NRW: EM-Fans in Kneipen und Gaststätten - so großzügig sind sie

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EM-Fans in NRW-Städten: Wie großzügig sind sie?

In vielen Städten Nordrhein-Westfalens gehören sie zum Alltag: Hunderte Fußball-Fans, die ihre Mannschaften anfeuern und mitfiebern. Für viele Gastronomen bedeutet die aktuelle EM-Zeit dagegen einen guten Umsatz und viele Gäste, aber auch eine Menge Stress – insbesondere für die Kellnerinnen und Kellner.

Kneipen und Gaststätten überflutet: So großzügig sind die Fans

Kneipen und Gaststätten überflutet: So großzügig sind die Fans

Daniel Vollmer, Betreiber der Retematäng-Bar auf der Ratinger Straße in der Düsseldorfer Altstadt, lobt die Fans in Düsseldorf ausdrücklich. „Wir haben richtig Spaß mit denen, alles läuft friedlich“, sagt der Gastronom. Mitten in der Altstadt gelegen ist in der Retematäng-Bar ohnehin meist viel los, doch besonders zur EM sei die Kneipe mit Menschen aus allerlei Ländern gut besucht.

„Wir mussten schon die eine oder andere Zwischenbestellung machen“, sagt Vollmer. „Zeitweise wurde das Bier knapp.“ Mehr Trinkgeld springt dabei natürlich auch für die Kellnerinnen und Kellner heraus. Vor allem die Schotten seien sehr spendabel, sagt Gastronom Vollmer. „Die sind uns wohlgesonnen – entgegen ihres Images.“

Fans feiern und trinken: Aber wie großzügig sind sie wirklich?

Fans feiern und trinken: Aber wie großzügig sind sie wirklich?

In Frankreich wiederum wird zwar die Rechnung oftmals nicht aufgerundet, jedoch im Anschluss werden einige Münzen auf dem Tisch zurückgelassen. Eine gerne besuchte Kneipe dürfte für viele Fans in Düsseldorf auch das Sutton‘s Irish Pub sein. „Wer bei uns bar zahlt, rundet oftmals auf“, sagt Linnea Hantzis, Inhaberin der Kneipe. Dann sei oftmals das klassische „Stimmt so“ zu hören.

Insbesondere zwischen Engländern und Schotten gäbe es aber laut der Pub-Inhaberin Unterschiede. „Die Engländer geben meist weniger als die Schotten“, sagt sie. „Und sind dabei auch noch etwas anstrengender.“ Das könne allerdings auch mit dem Alter der Fans zusammenhängen. „Wir beobachten viele Schotten, die schon im mittleren Alter sind“, sagt die Gastronomin. „Mit denen haben wir bereits in den vergangenen Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht.“

Die englischen Fans seien dagegen meistens jünger. „Aber es läuft bisher alles friedlich. Wir sind überrascht, wie nett alle sind“, sagt Hantzis.

Auch im Düsseldorfer Ohme Jupp auf der Ratinger Straße ist zur EM-Zeit viel los. „Die Stimmung bei uns ist entspannt und ausgelassen“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Zeljko Marijancevic. Für ihn sind insbesondere die schweizerischen und österreichischen Fans spendabel, während Osteuropäer, Schotten und Südeuropäer sich eher zurückhalten würden.

Am trinkfreudigsten seien dagegen definitiv die Schotten, so der Gastronom des Ohme Jupp. Über mehr Trinkgeld freuen sich auch die Mitarbeiter im benachbarten Köln. Im zentral gelegenen Brauhaus Gaffel am Dom seien ihnen zwei Nationen besonders positiv aufgefallen.

„Bislang haben die schottischen Fans für die beste Stimmung gesorgt. Es gab sogar ein Dudelsackkonzert. Die Schweizer waren beim Feiern ebenfalls ordentlich dabei und liegen beim Trinkgeld weit vorne, vermutlich, weil sie zu Hause viel höhere Bierpreise gewohnt sind“, sagt Marketing-Leiter Thomas Deloy.

Den positiven Eindruck der Fans in Kiltröcken teilt auch eine Mitarbeiterin des Brauhauses Sion in der Kölner Altstadt. „Die schottischen Fußballfans waren bisher sehr nett und spendabel. Die Italiener und Spanier haben eher weniger Trinkgeld gezahlt“, sagt sie.

Die schottischen Fans sind auch in der Kölner Südstadt im Johann Schäfer Brauhaus besonders beliebt. „Die Schotten waren schon sehr spendabel beim Trinkgeld. Beispielsweise haben sie bei einer Rechnung in Höhe von 225 Euro 270 Euro mit Trinkgeld gezahlt“, sagt der Mitarbeiter.

Generell seien aber alle Fußballfans sehr großzügig, ungeachtet der Nationalität. Das sieht Monika Pesch, Kellnerin im Dom im Stapelhaus, anders. „Die Schotten, Engländer, Schweizer, Franzosen und Spanier geben bei uns kein Trinkgeld“, sagt sie. Das geschehe aus ihrer Sicht aber nicht aus einem bösen Willen heraus.

„Ich glaube, viele wissen es einfach nicht, und der größte Teil läuft über Kartenzahlung, was das nochmal erschwert“, sagt Pesch. Demnach würden täglich circa 300 Kartenzahlungen über den Tisch gehen. Mit steigendem Alkoholpegel können die Hemmungen auch mal fallen und die Gewaltbereitschaft steigen.

In den Brauhäusern in Köln hätten sich die Fußballfans aber größtenteils angemessen verhalten. „Vergangene Woche hatten wir allerdings eine kleine Schlägerei zwischen englischen Fußballfans vor unserem Brauhaus“, erinnert sich Pesch. Ansonsten sei bisher alles friedlich verlaufen.

Marketing-Leiter Thomas Deloy vom Gaffel am Dom freut sich bereits auf die neuen Fans: „Besonders gespannt sind wir auf die englischen und belgischen Fans, die am Wochenende anreisen. In Köln werden 150.000 Belgier erwartet“, sagt er. Hoffentlich wird dann ausreichend Bier vorrätig sein.

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

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