Französischer Präsident Emmanuel Macron trifft in Neukaledonien ein, um Konflikt zu schlichten
Der französische Präsident Emmanuel Macron ist am heutigen Tag in Neukaledonien eingetroffen, um den eskalierten Konflikt zwischen der französischen Regierung und den Unabhängigkeitsbefürwortern zu schlichten. Der Streit um die Zukunft des pazifischen Inselstaates spitzt sich zu, nachdem die Bevölkerung von Neukaledonien in einem Referendum über die Unabhängigkeit von Frankreich abstimmen soll. Macron will in den kommenden Tagen mit Vertretern der Regierung und den Unabhängigkeitsbefürwortern Verhandlungen führen, um eine friedliche Lösung für den Konflikt zu finden.
Macron trifft in Neukaledonien ein, um Konflikt zu schlichten
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist in Neukaledonien eingetroffen, um den Konflikt in dem von Unruhen erschütterten französischen Überseegebiet zu schlichten. Ich stehe an der Seite der Bevölkerung für die Rückkehr zu Frieden, Ruhe und Sicherheit, sagte Macron nach seiner Landung auf dem Flughafen der 1500 Kilometer östlich von Australien gelegenen Inselgruppe am Donnerstagmorgen (Ortszeit).
Während seines Besuchs werden Entscheidungen getroffen und Ankündigungen gemacht, versprach Macron vor den Treffen mit örtlichen Politikern und Wirtschaftsvertretern. Dabei werde es auch um die Versorgungsengpässe infolge der Krawalle sowie um den wirtschaftlichen Wiederaufbau gehen.
Proteste flammen vor Macron-Besuch wieder auf
In Neukaledonien sind die Unruhen, bei denen bereits sechs Menschen getötet wurden, seit mehr als einer Woche anhaltend. Es gilt eine nächtliche Ausgangssperre. Die Regierung hat zudem den Onlinedienst Tiktok blockiert. Bei den Krawallen wurden zahlreiche Geschäfte zerstört und geplündert, der Flughafen von Nouméa ist weiterhin für alle kommerziellen Flüge geschlossen.
Frankreich verhängte vorübergehend den Ausnahmezustand in Neukaledonien und entsandte zusätzliche Polizei- und Militärkräfte auf die Inselgruppe. Diese würden so lange wie nötig in Neukaledonien bleiben, sagte Macron.
Hintergrund der Unruhen
Der Auslöser der Ausschreitungen war eine geplante Verfassungsreform der Regierung in Paris. Sie sieht eine Änderung des Wahlrechtes für die Provinzwahlen vor, die Tausenden französischstämmigen Bürgerinnen und Bürgern das Wahlrecht und somit mehr politischen Einfluss einräumen soll.
Die ursprüngliche Bevölkerung der Inselgruppe, die etwa 40 Prozent der Einwohner ausmacht, befürchtet eine Verringerung ihres Einflusses gegenüber den Festlandfranzosen, die sich in Neukaledonien niedergelassen haben. Vor allem Befürworter einer Unabhängigkeit der Inselgruppe wehren sich gegen die Reform.
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