Jüdinnen und Juden fühlen sich in Deutschland nicht mehr sicher - Meinung

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Jüdinnen und Juden fühlen sich in Deutschland nicht mehr sicher - Meinung

Die Angst vor Antisemitismus wächst in Deutschland. Viele Jüdinnen und Juden fühlen sich in ihrem eigenen Land nicht mehr sicher. Laut einer aktuellen Umfrage empfinden immer mehr Menschen jüdischen Glaubens, dass sie nicht frei sind, ihre Religion auszuüben. Die Zunahme antisemitischer Vorfälle und Gewalttaten hat zu einer Atmosphäre der Angst und Unsicherheit geführt. Viele Jüdinnen und Juden fürchten sich vor Angriffen und Belästigungen, wenn sie ihre religiösen Symbole tragen oder jüdische Einrichtungen besuchen. Es ist zeit, dass wir handeln und gegen den Antisemitismus vorgehen, um die Sicherheit und das Wohl der jüdischen Gemeinde in Deutschland zu garantieren.

Jüdinnen und Juden in Deutschland: Gefühl der Unsicherheit nach Nahost-Ereignissen

Der Hamas-Überfall am 7. Oktober 2023 hat Israel und den gesamten Nahen Osten verändert. Damals gelang es den Extremisten, nach Israel einzudringen und auf barbarische Weise Menschen zu töten. Etwa 1.200 Menschen wurden getötet, 251 weitere wurden in den Gazastreifen verschleppt.

Beim Nova-Festival, wo junge Menschen feierten, wurde im Blutrausch getötet, vergewaltigt, Geiseln wurden genommen. Auch in Kibbuzen und Ortschaften, deren Bewohner sich vielfach für Frieden mit den Palästinensern einsetzten, verübte die Hamas grausame Verbrechen.

Krieg und Terror im Nahen Osten – Konsequenzen auch in Deutschland: Jüdinnen und Juden fühlen sich bedroht

Krieg und Terror im Nahen Osten – Konsequenzen auch in Deutschland: Jüdinnen und Juden fühlen sich bedroht

Wie seit dem Hamas-Überfall auf Israel die Lage in Nahost eskaliert: Immer mehr Konfliktherde. Die Hamas will diese Barbarei mit dem Einsatz für die Palästinenser begründen, dabei geht es - wie es der Hamas-Chef Jihia al-Sinwar schon vor zwei Jahrzehnten aufgeschrieben hatte - in erster Linie um die Verbreitung einer zerstörerischen Ideologie: Demnach würden sich Muslime auf aller Welt dann hinter der Hamas versammeln, wenn Israel zu viel Gewalt anwendet.

Israel, Re'im: Eine Gedenkstätte für die zahlreichen Opfer des Nova-Party-Massakers erinnert mit Anemonenblumen an die Opfer. Foto: dpa/Israel Hadari

Die Hamas: Was sie ist und welche Ziele sie verfolgt

Die Hamas: Was sie ist und welche Ziele sie verfolgt

Die Hamas wird im Dezember 1987 kurz nach dem Beginn der ersten Intifada gegründet. Sie geht aus der Muslimbruderschaft hervor. Ziel der Organisation ist die „Zerstörung Israels und die Errichtung eines islamischen Staates Palästina“. Sie ist ein Gegenpol zur Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO und ist anfangs eine Wohltätigkeitsorganisation.

Die Hamas wird von westlichen Staaten als Terrororganisation eingestuft. Geldgeber der Organisation sind Länder wie der Iran und Katar, da auch sie Israel das Existenzrecht absprechen. Auch die Türkei finanzierte bereits die Hamas. Iran gilt als größter Waffenlieferant der Hamas. Diese werden zum Großteil über Ägypten in den Gaza-Streifen geschmuggelt.

Antisemitische Straftaten steigen: Jüdinnen und Juden in Deutschland fühlen sich nicht mehr sicher

Antisemitische Straftaten steigen: Jüdinnen und Juden in Deutschland fühlen sich nicht mehr sicher

In der gesamten Region hat sich in einem Jahr vieles verändert. Der Iran hat Israel schon zum zweiten Mal direkt mit Raketen angegriffen. Der jordanische König befindet sich in einem Spagat: Einerseits schützt er mit Abwehrraketen Israel, andererseits verliert er dadurch immer mehr Rückhalt in der Bevölkerung.

Das ohnehin schon wirtschaftlich gebeutelte Ägypten verliert durch Huthi-Angriffe auf Schiffe im Roten Meer täglich viel Geld, da der angrenzende Suezkanal einer der Haupteinnahmequellen ist. Gleichzeitig ist die Staatsführung unter Druck, weil sie den Zugang zum Gazastreifen abriegelt.

Saudi-Arabien näherte sich Gerüchten zufolge vor einem Jahr noch Israel an. Jetzt sind die Türen zu. In arabischen Ländern verfestigt sich angesichts der Opferzahlen in Gaza der Glaube, dass arabisches Leben weniger wert sei. Dieses Gefühl nutzen islamistische Extremisten aus für ihre Propaganda, die auch nach Deutschland reicht.

So ruft die Hamas zum Jahrestag des Überfalls zu weltweiten Solidaritätsdemos auf – und stößt auch noch auf Gehör. Durch das Internet wird die Radikalisierung von Jugendlichen beschleunigt. Der Terrorismus, wie ihn die Dschihadisten-Miliz Islamischer Staat (IS) verübt hat, ist wieder da: Jugendliche werden mit emotionalisierenden Videos dazu gebracht, mit einfachsten Mitteln leicht zugängliche Ziele zu attackieren und möglichst viel Blut fließen zu lassen.

Was in Deutschland besonders schmerzt: Jüdinnen und Juden fühlen sich hierzulande nicht mehr sicher. Antisemitische Straftaten haben dramatisch zugenommen. Viele verzichten lieber auf Kippa oder Davidstern, um nicht als jüdisch erkannt zu werden. Krieg und Terror im Nahen Osten macht sich auch hier auf dramatische Weise bemerkbar.

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

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