AfD-Chef Krah tritt als Vorsitzender des Bundesvorstands der AfD zurück

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AfD-Chef Krah tritt als Vorsitzender des Bundesvorstands der AfD zurück

In einer überraschenden Wendung hat Jörg Meuthen, der bisherige Stellvertreter von Tino Chrupalla, den Rücktritt von Stephan Krah als Vorsitzender des Bundesvorstands der AfD bekannt gegeben. Der 57-jährige Politiker begründete seinen Schritt mit gesundheitlichen Gründen. Krah, der seit 2022 den Vorsitz des Bundesvorstands innehatte, wird nach seinem Rücktritt von seinem Amt als Vorsitzender des Landesverbands Brandenburg zurücktreten. Die Entscheidung kommt zu einem kritischen Zeitpunkt für die Partei, die sich aktuell in einer Phase der Umstrukturierung befindet.

AfD-Chef Krah tritt als Vorsitzender des Bundesvorstands zurück

Knapp zwei Wochen vor der Europawahl bricht die AfD-Spitze mit ihrem Spitzenkandidaten Maximilian Krah. Der Bundesvorstand habe ein Auftrittsverbot für Krah verhängt, bestätigte ein Parteisprecher. Außerdem wird er sich aus dem Bundesvorstand zurückziehen.

Wie unsere Redaktion aus Parteikreisen erfuhr, erklärte Krah am Mittwoch bei einer Telefonkonferenz des Bundesvorstands, dass er sein Amt im Bundesvorstand niederlege. Er wolle zudem auf jedweden Auftritt im Europawahlkampf verzichten.

Schlagabtausch zwischen AfD und Rassemblement National nach provokanten Äußerungen von AfD-Chef Krah

Schlagabtausch zwischen AfD und Rassemblement National nach provokanten Äußerungen von AfD-Chef Krah

Für Ärger in der Partei hatten Berichte aus Frankreich gesorgt, wonach die rechtsnationale Partei Rassemblement National um Marine Le Pen wegen umstrittener Äußerungen von Krah zur SS künftig nicht mehr in einer Fraktion mit der AfD im Europaparlament zusammenarbeiten will.

Die AfD-Spitze würde die Zusammenarbeit mit dem RN gerne fortsetzen, wie es aus Parteikreisen hieß. Krah hatte in der italienischen Zeitung „La Repubblica“ gesagt, nicht alle Mitglieder der SS seien kriminell gewesen. „Ich werde nie sagen, dass jeder, der eine SS-Uniform trug, automatisch ein Verbrecher war“, sagte Krah der Zeitung.

Auf die Frage, ob die SS Kriegsverbrecher seien, antwortete er: „Es gab sicherlich einen hohen Prozentsatz an Kriminellen, aber nicht alle waren kriminell.“ Die nationalsozialistische SS bewachte und verwaltete unter anderem die Konzentrationslager und war maßgeblich für Kriegsverbrechen verantwortlich. Bei den Nürnberger Prozessen nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde sie zu einer verbrecherischen Organisation erklärt.

Der Rassemblement National hatte nach dem Interview angekündigt, künftig nicht mehr in einer Fraktion mit der AfD im Europaparlament zusammenarbeiten zu wollen. RN-Parteichef Jordan Bardella begründete die Entscheidung seiner Partei im Sender TF1: „Ich denke, dass die AfD, mit der wir im Europäischen Parlament seit fünf Jahren zusammengearbeitet haben, Linien überschritten hat, die für mich rote Linien sind.“

Nach der Wahl werde man deshalb neue Verbündete haben und nicht mehr an der Seite der AfD sitzen. Auf die Frage, welche der beiden Parteien die Fraktion verlassen werde, sagte Bardella, die Fraktionen würden nach der Wahl wieder auf Anfang gesetzt.

Krah erklärte auf X, früher Twitter: „Man kann nie tiefer fallen als in Gottes Hand. Ich nehme zur Kenntnis, dass sachliche und differenzierte Aussagen von mir als Vorwand missbraucht werden, um unserer Partei zu schaden. Das Letzte, was wir derzeit brauchen, ist eine Debatte um mich. Die AfD muss ihre Einigkeit bewahren. Aus diesem Grunde verzichte ich ab sofort auf weitere Wahlkampfauftritte und trete als Mitglied des Bundesvorstands zurück.“

Wie es nun mit dem Europawahlkampf der AfD weiter geht, ist unklar. Auch die Nummer zwei auf der Europaliste, Petr Bystron, soll wegen staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen nach dem Willen der Parteispitze nicht mehr auftreten. Die AfD arbeitet im Europaparlament mit dem Rassemblement National und der italienischen Lega in der Fraktion ID zusammen. Schon seit Längerem gibt es zwischen der AfD und dem RN Unstimmigkeiten. Nach den Enthüllungen des Medienhauses Correctiv über ein Rechtsradikalen-Treffen in Potsdam im Januar hatte Le Pen deutliche Kritik geäußert.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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