Meerbusch Historisch: Wie man vor 250 Jahren einen Hof erwarb

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Meerbusch Historisch: Wie man vor 250 Jahren einen Hof erwarb

Im Jahr 1772, vor genau 250 Jahren, geschah etwas Bemerkenswertes in der Geschichte von Meerbusch. Ein adliger Herr namens Freiherr von Fürstenberg erwarb einen großen Hof in dem damals kleinen Dorf. Diese bedeutende Veranstaltung bildet den Auftakt einer langen Geschichte von Besitzwechseln und Veränderungen, die Meerbusch bis heute prägen. In diesem Artikel werden wir zurückblicken auf die damaligen Umstände und Ereignisse, die zu diesem Kauf führten und die Folgen, die sich daraus ergaben.

Meerbusch Historisch: Wie man vor Jahren einen Hof erwarb

Der 20. Februar 1785 muss für Hermann Kyvers ein großer Tag gewesen sein. Der Pächter vom Strümper Bontenhof machte sich zum Löricherwerth, dem heutigen Mönchenwerth auf, um dort Bruder Ambrosius Melchs, den Kellner des Klosters Düsseltal, zu treffen. Einige Stunden später, auf dem Rückweg, war er stolzer Eigentümer des Hofes.

Jahre zuvor: Der Kauf des Bontenhofs

Jahre zuvor: Der Kauf des Bontenhofs

Die Rheininsel Mönchenwerth bei Lörick war 1707 der Ursprung des später auf die andere Rheinseite verlegten Trappistenklosters Düsseltal und immer noch der Ort, an dem die linksrheinischen Besitzangelegenheiten der Abtei geklärt wurden.

Der Bontenhof muss bereits kurz nach 1707 von der jungen Ordensniederlassung erworben worden sein. Mit den Pachteinkünften finanzierten sich die Ordensleute ihr Leben, das der strengeren Observanz folgte.

Eine Familie in der Landwirtschaft: Die Geschichte des Bontenhofs

Eine Familie in der Landwirtschaft: Die Geschichte des Bontenhofs

Das heutige Meerbuscher Stadtgebiet war über Jahrhunderte landwirtschaftlich geprägt, die Höfe bildeten oft die Keimzellen von Ortschaften. Gegenwart Noch heute sind viele alte Hofanlagen im Stadtbild erhalten, werden aber anderweitig genutzt, etwa als Wohngebäude oder für Betriebe.

Hermann Kyvers (1754) und seine Frau Sybilla Gertrud Wetzels (1741-1788) waren Halbwinner auf dem Bontenhof. Der Begriff kommt daher, dass ursprünglich der Getreideüberschuss, nachdem das Saatgut für das kommende Jahr beiseite gelegt worden war, zwischen Pächter und Eigentümer geteilt wurde.

Vom Pächter zum Eigentümer: Die Geschichte des Bontenhofs

1785 folgte der Verkauf des Bonten Hofes, der bis heute Am Strümper Busch 55 zu finden ist. Damals wirtschafteten dort Hermann Kyvers (1754) und seine Frau Sybilla Gertrud Wetzels (1741-1788) als Halbwinner.

Der Kauf des Hofes war für Hermann Kyvers ein großer Schritt. Er musste 3.500 Reichstaler aufbringen, was eine enorme Summe für damalige Verhältnisse war. Doch Kyvers war bereit, die Risiken zu tragen, um sein eigenes Land zu besitzen.

Das Paar mit dem ungewöhnlichen Altersunterschied hatte nur wenige Wochen vor dem Tod von Peter Kyvers geheiratet. Motiv dürfte das noch fast jugendliche Alter des gerade erwachsenen Hofnachfolgers gewesen sein.

Hermann Kyvers‘ Eltern Peter Kyvers (1704-1776) und Catharina Bonten (+1769) waren die Ursache, warum der Name Bonten aus Strümp verschwand und die Kyvers auf der Bildfläche erschienen.

Der Bontenhof in Strümp ist noch heute ein Zeichen der landwirtschaftlichen Kultur, die Meerbusch über Jahrhunderte geprägt hat. Foto: Mike Kunze

Letztlich scheint das Unterfangen geglückt zu sein, denn die Familie Kyverz bleibt bis ins 19. Jahrhundert auf dem Bontenhof. Da bei dem Kauf aber auch alle Unterlagen aus dem Klosterarchiv ausgehändigt wurden, sind sie dort nicht erhalten.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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