Kellerföhler in Kaarst: SPD plant Maßnahmen gegen Grundwasserschäden

Kellerföhler in Kaarst: SPD plant Maßnahmen gegen Grundwasserschäden

Die Sozialdemokraten in Kaarst haben sich vorgestern zu einem dringenden Umweltthema geäußert. Die Kellerföhler-Problematik in der Stadt ist längst bekannt und hat zu erheblichen Schäden am Grundwasser geführt. Die SPD-Fraktion hat nun konkrete Maßnahmen angekündigt, um diesem Problem zu begegnen. Die Initiative will umgehend die Grundwasser-Qualität verbessern und die Umweltverschmutzung in Kaarst reduzieren. Die Bürger der Stadt erwarten nun gespannt die Umsetzung dieser Pläne und hoffen auf eine Verbesserung der Situation.

Kellerföhler in Kaarst: SPD plant Maßnahmen gegen Grundwasserschäden

Seit Anfang des Jahres haben viele Kaarster Bürger ein großes Problem: Immer wieder dringt Wasser in ihre Keller. Durch den anhaltenden Regen in den vergangenen Wochen und Monaten ist der Grundwasserspiegel in Kaarst auf dem höchsten Stand seit den 1970er Jahren angestiegen.

Vor allem die Straßen rund um das Broicherdorf sind davon stark betroffen, der Bereich war früher ein Sumpfgebiet. Nachbarschaft klagt über feuchte Keller

Grundwasser in Kaarst zu hoch

Nachbarschaft klagt über feuchte Keller Kostenpflichtiger Inhalt Bürger, die auf der Flachsbleiche wohnen, hatten sich bereits bei unserer Redaktion über ihre nassen Keller beschwert. Auch Sabine Kühl, die für die SPD im Kaarster Stadtrat sitzt, ist betroffen.

„Bei uns ging es am 9. Februar los. Da haben wir gemerkt, dass wir Wasser in der Wand haben. Binnen weniger Tage stand das Wasser im Keller“, sagt Kühl. Seit 1993 wohnt sie in ihrem Haus im Broicherdorf, damals habe der Architekt eine Grundwasseranfrage gestellt, aber nicht rechtzeitig vor Baubeginn eine Antwort erhalten.

Den Nasssauger, den sie sich anschaffte, musste sie alle zwei Stunden leeren. Nun saugt eine Tauchpumpe jede Stunde das Wasser ab.

Grundwasser-Alarm in der Neusser Nordstadt

Feuchte Keller, hohes Jröne Meerke

Aufgrund der gravierenden Probleme, die es bereits vor rund zehn Jahren schon einmal gab, hat die SPD nun einen Antrag an den kommenden Mobilitäts-, Umwelt-, Klimaschutz- und Landwirtschaftsausschuss am 4. Juni gestellt. Darin fordern die Sozialdemokraten die Verwaltung auf, gemeinsam mit dem Erftverband eine Lösung zur Kappung der Grundwasserspitzen in Kaarst zu erarbeiten – so zügig wie möglich.

Dabei soll sich die Stadt an den Erfahrungen der Stadt Korschenbroich orientieren. Dort entwickelte der Erftverband im Jahr 2011 eine Lösung für die Grundwasser-Problematik, indem er die Kappung der Grundwasserspitzen mit Hilfe von Brunnen erreichte. So werden bei Überschreitung der festgelegten Grundwasserständen an sieben Brunnen Grundwassererhaltungsmaßnahmen betrieben.

Finanziert werden die Brunnen durch die Bürgerschaft.

„Wie mitgeteilt wurde, sind die Pumpen dort in diesem Jahr bereits zweimal angesprungen und haben alle gefährdeten Keller vor dem Grundwasseranstieg effektiv geschützt“, heißt es in der Begründung des SPD-Antrags.

Dominik Broda, Fraktionsvorsitzender der Grünen, befürwortet Gespräche mit dem Erftverband mit dem Ziel einer Kappung von Grundwasserspitzen. „Vor einer Umsetzung muss zunächst jedoch die Finanzierung der Anschaffungs- und Betriebskosten geklärt werden. Die Stadt kann organisatorische Unterstützung leisten, aber nicht die gesamten Kosten übernehmen“, teilt er auf Anfrage mit.

Auch Ingo Kotzian (CDU) ist der Meinung, dass die Stadt nur unterstützend tätig sein kann. „Die Verwaltung könnte beispielsweise Informationsveranstaltungen zum Thema Grundwasser durchführen“, sagt er.