Brut- und Setzzeit: Bitte achtsam mit wilden Tieren umgehen!
Die Brut- und Setzzeit ist in vollem Gange. Junge Feldhasen, Frischlinge, Bodenbrüter wie Fasan und Rebhuhn benötigen derzeit viel Ruhe. Die Elterntiere können aufgrund von Stress und Störungen sogar ihren Nachwuchs verlassen oder das Füttern einstellen.
„Deswegen appellieren wir an alle Naturbesucher: Verhalten Sie sich bitte achtsam!“, sagt Markus Ermen-Zielonka, Vorsitzender der Kreisjägerschaft Wesel.
Hunde an der Leine!
In Zeiten der Brut- und Aufzuchtszeit ist es besonders wichtig, dass Hunde beim Spaziergang im Einflussbereich bleiben, oder besser noch an der Leine geführt werden. „Besonders frei laufende Hunde können dem wilden Nachwuchs schaden“, sagt Ermen-Zielonka.
Eine allgemeine Anleinpflicht gilt zwar überwiegend in innerörtlichen Bereichen, wie Parks und Fußgängerzonen, sollte aber auch darüber hinaus beherzigt werden.
Vermeidet Kontakt mit Jungtieren!
In der meisten Zeit des Tages ist der Nachwuchs allein und durch Tarnung vor Fressfeinden geschützt. Hat er aber den Geruch des Menschen angenommen, wird er oft von den Elterntieren verstoßen. Vermeintlich verwaiste Jungtiere sollten daher unter keinen Umständen angefasst werden.
Spaziergänger werden dringend gebeten, auf den Wegen zu bleiben, dann fühlen sich die Wildtiere nicht gestört.
Vorsicht bei der Mahd!
Eine große Gefahr besteht auch beim Mähen der Wiesen. Viele Wildtiere wähnen in Wiesen ihren Nachwuchs sicher. Doch „Ducken und Tarnen“ schützt zwar vor dem Fuchs, nicht aber vor Kreiselmäher.
Landwirte sollen den Mähtermin mindestens 24 Stunden vorher mit dem Jagdpächter absprechen oder selbst erforderliche Maßnahmen für den Schutz von Wildtieren durchführen.
Maßnahmen zum Schutz von Wildtieren
Es haben sich verschiedene Maßnahmen bewährt, um Tierleben zu schützen. Dazu gehören das Absuchen der Wiesen mit Jagdhunden. Knistertüten, Flatterbänder oder Kofferradios, die bereits am Vorabend aufgestellt werden, sind ebenfalls effektiv und kostengünstig: Rehe zum Beispiel sind beunruhigt und bringen ihren Nachwuchs dann in Sicherheit. Noch viel effektiver ist die Suche mit Drohnen, insbesondere bei größeren Flächen.
Die Kreisjägerschaft hat insgesamt fünf Drohnen beschafft. Einige angeschlossene Hegeringe besitzen ebenfalls schon Drohnen, sodass im letzten Jahr mehrere Hundert Kitze gerettet werden konnten.
Bei der Kitzrettung arbeiten Jäger, Bauern und schon frühmorgens zahlreiche Freiwillige Hand in Hand, lobt Ermen-Zielonka den ehrenamtlichen Einsatz. Dabei wird mit Handschuhen darauf geachtet, dass die Tiere keinen Geruch annehmen können.
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