Woman from Leverkusen suddenly homeless, as her address is suddenly marked 'deceased' on her death certificate

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Frau aus Leverkusen über Nacht obdachlos, weil ihre Adresse plötzlich als verstorben in ihrem Sterbezeugnis gekennzeichnet wird

In einem skandalösen Vorfall in Leverkusen ist eine Frau über Nacht obdachlos geworden, nachdem ihre Adresse in ihrem eigenen Sterbezeugnis plötzlich als verstorben markiert wurde. Die Frau, die bislang in einer Wohnung in Leverkusen lebte, stand vor dem Nichts, als sie feststellte, dass sie offiziell als verstorben gilt. Dies hat verheerende Folgen für ihre Existenz, da sie nun keine Wohnung mehr hat und ihre Identität in Frage gestellt wird. Die Frage, wie dies möglich war, bleibt offen und wirft ein schlechtes Licht auf die Verwaltung in Leverkusen.

Frau aus Leverkusen plötzlich Obdachlos: Ihr Sterbeurkunde zeigt 'wohnungslos' als letzten Wohnort

Pragmatiker werden anmerken: Ist doch egal, die Tote interessiert es ohnehin nicht mehr. Empathiker aber werden verstehen, dass Simone Lukas ein Wort in der Sterbeurkunde ihrer Mutter sauer aufstößt: wohnungslos.

Die Geschichte dazu beginnt vor einiger Zeit, die Mutter von Simone Lukas ist schwer krank. Sie hat, um die Tochter zu entlasten, eine gesetzliche Betreuung bestimmt. Dass die 79-Jährige vom Wohnort Bergisch Gladbach in ein Pflegeheim nach Köln umziehen soll, ist arrangiert.

Das offizielle Dokument

Das offizielle Dokument

Der Tod eines Menschen muss in Deutschland wie anderswo auch in einem offiziellen Dokument bestätigt werden – in der Sterbeurkunde. Sie ist ein wichtiges Dokument, das für die Erledigung von verschiedenen Formalitäten benötigt wird. Beispielsweise ist die Sterbeurkunde erforderlich, um den Tod eines Verstorbenen bei der Krankenkasse nachzuweisen, notiert etwa der Bundesverband Deutscher Bestatter.

Je nach Familienstand des Verstorbenen müssen zur Antragstellung unterschiedliche Dokumente im Original beim Standesamt eingereicht werden. Etwa der Personalausweis, Totenschein und Geburtsurkunde.

Das Drama beginnt

Die krebskranke ältere Dame, die eine durch ein Medikament ausgelöste Hirnentzündung überlebt, die normalerweise zum Tod führt, ist sehr geschwächt. Ich wollte in der Onkologie des Klinikums Leverkusen eine Spezialistenmeinung einholen, berichtet Simone Lukas. Dort habe man sich um ihre Mutter gekümmert und sie schließlich auf die Palliativstation aufgenommen. Dort ist meine Mutter im Juli gestorben, sagt die Tochter.

Weil der Tod in Leverkusen eintrat, sei das Standesamt Leverkusen fürs Ausstellen der Sterbeurkunde zuständig. Als Simone Lukas die Ausfertigung in Händen hält, muss sie zweimal hinsehen. Da hat das Standesamt wohnungslos eingetragen.

Wie kam das dazu?

Die gesetzliche Betreuung habe die Seniorin bei der Stadt Bergisch Gladbach abgemeldet, es aber versäumt, sie bei der Stadt Köln beim Amt wegen des Umzugs ins Pflegeheim auch anzumelden. Die Betreuung hat sich ohnehin kaum gekümmert. In den vergangenen sechs Monaten war sie gar nicht bei meiner Mutter. Ich hab‘ die Nachlässigkeiten im Berufuungsgericht auch immer wieder angezeigt.

In Bergisch Gladbach abgemeldet, in Köln nicht offiziell angemeldet. Das Standesamt Leverkusen fasste das unter wohnungslos zusammen. Simone Lukas hakte nach. Sie sei aufgefordert worden, eine offizielle Meldebescheinigung der Stadt Köln vorzulegen, eine Bescheinigung des Kölner Pflegeheims sei nicht akzeptiert worden.

Das Problem

Nur: Im Nachhinein lasse sich das nicht mehr bewerkstelligen: Tote können nicht gemeldet werden, sagt Simone Lukas und beklagt: Meine Familie war früher im Widerstand gegen die Nazis, hat Traumata erlitten.

Die bewegte Familiengeschichte sei sogar in einer Ausstellung dargestellt worden. Ihre Mutter habe dadurch kurz vor ihrem Tod die Vergangenheit endlich abschließen können. Und dann ein Abschied ohne festen Wohnsitz.. Simone Lukas muss schlucken. Das sei würdelos. Das habe ihre Mutter nicht verdient. Lukas spricht von Behördenkälte.

Und: Überall dort, wohin ich die Sterbeurkunden hinschicken muss, steht meine Mutter nun als zuletzt wohnungslos da.

Die Stadt reagiert

Die Stadt sagt auf Anfrage unserer Redaktion: Grundsätzlich wird als letzter Wohnort die Adresse eingetragen, die auf dem Ausweis des Verstorbenen steht. Diese wird nochmal über das Meldeportal geprüft. Der § 38 S. 1 Nr. 3 Personenstandsverordnung gibt vor, dass das Standesamt einen Nachweis über den letzten Wohnsitz verlangen soll.

Falls in der Sterbefallanzeige eine andere Adresse steht, etwa die des tatsächlichen letzten Wohnorts, wird Rücksprache mit dem Anzeigenden gehalten, sagt ein Stadtsprecher. Warum in diesem Fall ,ohne festen Wohnsitz‘ beurkundet wurde, können wir nicht sagen, ohne zu wissen, um welchen Fall es sich handelt.

Aber selbst dann könne die Stadt aus Datenschutzgründen keine Auskunft erteilen. Er sagt auch: Einem Angehörigen der Verstorbenen, der rechtliches Interesse an der Berichtigung des Eintrags hat, steht es selbstverständlich frei, die Berichtigung des Sterbeeintrags unter Vorlage von Beweismitteln zu beantragen, wenn der Eintrag inhaltlich nicht korrekt ist.

Dann solle sich derjenige direkt an den Standesbeamten wenden, der die Urkunde ausgestellt hat. Viel Hoffnung dürfte das Simone Lukas allerdings nicht machen, falls als Beweismittel nur die ja fehlende offizielle Meldeurkunde der Stadt Köln akzeptiert wird.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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