Willich: Erster Gottesdienst mit Tiersegnung in Willich - Eine neue Tradition beginnt

Willich: Erster Gottesdienst mit Tiersegnung in Willich - Eine neue Tradition beginnt

Am vergangenen Wochenende fand in Willich ein historischer Moment statt, der die Menschen der Stadt zusammenbrachte. Der erste Gottesdienst mit Tiersegnung wurde in der Stadt abgehalten, um eine neue Tradition zu begründen. Zahlreiche Menschen kamen zusammen, um an diesem besonderen Ereignis teilzunehmen und ihre Haustiere segnen zu lassen. Die Initiative, die von der lokalen Kirchengemeinde ins Leben gerufen wurde, soll dazu beitragen, die Menschen noch enger miteinander zu verbinden und die Tiere, die ein wichtiger Teil unseres Lebens sind, zu ehren. In diesem Sinne begann in Willich eine neue Ära der Gemeinschaft und des Miteinanders.

Willich: Erster Tiersegnungsgottesdienst - Eine neue Tradition beginnt

Im Pfarrgarten der Kirche St. Katharina in Willich ist alles bereit: Auf den halbrunden Bänken liegen bunte Sitzkissen, gegenüber stehen vier Stühle in einer Reihe, daneben ein Tisch, ein Kreuz, ein Weihwassertopf samt Aspergill, das ist das Gerät, das zum Besprengen mit Weihwasser benutzt wird. Daneben ist ein Keyboard aufgebaut, in Glasbehältern flackern Kerzen. Auch die Gartenbeleuchtung gibt ein dezentes Licht ab.

„Wir haben alles vorbereitet und sind nun gespannt, wie unsere Premiere angenommen werden wird“, sagt Friedhelm Messerschmidt, Diakon im Pastoralteam der Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) Willich. Der Diakon hält eine Hundeleine in der Hand, an deren Ende seine Labradorhündin Juessi mit freundlichen Augen nach oben blickt.

Tiersegnung in Willich: Eine Auszeit für Mensch und Tier

Die Hündin, ihre Artgenossen und weitere Tiere sind es nämlich, die an diesem Abend in den Mittelpunkt rücken: Das Auszeit-Team von St. Katharina hat zur bekannten Auszeit eingeladen – allerdings zu einem Auszeit-Special: Erstmalig wird eine Tiersegnung angeboten.

Unter dem Titel „Auszeit“ wird regelmäßig ein „etwas anderer Gottesdienst“ angeboten. Die Auszeiten finden immer am zweiten Freitag im Monat statt. Die nächste Auszeit ist am Freitag, 8. November, 19 Uhr.

Maria Wefers, die ebenfalls zum Auszeit-Team gehört, hat sich derweil auf den Weg in Richtung Gartentor gemacht. „Wir sind ja heute im Pfarrgarten, und es könnte sein, dass uns der ein oder andere Besucher sucht, da wir normalerweise mit der Auszeit in der Kirche anzutreffen sind“, sagt Wefers.

Ein besonderer Gottesdienst

Ob mit oder ohne Tier: Es kommen Gäste, der Stapel Sitzkissen wird kleiner, die Bänke füllen sich. Dazu gehören acht Hunde unterschiedlichster Statur, die neugierig und freundlich ihre Artgenossen begrüßen. Andere Tiere haben die Gäste nicht mitgebracht.

„Ich besuche die Auszeit schon sehr lange. Ich bin selber aus der Kirche ausgetreten, aber diese andere Art des Gottesdienstes spricht auf der ganzen Linie an. Sie begeistert mich. Dass heute zudem eine Tiersegnung angeboten wird, finde ich genial“, sagt Sabine Sievers, die gerade mit Moira in den Pfarrgarten gekommen ist.

Auch Familie Lührmann gehört zu den regelmäßigen Besuchern der Auszeit, dem etwas anderen Gottesdienst, wie er auch genannt wird. „Wir mögen diese lockere Form. Es sind immer sehr schöne Texte und eine andere Musik als die klassische Kirchenmusik. Man trifft nette Menschen, und es macht Spaß, danach noch zusammen zu sein und sich auszutauschen. Die Idee der Tiersegnung finden wir super. Lotta gehört schließlich zu unserer Familie“, sagt Robert Lührmann, der mit Ehefrau Ute und Sohn Luis Platz genommen hat.

Inzwischen ist die Dämmerung eingezogen. Das Licht aus den hell erleuchteten Fenstern im Erdgeschoss des Gemeindezentrums fällt nach draußen und trägt zu der schönen entspannten Stimmung, die im Garten herrscht, bei.

„Wir begrüßen alle ganz herzlich zu unserem Gottesdienst, der heute etwas ganz Besonderes ist. Es ist der erste Tiersegnungs-Gottesdienst in Willich. Für den Menschen sind Tiere wie gute Freunde. Sie teilen schöne und schwere Stunden mit uns. Eine Gottessegnung ist auch für sie gewünscht“, eröffnet Messerschmidt die Auszeit.

Er kenne eine solche Tiersegnung aus Büderich und auch aus Wien, wobei sie in Österreich viel weiter verbreitet seien als hier, fügt der Diakon an. In seiner Einleitung erinnert er an den Heiligen Franz von Assisi. Der Gedenktag des Heiligen, dem Schutzpatron der Tiere, ist der 4. Oktober, damit passt die Tiersegnung perfekt zur Oktober-Auszeit.

Mit gemeinsamen Liedern geht es weiter, wobei so manch einer die Taschenlampe seines Smartphones nutzt, um die ausgeteilten Liedtexte in der Dämmerung lesen und mitsingen zu können. Die Hunde sind entspannt. Sie liegen zu den Füßen ihrer Besitzer oder sitzen auf deren Schoss und verfolgen das Geschehen mit Ruhe. Das gilt auch für die anschließende Segnung, wenn auch mancher Vierbeiner ein wenig erstaunt schaut, als das Weihwasser auf ihn fällt.

Tiersegnung in Willich: Eine Auszeit für Mensch und Tier

Ein besonderer Gottesdienst, der die Tiere in den Mittelpunkt stellt. Eine neue Tradition, die in Willich beginnt.