Urteil gefällt: Bauern aus Rees wegen Tierquälerei verurteilt

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Urteil gefällt: Bauern aus Rees wegen Tierquälerei verurteilt

In einem lang erwarteten Urteil hat das Landgericht einen bedeutenden Schritt gegen die Tierquälerei in der Landwirtschaft getan. Zwei Bauern aus Rees wurden wegen misshandelter Tiere auf ihren Höfen zu einer strafrechtlichen Verurteilung verurteilt. Dieses Urteil ist ein wichtiger Meilenstein im Kampf gegen die Missstände in der Tierhaltung und soll als Vorbild für andere Fälle dienen. Die Verurteilung der beiden Bauern aus Rees ist ein Sieg für die Tierschutzorganisationen, die sich seit Jahren für die Verbesserung der Zustände in der Landwirtschaft einsetzen.

Urteil gefällt: Schweinemäster aus Rees wegen Tierquälerei verurteilt

Urteil gefällt: Schweinemäster aus Rees wegen Tierquälerei verurteilt

Vor über einem Jahr hat Aninova (damals noch unter dem alten Vereinsnamen Deutsches Tierschutzbüro) Bildmaterial aus einem Schweinemastbetrieb in Rees veröffentlicht. Die Bildaufnahmen zeigten Schweine, die in einer Mastanlage auf engem Raum gehalten wurden. Die Haltung erfolgte auf Spaltenböden, einen Auslauf gab es nicht.

Gleich mehrfach hatte ein Recherche-Team in der Stallung mit rund 1000 Tieren die dortigen Zustände dokumentiert. Immer wieder zeigte sich das gleiche, grausame Bild: kranke, verletzte und blutende Schweine. Vereinzelte Tiere hätten Handballen-große Abszesse gehabt, andere Nabelbrüche. Weitere Schweine hatten einen auffällig starken, aufgeblähten Bauch, sie litten vermutlich an einem parasitären Befall.

Ein tierärztliche Behandlung der Schweine sei nicht erfolgt. Der Hauptvorwurf war, dass der Landwirt kranke und verletzte Schweine in einem Gang separiert haben soll, wo die Tiere weder Zugang zu Wasser noch Futter gehabt hätten. Die Tiere seien dort verhungert und verdurstet.

Auf den Aufnahmen der versteckten Kameras ist zu sehen, wie der Landwirt an den Tieren im Zwischengang vorbeigeht. Wie skrupellos muss man sein, wenn man Tieren noch nicht einmal Wasser und Futter gibt und ihnen dann noch beim Sterben zuschaut? Diese Tiere müssen Höllenqualen erlitten haben, schreibt Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender des Vereins.

Die Videoaufnahmen wurden im Juli 2022 erstellt. Das zuständige Veterinäramt wurde damals unmittelbar informiert, nach Sichtung und Ausarbeitung wurde bei der Staatsanwaltschaft Kleve im August 2022 eine Strafanzeige erstattet. Die Staatsanwaltschaft Kleve hat ermittelt (AZ 303 Js 491/22). So fand eine Durchsuchung der Schweinemast statt, schreibt Pfeifer. Zudem habe auch das Veterinäramt eine Strafanzeige erstattet.

Das Amtsgericht Emmerich hat den Schweinemäster zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. Zudem wurde dem Landwirt auferlegt, einen Geldbetrag an die Staatskasse zu zahlen. Auch muss er die Gerichtskosten tragen. Wir decken immer wieder Tierquälerei und Gesetzesverstöße im Bereich der Massentierhaltung auf, meist werden die Verfahren eingestellt, daher zeigen wir uns zufrieden mit der Verurteilung, so Peifer.

Die Veröffentlichung der Bilder hatte bereits im vergangenen Jahr Folgen für den Landwirt. So habe das Unternehmen Tönnies die Abnahme der Tiere gestoppt und das QS-Kontrollsystem den Betrieb gesperrt. Dadurch sei es dem Landwirt nicht mehr möglich, an andere große Schlachtunternehmen zu liefern. Auch bekannte Supermärkte wie Edeka, Lidl, Aldi Süd und Nord sowie Kaufland teilten auf Nachfrage mit, dass sie kein Fleisch aus dem Skandalbetrieb mehr verkaufen würden.

Der Schweinmäster habe das Aninova-Team wegen Hausfriedensbruch angezeigt. Wir kennen das schon. Bei fast jeder Aufdeckung bekommen wir eine Anzeige, doch am Ende werden die immer eingestellt, so Peifer in der Pressemitteilung weiter.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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