Wikileaks-Gründer Julian Assange hält erste Öffentliche Stellungnahme nach Freilassung ab

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Wikileaks-Gründer Julian Assange hält erste Öffentliche Stellungnahme nach Freilassung ab

Der australische Journalist und Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, Julian Assange, hat am Mittwoch seine erste öffentliche Stellungnahme nach seiner Freilassung aus der Haft abgehalten. Nachdem Assange fast sieben Jahre lang in der britischen Botschaft in Ecuador Zuflucht gesucht hatte, wurde er am 11. April 2019 von der Polizei festgenommen und inhaftiert. Die Verhaftung erfolgte aufgrund eines Auslieferungsersuchens der USA, die Assange wegen Spionage und Computereinbruchs anklagen. In seiner ersten öffentlichen Stellungnahme nach seiner Freilassung sprach Assange über seine Erfahrungen in der Haft und seine Zukunftspläne.

Assange fordert besseren Schutz für Journalisten nach seiner Freilassung

Assange fordert besseren Schutz für Journalisten nach seiner Freilassung

Der im Juni nach jahrelanger Haft freigelassene Wikileaks-Gründer Julian Assange hat bei seinem ersten öffentlichen Auftritt besseren Schutz für Journalisten gefordert. „Die Kriminalisierung von Nachrichtenbeschaffung ist eine Bedrohung für den investigativen Journalismus weltweit“, sagte Assange am Dienstag vor der Parlamentarischen Versammlung des Europarats.

„Ich bin heute nicht frei, weil das System funktioniert hat. Ich bin heute frei, weil ich mich nach Jahren der Inhaftierung schuldig bekannt habe - und zwar schuldig, Journalismus betrieben zu haben“, sagte Assange. Die Rechte von Journalisten in Europa seien gefährdet. Journalismus sei kein Verbrechen, sondern ein Stützpfeiler einer freien und informierten Gesellschaft.

Assange war im Juni nach einem Deal mit der US-Justiz freigelassen worden, nachdem er 14 Jahre in Hausarrest, im Botschaftsasyl und in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis verbracht hatte. Er hatte sich im Rahmen einer Vereinbarung mit der US-Justiz der Weitergabe vertraulicher Informationen zur Verteidigung schuldig bekannt und war zu einer Haftstrafe verurteilt worden, die er bereits abgesessen hatte.

Nach seiner Freilassung kehrte der 53-Jährige in sein Heimatland Australien zurück. Die US-Justiz hatte dem Wikileaks-Gründer vorgeworfen, ab 2010 rund 700.000 vertrauliche Dokumente über militärische und diplomatische US-Aktivitäten veröffentlicht zu haben. Die Unterlagen enthielten brisante Informationen über die Kriege im Irak und in Afghanistan, unter anderem über die Tötung von Zivilisten und die Misshandlung von Gefangenen durch US-Soldaten.

Für seine Anhänger ist Assange ein Held, der für die freie Meinungsäußerung streitet. Seine Kritiker sehen in ihm einen Verräter, der die Sicherheit der USA sowie geheimdienstlicher Quellen gefährdet hat.

Dem Europarat, der sich als Hüter der Menschenrechte versteht, gehören seit dem Ausschluss Russlands 46 Länder an.

Heike Schulze

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