Wölfe verbreiten sich in Nordrhein-Westfalen, Millionen werden für Schutz der Herden ausgegeben.
In Nordrhein-Westfalen breiten sich die Wölfe zunehmend aus, was zu einer erhöhten Bedrohung für die landwirtschaftlichen Nutztiere führt. Um diesem Problem entgegenzuwirken, werden von der Landesregierung Millionenbeträge für den Schutz der Herden bereitgestellt. Die Wiederansiedlung der Wölfe in Nordrhein-Westfalen hat in den letzten Jahren zu einer Zunahme von Angriffen auf Schafe und Rinder geführt. Die finanzielle Unterstützung soll den Landwirten helfen, ihre Tiere gegen die wachsende Wolfspopulation zu schützen und die wirtschaftlichen Verluste zu minimieren.
Wölfe verbreiten sich in NRW: Millionen für Herdenschutz ausgegeben
Das Land Nordrhein-Westfalen hat seit 2018 fast 4,8 Millionen Euro für den Herdenschutz in Wolfsgebieten ausgegeben. Die meisten Fördergelder flossen im Jahr 2020, als fast 1,6 Millionen Euro bereitgestellt wurden. In diesem Jahr wurden bis Anfang August knapp 440.000 Euro abgerufen.
Die Entwicklung der Wölfe in NRW schreitet voran. Inzwischen umfassen Wolfsgebiete mehr als die Hälfte der Fläche des Bundeslandes. Die Zahl der Nachweise von durchziehenden oder ansässigen Raubtieren steigt kontinuierlich. Ende August lief bei Herscheid ein ganzes Rudel mit Elterntieren und drei Welpen in eine Fotofalle. Das dortige Wolfsgebiet Märkisches Sauerland war erst im September 2023 ausgewiesen worden.
Wolfsgebiete in NRW: Herdenschutzmaßnahmen in Höhe von Millionen Euro
Das Rudel Nordeifel im Kreis Euskirchen ist in diesem Jahr um sieben Welpen gewachsen. Zusammen mit den Eltern und den bekannten Jungtieren des Vorjahres kam die Raubtierfamilie damit Anfang August auf mindestens zwölf Tiere.
bisher gibt es nur in bestimmten Fördergebieten finanzielle Unterstützung für den Herdenschutz. Die SPD fordert, ebenso wie Tierhalter und Naturschutz, weitere Teile des Landes zu Fördergebieten für Herdenschutzmaßnahmen zu machen. Auf der Hälfte der Fläche bekommen Weidetierhalter die Förderung – auf etwa einem Viertel der noch in Frage kommenden Landesfläche jedoch nicht, sagte der umweltpolitische Sprecher der Fraktion, René Schneider.
Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) bleibe behäbig, da es nur dann Erweiterungen gebe, wenn der Wolf schon da ist und mehrfach Tiere gerissen hat.
Studie des Bundes: Wo sich Wölfe ansiedeln werden
Das Naturschutzministerium verweist auf eine Studie des Bundes, die 2020 beleuchtet hat, wo sich die Raubtiere am wahrscheinlichsten ansiedeln werden. Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass ein Großteil von Nordrhein-Westfalen für die Etablierung von Wolfsterritorien schlecht geeignet sei.
Die Richtlinie für die Herdenschutzförderung soll nach Angaben des Landes noch in diesem Herbst überarbeitet werden. Dabei werden auch weitere Fördermöglichkeiten für den Herdenschutz geprüft, teilte das Umweltministerium mit.
Fördermittel für den Herdenschutz
Der Fördertopf für den Herdenschutz ist in diesem Jahr mit einer Million Euro gefüllt. 2022 und 2023 waren es noch jeweils zwei Millionen. Die Summen wurden aber niemals ausgeschöpft.
Schreibe einen Kommentar