgen (Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz) verdient.

„Ihm habe ich zu verdanken, dass das mit dem Pass so schnell geklappt hat. Wie ein richtiger König! Ein Engel!“

Als sie dann im Januar für die U21-Nationalmannschaft tatsächlich ins grüne Trikot schlüpfte, dazu noch im Beisein des stolzen Papas und der jüngsten Schwester Maxi, sei das schon ein ganz besonderer Augenblick gewesen, sagt sie.

Im Rahmen einer Länderspielreise in die USA hat sie erst vor wenigen Wochen auch ihr Debüt bei den Frauen gegeben.

Vor den fünf in Philadelphia ausgetragenen Spielen hatte sie noch Jules Smolenaars in Neuss angerufen, um zu fragen, „ob er nicht noch ein paar Tipps für mich hat. Ich war schon ziemlich aufgeregt.“

Die Nationalhymne singt sie übrigens voller Stolz mit, „auch wenn ich noch nicht hundertprozentig textsicher bin.“

Ihr großes Ziel: die Hallen-EM im kroatischen Porec (3. bis 9. Februar 2025). Dann könnte sie mit ihrem Team sogar auf Deutschland treffen.

Obwohl sie in der irischen Hauptstadt längst eine eigene Wohnung bezogen hat und am dortigen University College (UCD) ins dritte Semester ihres Studiums der Soziologie- und Sozialpolitik geht, kehrt sie immer wieder dahin zurück, wo die Erft den Rhein begrüßt.

„Irland ist wunderschön, aber ich bin ein totaler Familienmensch. Mein Zuhause ist Neuss.“

Das hält sie jedoch nicht davon ab, sich weiterzuentwickeln. „Ich will nicht stehenbleiben, sondern noch viel lernen. Wenn man anfängt Flügel zu bekommen, sieht man erstmal, wie groß die Welt ist.“

Epilog: Nicht in den fertigen Film würde es aus ihrem von unerwarteten Wendungen nur so wimmelnden, indes noch nicht geschriebenen Drehbuch sicher auch dieser Zufall schaffen: Ihr (Hockey-) Trikot in Irland ziert mit der 11 genau dieselbe Nummer wie das ihres Vorbilds Lina Woods. Echt jetzt?!

Udo Mayer

Ich bin Udo, ein erfahrener Redakteur und Chefredakteur der Website Hol Aktuell. Als Generalistische Zeitung bieten wir nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche leite ich ein Team von talentierten Journalisten, um unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu liefern. Meine Leidenschaft für journalistische Exzellenz treibt mich an, sicherzustellen, dass unsere Artikel fundiert und ausgewogen sind. Bei Hol Aktuell steht die Qualität der Berichterstattung an erster Stelle.

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