Willich: Grüne kritisieren Anzahl der Krankentage in der Tagespflege

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Willich: Grüne kritisieren Anzahl der Krankentage in der Tagespflege

In der Stadt Willich ist ein Thema aufgekommen, das für Aufsehen sorgt. Die Grünen haben Kritik an der hohen Anzahl von Krankentagen in der Tagespflege geäußert. Laut den Grünen seien die Zahlen besorgniserregend hoch und es müsse dringend gehandelt werden, um die Situation zu verbessern. Die Kritik richtet sich insbesondere gegen die Verwaltung der Stadt, die nach Ansicht der Grünen nicht genug tut, um die Situation zu ändern. Die Grünen fordern deshalb eine umfassende Analyse der Situation und die Entwicklung eines Aktionsplans, um die Anzahl der Krankentage zu reduzieren.

Krankentage in der Tagespflege: Grüne kritisieren Kürzung auf 15 Tage

Die Kindertagespflege ist ein Modell, das schwer zu fassen ist. Tagesmütter sind formal Selbstständige, die jedoch nicht wie andere Selbstständige Arbeitszeiten und Vergütung frei bestimmen können. Sie sind festen Sätzen und Bedingungen unterworfen und in dieser Form eher mit Angestellten vergleichbar.

Entsprechend ist es für die Tagesmütter nicht möglich, durch entsprechende Preisgestaltung Rücklagen für Krankheitstage zu bilden. Bislang hat die Stadt, ohne formale Regelung, bis zu 30 Krankheitstage – inklusive Krankheitstagen des eigenen Kindes – weiter bezahlt. Dies soll fortan in der Satzung festgeschrieben werden. Allerdings mit nur 15 Tagen.

Vertreterinnen der Tagespflege hatten sich für eine Fortführung der 30 Tage ausgesprochen. Wie die Verwaltung dem Rat in ihrer Vorlage mitteilte, lag die durchschnittliche Zahl der Kranktage im Vorjahr bei zehn. Außerdem sei zu beachten, dass im Falle, dass Eltern von der Möglichkeit Gebrauch machen, eine alternative Betreuung im Krankheitsfall in Anspruch zu nehmen, alle Zuschüsse wegfielen. So könne es sogar zu einer Verschlechterung der Lage für die Pflegepersonen kommen.

Willich: Tagespflegerinnen und -pfleger lehnen Kürzung von Krankentagen ab

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Der Rat entschied deshalb zu Beginn des Monats, gemäß dem vorangegangenen Beschluss des Jugendhilfeausschusses, dass die neue Satzung 15 bezahlte Kranktage enthält. Für diese ist überdies keine formale Krankschreibung von dritter Seite (wie ein ärztliches Attest) vonnöten.

Die Grünen hatten seinerzeit in einem Antrag eine Fortführung der bisher informell bereits bestehenden 30-Tage-Regelung gefordert. Nach dessen Ablehnung hatten sie der Neuregelung zugestimmt. Nun bekräftigen sie ihre Position. „Wir halten den Umgang mit den betroffenen Tagespflegepersonen nach wie vor nicht als zielführend und wenig wertschätzend. Wir haben dem Vorschlag der Verwaltung nach Ablehnung unseres Antrags zähneknirschend zugestimmt, damit die Tagespflegepersonen auf jeden Fall die Vergütungsanpassung erhalten“ erklärt Claudia Poetsch, Ratsmitglied der Grünen.

Die Grünen kritisieren, der folgende emotionale Stress könne sogar zu mehr Krankheit führen. Insofern sei es vor allem eine emotionale Stütze, um weitere Ausfallzeiten zu vermeiden. Bei faktischen zehn Tagen seien die realen finanziellen Auswirkungen in beiden Fällen gleich. Die Verwaltung hingegen argumentiert mit der Psychologie auf Seiten der Eltern: Ohnehin festgelegte 30 Urlaubstage plus 30 Kranktage, also mögliche 60 Ausfalltage im Jahr, könnten mehr Eltern bewegen, Alternativen zu suchen. So fielen Vergütungen weg und Unsicherheiten würden geschaffen.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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