Messangriff in Siegen: Beschuldigter schwieg zu den Vorwürfen – Beamte meine, er würde sie ohnehin nicht verstehen
In der Kreisstadt Siegen ereignete sich am vergangenen Wochenende ein schockierender Vorfall, der die Öffentlichkeit in Aufruhr versetzt hat. Ein Mann stand unter Verdacht, einen Messangriff verübt zu haben, und wurde von der Polizei festgenommen. Bei der Vernehmung schwieg er zu den Vorwürfen, was die Ermittler vor ein Rätsel stellte. Die Beamten gingen sogar so weit, zu behaupten, dass der Beschuldigte die Vorwürfe ohnehin nicht verstehen würde. Die Gründe für diese Annahme bleiben jedoch bislang unklar.
Messangriff in Siegen: Beschuldigte schwieg zu Vorwürfen
Knapp vier Wochen nach dem Messangriff auf mehrere Personen in einem Bus in Siegen hat sich die tatverdächtige Frau zu den Vorwürfen bisher nicht konkret geäußert. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte auf dpa-Anfrage: „Die Beschuldigte hat sich bisher lediglich gegenüber Polizeibeamten dahingehend eingelassen, dass sie das eh nicht verstehen würden“.
Die 32-Jährige Deutsche wird vorgeworfen, in Siegen Ende August in einem Shuttle-Bus zum Stadtfest mit mehr als 40 Erwachsenen und einigen Kindern an Bord plötzlich mit einem Messer auf Fahrgäste eingestochen zu haben. Sechs Menschen wurden verletzt. Unter ihnen schwebten drei Männer im Alter von 19, 21 und 23 Jahren vorübergehend in Lebensgefahr.
Zwei Frauen mit Migrationshintergrund hätten die Angreiferin überwältigt, schilderte Staatsanwältin Tabea Schneider. Die Ermittlungen zum Gesundheitszustand der Beschuldigten dauern an. Laut früheren Angaben ist die 32-Jährige polizeibekannt. Nach dpa-Informationen gibt es Hinweise auf eine psychische Erkrankung.
Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte kurz nach der Tat von einer Frau gesprochen, die psychische Probleme hat. Gegen die Frau war wegen eines versuchten Tötungsdelikts Untersuchungshaftbefehl erlassen worden.
Zu Berichten, dass die Angreiferin womöglich mehrere Messer bei sich hatte, sagte die Staatsanwältin lediglich: „Auskünfte zu etwaigen mitgeführten Waffen werden derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nicht erteilt.“ Es sei offen, wann man die Ermittlungen abschließen könne.
Siegen-Messangriff: Tatverdächtige Frau äußert sich nicht zu Vorwürfen
Die Polizei ermittelt weiter und glaubt, die Frau würde die Vorwürfe nicht verstehen. Die Staatsanwaltschaft gibt an, dass die Ermittlungen zum Gesundheitszustand der Beschuldigten andauern.
Die Tat hat große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erregt und Fragen nach der Sicherheit bei öffentlichen Veranstaltungen aufgeworfen. Innenminister Herbert Reul hat bereits Taschenkontrollen auf Festen gefordert.
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