Irans Präsident stirbt - Wer war Ebrahim Raisi?

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Irans Präsident stirbt - Wer war Ebrahim Raisi?

Die Nachricht vom Tod des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi hat die Welt schockiert. Der 60-jährige Politiker war seit 2021 an der Spitze des islamischen Staates und galt als Hardliner in der politischen Szene. Raisi war ein enger Vertrauter des Obersten Führers Ayatollah Ali Chamenei und galt als einer der mächtigsten Männer im Iran. Seine politische Karriere begann in den 1980er Jahren, als er Richter am Islamischen Revolutionsgericht war. Später wurde er Chef des Justizsystems und schließlich Präsident. Doch wer war Ebrahim Raisi wirklich? Wir werfen einen Blick auf sein Leben und seine politische Karriere.

Ehemaliger Irans Präsident Ebrahim Raisi bei Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen

Ebrahim Raisi, seit August 2021 Präsident des Irans, galt als erzkonservativer Hardliner. Als Wunschkandidat und Protegé des Religionsführers Ajatollah Ali Chamenei hatte er die Präsidentenwahl im Juni 2021 mit knapp 62 Prozent der Stimmen gewonnen.

Der Kleriker wurde damit offiziell Nachfolger des eher moderaten Hassan Ruhani, der nach zwei Amtsperioden nicht mehr antreten durfte. Jetzt ist Raisi im Alter von 63 Jahren beim Absturz eines Hubschraubers ums Leben gekommen - ebenso wie Außenminister Hussein Amirabdollahian.

Einflussreicher Politiker im Iran

Einflussreicher Politiker im Iran

Der 1960 in Maschad im Nordosten des Irans geborene Raisi galt innerhalb des islamischen Systems als sehr einflussreich. Er pflegte ein enges Verhältnis zu Chamenei. Laut Verfassung war Raisi Regierungschef, während die eigentliche Macht auf das Staatsoberhaupt Chamenei konzentriert ist, der in allen strategischen Belangen das letzte Wort hat.

Raisi war über drei Jahrzehnte in der Justizbehörde tätig, 2019 wurde er zum Justizchef ernannt. Ihm wurde nachgesagt, dass er in seiner früheren Funktion als Staatsanwalt für zahlreiche Verhaftungen und Hinrichtungen politischer Dissidenten verantwortlich gewesen sei.

Proteste und Repression

Proteste und Repression

Im Herbst 2022 löste der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini massive Proteste im Iran aus. Die junge Frau starb im Polizeigewahrsam, nachdem sie von der Sittenpolizei wegen Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war.

In der Folge demonstrierten landesweit Zehntausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem. Die Sicherheitskräfte reagierten mit Gewalt und harten Strafen. Zehntausende Demonstranten wurden verhaftet, viele bei den Protesten getötet, mehrere hingerichtet.

Außenpolitische Spannungen

Die EU beschloss mehrfach Sanktionen gegen den Iran - wegen Menschenrechtsverletzungen, aber auch wegen der iranischen Unterstützung des russischen Kriegs gegen die Ukraine. Zugleich wächst die Sorge, dass der Iran zur Atommacht wird. Die internationalen Atomverhandlungen mit Teheran sind in eine Sackgasse geraten.

Unter Raisis Regierung verschlechterte sich auch die Beziehung zum Westen. Zutiefst verfeindet ist der Iran mit Israel. Im April griff der Iran Israel erstmals nicht über regionale Stellvertreter wie die Huthi-Rebellen im Jemen oder die Hisbollah-Miliz im Libanon an, sondern direkt - in Reaktion auf die Bombardierung des iranischen Botschaftsgeländes in Syriens Hauptstadt Damaskus.

Auch dieser Angriff hat die Furcht vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten geschürt.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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